Rügen im Winter war eine neue Erfahrung für mich. Eine gute Erfahrung. Denn auch als wärmeliebender Mensch habe ich es nicht bereut, Ende Februar Deutschlands größte Insel angesteuert zu haben. Es war erlebnisreich, gemütlich und kuschelig warm. Unser Domizil für drei Tage: das Precise Resort Rügen in Sagard.
Inhalt
Drei Gründe sprachen bei der Buchung eines Kurzurlaubs für das Resort: Den Nordosten der Insel hatte ich bis dato noch nicht genauer erkundet, die Webseite ist vielversprechend und – wichtigster Punkt – zur Anlage gehört die Jasmund Therme.
Abenteuerliche Anfahrt zum Precise Resort Rügen
Als wir ankommen, ist es schon dunkel. Auch weil unser Navigationsgerät im letzten Moment eine abenteuerliche Route über kopfsteingepflasterte Sträßchen ausgewählt hat.
Der freundlichen Dame am Empfang ist dies nicht neu, sie hat für das nächste Mal einen Verbesserungsvorschlag parat. Dies kann jedoch nicht darüber hinwegtäuschen, dass das Hotel etwas abgeschieden liegt.
Die Lobby liegt im Kerzenschein, das sorgt für entspannte Stimmung. Das Einchecken geht schnell. Im Aufzug erreichen wir mit dem vollgeladenen, etwas störrischen Kofferwagen das Obergeschoss. Der beigefarbene Teppichboden auf dem Flur ist Geschmacksache. Beim Öffnen der Tür zum gebuchten Standard-Zimmer fällt mein Blick zuerst auf Laminat, das bessere Tage gesehen hat. Das mag daran liegen, dass im Eingangsbereich auch der Waschtisch installiert ist. Die Tapete im eigentlichen Bad verbreitet nostalgischen Charme.
Netter Empfang im Precise Resort Rügen
Das Zimmer selbst bietet viel Platz, hier kann problemlos aufgebettet werden. Der dunkelblaue Teppichboden und die warmen Farbtöne der Einrichtung ergeben eine schöne Stimmung – das gefällt mir. Es gibt einen großen Balkon, eine Garderobe, ausreichend Stauraum und genügend Platz, um Koffer und Taschen auszubreiten. Auch der Waschtisch ist großzügig dimensioniert. Abgesehen vom – gut versteckten – Fleck auf dem Bettüberwurf finde ich hier nichts zu mäkeln. Auf dem Schreibtisch warten Gläser, eine Flasche Wasser, eine süße Aufmerksamkeit, ein persönlicher Willkommensgruß und Lesestoff – das versöhnt mich schnell.
Aber mit Süßigkeiten können wir unseren Hunger nicht stillen – ein Abendessen wäre jetzt großartig. An der Rezeption haben wir schon erfahren, dass die hoteleigene „Hofküche“ die einzige Möglichkeit ist, wenn das Auto stehen bleiben soll. Das italienische Restaurant L’Osteria – in direkter Nachbarschaft der Jasmund Therme im Feriendorf gelegen – ist um diese Jahreszeit geschlossen.
Restaurant „Hofküche“ im Precise Resort Rügen
Wir erreichen das Büffet-Restaurant von unserem Zimmer aus trockenen Fußes durch einen Tunnel. Schnell machen wir unseren Lieblingsplatz für die nächsten Tage aus: im Wintergarten mit Blick auf das jetzt angeleuchtete Herrenhaus Neddesitz.
Kommen wir zum Essen: Die Apfel-Meerrettich-Suppe erweist sich als kulinarische Offenbarung. Sehr empfehlenswert! Die Auswahl auf dem Salatbüffet lässt keine Wünsche offen, obwohl der Abend schon fortgeschritten ist. Unser Hauptgericht hingegen – Semmelknödel und Rotkohl mit Wildgulasch – schon. Ich bin mir nicht sicher, auch nur ein einziges Stückchen Wild auf dem Teller gehabt zu haben. Die Servicekräfte machen um diese Zeit einen etwas genervten Eindruck.
Entspannende Stunden an der Bar und am Kamin
Ganz anders der Barkeeper, bei dem wir nach dem Essen noch einen Drink nehmen. Mojito steht zwar nicht auf der Karte, gibt es aber trotzdem. Und schmeckt genauso gut wie in Kuba. Da hat es sich schon gelohnt, den Platz an der Theke zu nehmen, obwohl ich eigentlich lieber in der Bibliothek am Kamin gesessen hätte.
Geschlafen habe ich in dieser und den nächsten Nächten gut und lange. Obwohl die Außentemperaturen nachts um den Gefrierpunkt lagen und ich es liebe, bei offenem Fenster zu schlafen, habe ich nicht gefroren. Einer zusätzlichen Decke aus dem Schrank sei Dank.
Das Frühstück im Precise Resort Rügen
Auf dem üppigen Frühstücksbüffet finden sich spezielle Produkte für Allergiker, beispielsweise laktosefreie Milch und Butter. Und Mineralwasser – keine Selbstverständlichkeit! Es gibt auf mindestens drei Arten zubereitete Eier, Speck, mehrere Sorten Heringssalat, frisches Gemüse und Obstsalat, Joghurt in allen Variationen, natürlich Käse, Wurst und süßes Gebäck. Die Servicekräfte haben morgens ebenfalls ausgeschlafen und sind weitaus freundlicher als am Abend zuvor.
Nach diesem Frühstück sind wir unternehmungslustig und bereit, die Halbinsel Jasmund zu erkunden. Das Hotel bietet auch jetzt in der Nebensaison organisierte Ausflüge wie beispielsweise Jeep-Safaris an. Da ich aber mit einem Rügen-Kenner reise, ziehen wir auf eigene Faust los.
Für den Abend ist dann ein Besuch in der Jasmund Therme, im Sprachgebrauch des Hotels jetzt „Splash Erlebniswelt“, geplant. Dem Bad widmet sich ein eigener Beitrag.
Pluspunkte:
- Große, lichtdurchflutete Zimmer
- Reichhaltiges Frühstücksbüfett, für Hotelgäste inklusive
- Frühstück bis 11 Uhr
- Funktionierendes, kostenloses WLAN
Minuspunkte:
- Hotel teilweise renovierungsbedürftig
- Eingeschränkte Restaurantauswahl in der Nebensaison
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