[Werbung] An der Sonnenseite der Welterbestätte Naumburger Dom erstrahlt seit kurzem ein historisches Gebäude in neuem Glanz. Früher logierten hier die Bischöfe, heute empfangen die Vereinigten Domstifter zu Merseburg und Naumburg und des Kollegiatstifts Zeitz an dieser Stelle Gäste. Ich hatte das sprichwörtliche Vergnügen, eine Nacht in der Pension „Alter Bischofshof“ zu verbringen.
Inhalt
Das Ambiente, die Lage und die Geschichte des Gebäudes – diese Punkte finde ich beim näheren Kennenlernen der Pension „Alter Bischofshof“ besonders bemerkenswert. Die Einrichtung bezieht sich immer wieder auf die Historie des Ortes, die bis ins 12. Jahrhundert zurückreicht. Gleichzeitig dürfte die Ausstattung den gehobenen Ansprüchen eines geistlichen Würdenträgers gerecht werden. Alles scheint liebevoll bis ins Detail geplant und durchdacht. Und: Alle Zimmer sind individuell gestaltet.
Zimmer in der Pension „Alter Bischofshof“
Schon vor dem Betreten meines Zimmers fällt mir auf, dass der „Alte Bischofshof“ vom Gewöhnlichen abweicht: Der Knauf der schweren Holztür erinnert mich an die Häuser meiner Vorfahren. Außerdem gibt es einen Schlüssel, mit dem die Zimmertür beim Verlassen des Raums abgeschlossen werden sollte – wie es früher eben üblich war.
Augenblicke später knarren Holzdielen gemütlich unter meinen Füßen. Ich freue mich über goldene Samtvorhänge und einen ausladenden, weich gepolsterten Sessel, der mich einlädt, sofort zu entspannen. Die Ständer des historischen Fachwerks geben dem Raum eine angenehme Struktur. Ein königsblauer Teppich und ein Lampenschirm in gleicher Farbe, kombiniert mit goldschimmernden Beistelltischen, sorgen für ein erhabenes Ambiente. Ich fühle mich auf Anhieb wohl.
Bad mit Stil
Als bekennender Fan der Farben Schwarz und Weiß bin ich in das Bad schockverliebt, seit ich es gesehen habe: mattschwarze Armaturen, Accessoires und Badmöbel, dazu passend gewellte Wandfliesen in Weiß und Bodenfliesen mit Blumenmuster. Die Dusche mit Glastür und -abtrennung sowie Thermostat ist ebenso großzügig wie komfortabel.
Im Schlaf Geschichte lernen
Besonders auffällig und in jedem Zimmer einzigartig – gewissermaßen das Markenzeichen der Pension – ist ein rundes, beleuchtetes Wandbild. Es ist dem Namensgeber meines Zimmers gewidmet: dem Bischof und Hundefreund Richwin. Bewusst erinnert das Bild an ein Kirchenfenster.
Und tatsächlich: Bei meinem Besuch im Naumburger Dom entdecke ich das Originalfenster im Westchor. Als Gast der Vereinigten Domstifter zu Merseburg und Naumburg und des Kollegiatstifts Zeitz finde ich in meinem Zimmer übrigens eine kostenlose Eintrittskarte für den Dom.
„Dass dieses Haus zu verschiedenen Zeiten der Sitz der Naumburger Bischöfe gewesen ist, spiegelt sich in den Zimmern wider. Sie sind alle nach Bischöfen benannt“, erklärt mir Kristina Schwarz, bei den Vereinigten Domstiftern für Marketing und Presse zuständig, später.
Kristina Schwarz hat auch die Geschichten zu den namensgebenden Bischöfen parat. Wie zum „Hundefreund Richwin“: Richwin war von 1123 bis 1125 Bischof von Naumburg und hatte damit eine der kürzesten Amtszeiten unter den Naumburger Bischöfen. „Von seinem Leben ist kaum etwas bekannt. Sein bischöfliches Siegel zeigt ihn auf einem Sessel mit zwei Hundeköpfen sitzend. Deshalb der Hundefreund“, erzählt sie.
Schlafen wie ein Murmeltier
Nach einem erlebnisreichen Tag in Naumburg, den ich bei bestem Sommerwetter richtig genießen konnte, freue ich mich auf das Bett im wunderbar kühlen Nordzimmer. Doch kaum habe ich mich in die knisternden Laken gehüllt und das Licht, mit dem mir die Kirchmaus den Weg leuchtet ausgeknipst, höre ich Donnergrollen.
Kurz darauf registriere ich durch das geöffnete Fenster lautes Wasserrauschen. Vermutlich verrichten die Wasserspeier unter den weitläufigen Dächern des Doms ihre Arbeit. Sorgen bereitet mir das Geräusch nicht. Ich fühle mich geborgen wie in Adams Schoß und widerstehe der Versuchung, aufzustehen und das mächtige mittelalterliche Domgemäuer im zuckenden Licht der Blitze zu betrachten.
Am nächsten Morgen wache ich erholt auf, finde es allerdings etwas schade, das bequeme Bett schon verlassen zu müssen.
Frühstück in der Pension „Alter Bischofshof“
Auch im Treppenhaus ist das Alter des Hauses, das im Jahr 1724 erbaut wurde, sicht- und spürbar. Das im Original erhaltene Treppengeländer und die teils ungleichmäßigen, ausgetretenen Stufen sprechen eine charmante Sprache.
Um das Frühstück einzunehmen, steige ich hinauf ins Dachgeschoss. Hier wiederholt sich die Liebe zum Detail. Die Tische sind mit schwarz-weißem Geschirr, Servietten und schwarzem Besteck gedeckt.
In der kleinen, offenen Küche, in der auch das Frühstücksbüfett aufgebaut ist, heißt eine Mitarbeiterin alle Gäste persönlich willkommen. Gleichzeitig sorgt sie dafür, dass es an nichts fehlt. So habe ich die Wahl zwischen unterschiedlichen Brötchen, Marmeladen und mehreren Sorten Honig, reichlich Salami, Schinken, Käse und Eiern, ganz nach Geschmack zubereitet. Daneben stehen frisches Gemüse, Joghurt mit Erdbeere, Birnenkompott mit Vanillesoße und ein kleiner Salat bereit.
Mein Favorit an diesem Morgen ist übrigens der Gurken-Paprika-Salat, der appetitlich in kleinen Gläschen angeboten wird.
Hier oben bin ich der Turmuhr des Doms übrigens hörbar näher. Der Schlag, der durch das offene Fenster tönt, klingt schon fast auf Augenhöhe. Dazu gesellt sich das Gurren der Tauben auf dem Dach und ich fühle mich einmal mehr pudelwohl in diesem Haus.
Lage der Pension „Alter Bischofshof“
Die Pension „Alter Bischofshof“ liegt direkt neben dem Naumburger Dom. Zum Besuchereingang der Welterbestätte sind es nur wenige Schritte. Aus meinem Zimmerfenster blicke ich direkt auf das faszinierende mittelalterliche Gemäuer.
Doch die Pension bietet sich auch für Radtouristen an. Der Saale-Radweg liegt nur zwei Fahrradminuten entfernt. Außerdem gibt es einen hauseigenen Fahrradkeller, in dem die Drahtesel über Nacht sicher verwahrt sind.
„Alter Bischofshof“ – Zahlen, Daten, Preise
„Die Idee, hier eine Pension zu eröffnen, entstand vor etwa 5 Jahren. Damals waren die Neugestaltung des Domplatzes und die Errichtung des Welterbe-Informationszentrums bis zum 1000-jährigen Bestehen Naumburgs im Jahr 2028 bereits geplant“, sagt Kristina Schwarz. Der „Alte Bischofshof“ wurde im Juni 2023 nach rund dreijähriger Sanierung eröffnet.
Die Pension verfügt über 7 Doppelzimmer und 2 Studios mit Küche für jeweils 2 bis 4 Personen. Im Doppelzimmer „Standard“ übernachtet man ab 59,50 Euro pro Person und Nacht, im Doppelzimmer „Komfort“ ab 65 Euro. Die Übernachtungspreise in den Zimmern gelten inklusive Frühstück. Doppelzimmer sind ab einer Nacht buchbar.
Studios sind bei Zweierbelegung ab 95 Euro pro Tag erhältlich. Für die Studios gilt eine Mindestaufenthaltsdauer von 2 Nächten, die Preise verstehen sich in diesem Fall ohne Frühstück.
Pension „Alter Bischofshof“
Domplatz 20
06618 Naumburg
Telefon +49 (0) 176 8731 0821
E-Mail: info@alterbischofshof-naumburg.de
Webseite Pension „Alter Bischofshof“
Alle Fotos: Beate Ziehres
Offenlegung: Für diesen Artikel habe ich ein Honorar erhalten. Meine eigenen Eindrücke und Meinung sind unbeeinflusst.