(Werbung) Die Hansestadt Stendal ist heute die größte Stadt der Altmark und war früher eine von nur 25 mittelalterlichen Großstädten. Hier im Nordosten Sachsen-Anhalts zeugen mächtige Stadttore, riesige Backsteinkirchen und ein prächtiges Rathaus von Wohlstand und Ansehen in der Hansezeit. Die 7 beliebtesten Sehenswürdigkeiten von Stendal zeige ich euch in diesem Beitrag. Und am Ende folgt noch ein ganz neuzeitlicher Restaurant-Tipp.

Stendal und die Hanse

Stendal in der Hansezeit muss man sich so vorstellen: Die größte altmärkische Hansestadt stellte ihren Wohlstand mit prächtigen Backsteinbauten zur Schau. Tuchmacher und Gewandschneider verdienten gutes Geld, denn das berühmte „Stendaler Laken“ wurde im ganzen Ost- und Nordseeraum gehandelt.

Den Grundstein für den Aufstieg Stendals zur blühenden Handelsstadt legte Markgraf Albrecht der Bär. Um 1165 gab der Stendal die Marktrechte. Durch die Mitgliedschaft Stendals in der Hanse – die Aufnahme in den mächtigen Handelsbund stellte ein Ritterschlag für die neuen Mitglieder dar – nahm der wirtschaftliche Aufschwung Fahrt auf. Den Reichtum des 14. und 15. Jahrhunderts sieht man der Stadt heute noch an. Gebäude aus dieser Zeit zählen zu den wichtigsten Sehenswürdigkeiten der Stadt.

Stendal, Backsteingotik, Giebel des alten Rathauses. Foto: Beate Ziehres, Reiselust-Mag

Backsteingotik – Giebel des alten Rathauses zu Stendal.

Doch die Herrlichkeit sollte bald ein Ende haben. Es kam zu Aufständen im Volk. Die Menschen in der Altmark protestierten gegen die Einführung einer Biersteuer. Bis 1518 wurden alle acht altmärkischen Hansestädte aus dem mächtigen Handelsbund ausgeschlossen. Heute haben sich die historischen Hansestädte zum Altmärkischen Hansebund zusammengeschlossen und tragen wieder stolz die Bezeichnung Hansestadt.

Mehr über die Hanse erfahrt ihr im Altmark-Podcast in der Folge „Damals Hanse – heute ein Erlebnis“.

#1 Marienkirche Stendal

Gemeinsam mit dem Rathaus und dem Roland bildet die Stadt- und Ratskirche St. Marien ein majestätisches Gebäudeensemble am Stendaler Markt. Die gotischen Backsteintürme der Marienkirche überragen alle anderen Kirchtürme der Stadt. Sie zeugen noch heute vom Selbstbewusstsein der reichen Stendaler Bürger. Für mich ist die Marienkirche eine der herausragenden Sehenswürdigkeiten Stendals.

Stendal, Westwerk der Marienkirche und Giebel des neuen Rathauses. Foto: Beate Ziehres, Reiselust-Mag

Westwerk der Marienkirche und Giebel des neuen Rathauses.

Geschichte und Ausstattung

Die dreischiffige Hallenkirche wurde ab 1420 an der Stelle eines romanischen Vorgängerbaus errichtet und 1447 geweiht. Für die Ausstattung des Sakralbaus war der wohlhabenden Bürgerschaft das Beste gerade gut genug. Beim Betreten des monumentalen Innenraums erregt zuerst die Chorschranke meine Aufmerksamkeit. Das filigran geschnitzte Bauteil stammt aus der zweiten Hälfte des 15. Jahrhunderts. Die integrierten Apostelfiguren sollen jedoch bereits im 13. Jahrhundert entstanden sein.

Hinter der Chorschranke befindet sich ein beeindruckender doppelflügeliger Schnitzaltar. Das spätgotische und reich vergoldete Prachtexemplar zeigt biblische Szenen, unter anderem aus dem Leben Marias und der Kindheit von Jesus. Stundenlang könnte ich hier verweilen, die einzigartige Atmosphäre in diesem Chorraum aufnehmen und die geschnitzten Reliefs betrachten.

Stendal, Blick zu Chorschranke und Altar der Marienkirche. Foto: Beate Ziehres, Reiselust-Mag

Blick von der Empore zu Chorschranke und Altar der Marienkirche.

Astronomische Uhr

Im weiteren Verlauf der Führung durch die Marienkirche macht Bärbel Hornemann, Vorsitzende des Stendaler Glockenvereins, auf eine weitere Sehenswürdigkeit aufmerksam: die astronomische Uhr. Sie ist an der Rückwand des Kirchenraumes unter der Orgelempore versteckt.

Zumindest im ostdeutschen Binnenland ist diese astronomische Uhr einmalig. Sonst sind sie nur in den Hansestädten an den Küsten anzutreffen. Dass das technische Meisterwerk aus dem 16. Jahrhundert heute wieder funktioniert, ist dem Stendaler Goldschmiedemeister Oskar Roever zu verdanken. Nach einigen Jahrhunderten Stillstand erweckte er die kunsthistorisch wertvolle Uhr wieder zum Leben.

Einen kompletten Tag benötigt der Stundenzeiger, um das knapp 3 mal 3 Meter große 24-Stunden-Zifferblatt einmal zu umrunden. Der im Original nicht vorhandene Minutenzeiger benötigt 2 Stunden für einen Umlauf. Zudem gibt es unter anderem einen Sonnen- und einen Mondzeiger. Faszinierend!

Stendal, Sehenswürdigkeit astronomische Uhr in der Marienkirche. Foto: Beate Ziehres, Reiselust-Mag

Die berühmte astronomische Uhr in der Marienkirche ist eine der Sehenswürdigkeiten Stendals.

Scherer-Orgel

Nun besteigen wir den Nordturm. Der erste Ausgang führt zur Orgelempore. Hier erwartet den Besucher ein bedeutendes Architektur-, Kunst und Klangdenkmal: Der berühmte Hamburger Orgelbauer Hans Scherer der Ältere hat dieses Instrument im Jahr 1580 geschaffen. Heute ist noch ein Drittel der Orgelpfeifen im Original vorhanden.

Stendal, Malerei unter der Orgel der Marienkirche. Foto: Beate Ziehres, Reiselust-Mag

Malerei unter der Orgel der Marienkirche.

Glocken der Marienkirche Stendal

Nun geht es höher hinauf in Richtung Turmzimmer. In einem Zwischengeschoss informiert eine kleine Ausstellung über die Kunst des Glockenbaus. Und dann erreichen wir das mittelalterliche Geläut der Marienkirche.

Die Stendaler beauftragten bald nach der Einweihung der Kirche den berühmtesten Glockengießer seiner Zeit, den Niederländer Gerdt van Wou. Der Meister richtete 1490 seine Werkstatt in Stendal ein. Mit der größten Glocke, die den passenden Namen Maria trägt, und der drittgrößten, der „Faulen Anna“, schuf er den Grundstock für das Geläut. Insgesamt 12 Glocken umfasst das Geläut, ein fein abgestimmtes Kunstwerk. Hier kann man die Glocken läuten hören.

Oben bei den Glocken berichtet Bärbel Hornemann von einigen Besonderheiten. „Maria“, die mehr als ein halbes Jahrtausend ihren Dienst verrichtet, sei wirklich von bemerkenswerter Qualität und niemals gesprungen.

Außergewöhnlich ist auch, dass die Glocken nicht gezogen, sondern getreten werden. Dies geschieht beispielsweise jedes Jahr am 3. Advent. Zu diesem Anlass werden im Turmzimmer traditionell „himmlische Bratäpfel mit Orangensoße“ serviert. Himmlisch deshalb, weil die Glocken als Vermittler zwischen Himmel und Erde gelten und das Turmzimmer über dem Geläut liegt.

Stendal, historisches Uhrwerk Marienkirche. Foto: Beate Ziehres, Reiselust-Mag

Historisches Uhrwerk im Nordturm der Marienkirche.

Stendal, Treppe im Nordturm der Marienkirche. Foto: Beate Ziehres, Reiselust-Mag

Enge Treppe im Nordturm der Marienkirche in Stendal.

Zum Schluss: 1 Legende, 2 Skelette und 1,7 Meter dicker Staub

  • Einer Legende nach überflutete ein verheerendes Elbhochwasser im Jahr 1425 die Baustelle der Marienkirche. Als das Wasser fiel, blieb ein Fisch zurück. Ein an einem Pfeiler des Chorumgangs befestigter Fisch erinnert an das Ereignis.
  • Beim Aufräumen im Sockel des Südturms fanden Helfer vor einiger Zeit Skelette einer Frau und eines Kindes und nach weiterer Suche daneben den Eingang zu einer mittelalterlichen Gefängniszelle. Die Erforschung der Skelette ergab, dass Mutter und Kind verhungert waren.
  • Bei der Reinigung des Dachbodens im Jahr 2007 war die abzutragende Staubschicht teilweise 1,7 Meter dick. Auf dem Dachboden war mehr als 500 Jahre nicht sauber gemacht worden.
Stendal, Fisch in der Marienkirche. Foto: Beate Ziehres, Reiselust-Mag

Sagenumwobener Fisch.

Öffnungszeiten, Turmführungen, Kontakt

  • Öffnungszeiten Mai bis Oktober: Dienstag bis Freitag 10 bis 17 Uhr; Samstag und Sonntag 12 bis 17 Uhr
  • Öffnungszeiten November bis April: auf telefonische Anfrage unter 03931 212136
  • Turmführungen: Jeden Sonnabend im Anschluss an die Orgelmusik, gegen 11.45 Uhr. Weitere Informationen und Kontakt: https://www.glockenverein.de/fuehrungen.html

#2 Uenglinger Tor

Das Uenglinger Tor fasziniert mich seit meinem ersten Besuch in Stendal. Dieses Mal umso mehr, denn ich darf dem Uenglinger Tor aufs Dach steigen. Stadtführer Arne Marzahn schließt nicht nur auf, sondern klettert mit uns hinauf auf die mit Zinnen besetzte Plattform. Der quadratische Backsteinbau ist 27,5 Meter hoch und verfügt über Ecktürmchen und einen runden Turmaufsatz.

Stendal, Plattform Uenglinger Tor. Foto: Beate Ziehres, Reiselust-Mag

Auf der Plattform des Uenglinger Tors.

Auf dem Weg nach oben erklärt er, warum das Uenglinger Tor für Stendal so wichtig ist. Zum einen war das Tor, das zu den schönsten Backsteinstadttoren Norddeutschlands zählt, Teil der mittelalterlichen Wallanlage. Von insgesamt vier Toren in Stendal sind heute noch zwei erhalten: das Tangermünder Tor und das Uenglinger Tor.

Beide Tore sind reich mit Friesen und anderen Elementen geschmückt und waren jeweils Teil einer kleinen Festung in der Stadtmauer. Die ansehnlichen Tore demonstrierten ganz nebenbei auch das Repräsentationsbedürfnis der Stendaler Kaufmannschaft.

Insbesondere ihnen diente das Uenglinger Tor auch als Verbindung zu anderen bedeutenden Hansestädten im Norden wie Salzwedel, Lüneburg und Lübeck. Kaufleute und Händler kamen und gingen, um ihren Geschäften nachzugehen. Das Uenglinger Tor entstand von 1450 bis 1460 und damit in der Blütezeit Stendals.

Stendal, Uenglinger Tor. Foto: Beate Ziehres, Reiselust-Mag

Uenglinger Tor.

Öffnungszeiten und Anschrift Uenglinger Tor

  • Altes Dorf 39, 39576 Hansestadt Stendal
  • Geöffnet nur von Mai bis Oktober: Dienstag bis Freitag 13 bis 15 Uhr, Samstag, Sonntag, Feiertage 10 bis 12 Uhr und 14 bis 16 Uhr.

#3 Stendaler Roland

Auf dem Marktplatz von Stendal ist die Rolandstatue nicht zu übersehen. Der ursprüngliche Stendaler Roland wurde 1525 vor der Gerichtslaube des Rathauses aufgestellt. Er symbolisiert städtische Rechte und gilt als Wahrzeichen der Stadt.

Die Statue mit dem auffälligen Federschmuck an der Kappe ist eine Kopie. Sie wurde in den 1970er-Jahren aus Elbsandstein gefertigt, nachdem ihr Vorgänger während eines Orkans schwer beschädigt wurde. Geschichten und Sagen um den Stendaler Roland kann man hier nachlesen.

Stendal, Roland. Foto: Beate Ziehres, Reiselust-Mag

Der Roland von Stendal.

#4 Rathaus zu Stendal

Durch das Löwenportal betrete ich jetzt das Rathaus von Stendal. Durch diese altehrwürdige Tür betreten auch die Ratsmitglieder das Gebäude. Das alte Rathaus entstand wahrscheinlich im 14. Jahrhundert und ist der Backsteingotik zuzuordnen. Die historische Gerichtslaube bietet dem Roland eine würdevolle Kulisse.

Stendal, Löwenportal des Rathauses. Foto: Beate Ziehres, Reiselust-Mag

Löwenportal des Rathauses von Stendal.

Eine Schnitzwand als Sehenswürdigkeit

Doch Arne Marzahn lenkt meine Schritte ins Obergeschoss. Im Festsaal des alten Rathauses zeigt er mir die älteste profane, also nichtkirchliche Schnitzwand Deutschlands.

Die detailreichen Darstellungen beeindrucken mich besonders. Die Handwerker-Gilden sind hier zu sehen, beispielsweise die Brauer und die berühmten Stendaler Tuchmacher. Aber auch biblische Figuren wie der unbesiegbare Samson, dessen Kraft auf seinem langen Haar beruht haben soll, haben die Schnitzer verewigt – sicherlich im Auftrag der Ratsherren.

Stendal, Wappen der Stadt in der Schnitzwand im Rathaus. Foto: Beate Ziehres, Reiselust-Mag

Wappen der Stadt in der Schnitzwand im Rathaus.

Stendal, Detail der Schnitzwand im Rathaus. Foto: Beate Ziehres, Reiselust-Mag

Detail der Schnitzwand.

Die Wand stammt aus dem Jahr 1462 und ist nur ein Teil des ursprünglichen Gesamtkunstwerks. Laut Arne Marzahn war der Saal einstmals komplett vertäfelt. Zur besseren Einordnung der Zeit, in der die Schnitzarbeit gefertigt wurde, hat der Gästeführer auch einen Vergleich parat: Kolumbus entdeckte Amerika 30 Jahre nach der Einweihung des Saals!

#5 Dom St. Nikolaus

Der Dom St. Nikolaus ist die Hauptkirche der Hansestadt Stendal und der ganzen Altmark. Als spätgotische Backsteinkirche wurde der Dom ab 1423 um den Vorgängerbau – die romanische Stiftskirche St. Nikolaus – herum gebaut. Die Stiftskirche, eine dreischiffige Basilika, soll der Klosterkirche von Jerichow geähnelt haben.

St. Nikolaus – ein Dom ohne Bischof

Obwohl Stendal kein Bischofssitz ist und nie einer war, wird St. Nikolaus Dom genannt. Das 1188 gegründete Stift war Papst Clemens III. direkt unterstellt. Der Papst segnete die Stiftskirche St. Nikolaus wohl von Rom aus. So war St. Nikolaus unabhängig von den Bischöfen in Havelberg und Brandenburg.

Stendal, Dom St. Nikolaus. Foto: Beate Ziehres, Reiselust-Mag

Dom St. Nikolaus in Stendal.

Sehenswürdigkeiten: Glasmalerei-Fenster und Chorgestühl

Bis heute sind in St. Nikolaus 22 Glasmalerei-Fenster erhalten, die im 15. Jahrhundert entstanden sind. Sie zählen zu den herausragenden Sehenswürdigkeiten Stendals. Etwa die Hälfte der Gläser stammt noch aus dem Mittelalter. Das betrifft hauptsächlich die Fenster im Chorraum. Durch die stärker gefärbten Gläser herrscht hier eine ganz besondere Atmosphäre.

Doch nicht nur das einzigartige Licht prägt die Stimmung im Altarraum. Das mächtige geschnitzte Chorgestühl, das ebenfalls im 15. Jahrhundert entstand, trägt zu dieser Atmosphäre bei. Hier kann ich alttestamentarische Szenen, Propheten, Fabelwesen und musizierende Engel bewundern.

Stendal, Detail Chorgestühl im Dom St. Nikolaus, Arne Marzahn. Foto: Beate Ziehres, Reiselust-Mag

Arne Marzahn zeigt ein Schnitzbild am Chorgestühl im Dom St. Nikolaus.

Stendal, Detail Chorgestühl im Dom St. Nikolaus. Foto: Beate Ziehres, Reiselust-Mag

Detail am Chorgestühl im Dom St. Nikolaus.

Wiederaufbau erst 2013 abgeschlossen

Im 2. Weltkrieg wurde der Dom St. Nikolaus durch Bombentreffer schwer beschädigt. Glücklicherweise hatte man 22 Glasmalerei-Fenster rechtzeitig ausgebaut und im Gut der Familie von Alvensleben in Wittenmoor eingelagert. Der Wiederaufbau begann 1946 und wurde nach mehreren Unterbrechungen erst 2013 fertiggestellt.

Stendal, Altäre Dom St. Nikolaus. Foto: Beate Ziehres, Reiselust-Mag

Altäre im Dom St. Nikolaus.

Öffnungszeiten und Kontakt Dom St. Nikolaus

  • Geöffnet Mai bis Oktober von Dienstag bis Samstag 10 bis 17 Uhr; Sonntag und Feiertage 12 bis 17 Uhr; Oktober bis April auf telefonische Anfrage
  • Kontakt: Stadtgemeinde Stendal, Telefon 03931 212136

Mehr über die mittelalterlichen Kirchen in Stendal und der Altmark erfahrt ihr im Altmark-Pocast in der Folge „Damals Kirchen – heute ein Schatz“ „Damals Kirchen – heute ein Schatz“

#6 Winckelmann-Museum Stendal

Eines von mehreren sehenswerten Museen in Stendal ist das Winckelmann-Museum. Es befindet sich an der Stelle des Geburtshauses von Johann Joachim Winckelmann. Wickelmann gilt als der Begründer der Klassischen Archäologie und Kunstgeschichte. Der Stendaler lebte von 1717 bis 1768.

Die moderne Dauerausstellung widmet sich dem spannenden Leben und dem Werk Winckelmanns. Ein eigener Bereich mit vielen Mitmachangeboten wendet sich an Kinder. Hier habe ich ausführlich über das Winckelmann-Museum geschrieben.

Trojanisches Pferd im Winckelmann-Museum

Das Familienmuseum des Winckelmann-Museums besitzt das größte begehbare Trojanische Pferd der Welt. Das 15,6 Meter hohe Holzpferd steht auf dem Außengelände des Museums. Es ist begehbar und bietet eine gute Aussicht über die Altstadt von Stendal. Auf der Webseite der Winckelmann-Gesellschaft kannst du die Sage vom Trojanischen Pferd nachlesen.

Stendal, Blick vom Uenglinger Tor. Foto: Beate Ziehres, Reiselust-Mag

Suchbild mit Trojanischem Pferd, aufgenommen von der Plattform des Uenglinger Tors. Wer findet es?

Öffnungszeiten und Eintrittspreise Winckelmann-Museum

Öffnungszeiten, Eintrittspreise, Führungszeiten und weitere Informationen über das Winckelmann-Museum findest du hier.

#7 Stendals Wallanlage

Stendal galt im ausgehenden Mittelalter als uneinnehmbar. Die Bürger hatten ihre Stadt mit einer doppelten Wallanlage und zwei Gräben geschützt. Im 19. Jahrhundert gestalteten die Stendaler den Innenwall, auf dem sich früher die Stadtmauer erhob, zu einer Promenade um. Als grüner Ring ist sie fast vollständig erhalten. Der Wall steht unter Denkmalschutz.

Stendal, Promenade Wallanlage. Foto: Beate Ziehres, Reiselust-Mag

Stendal, Promenade Wallanlage.

Die alte Schmiede im Schatten des Uenglinger Tors in Stendal. Foto: Beate Ziehres, Reiselust-Mag

Die alte Schmiede im Schatten des Uenglinger Tors in Stendal.

Ich bin mit Gästeführer Arne Marzahn ein Stück auf dem Wall spaziert: vom Villenviertel zwischen Bahnhof und Dom, vorbei am mittelalterlichen Kloster St. Anna, dem Mönchskirchhof und der Kirche St. Petri zum Uenglinger Tor.

Während des ganzen Spaziergangs hat mir Arne Marzahn aus der alten und jungen Geschichte Stendals erzählt. So erfahre ich, dass es am Mönchskirchhof bereits im 13. Jahrhundert zwei Franziskanerklöster gab: das Franziskanerinnenkloster St. Anna und auf der gegenüberliegenden Seite des kleinen Parks das Mönchskloster der Franziskaner. Im ehemaligen Klostergebäude der Mönche ist heute die Stadt- und Kreisbibliothek untergebracht. Laut Arne Marzahn sucht man noch heute nach einem geheimen unterirdischen Gang zwischen den beiden Klöstern.

Stendal, ehemalige romanische Klosterkirche St. Anna. Foto: Beate Ziehres, Reiselust-Mag

Ehemalige Klosterkirche St. Anna.

Täglicher Stadtspaziergang mit Arne Marzahn

  • Montag bis Freitag, 11 Uhr
  • Treffpunkt: Tourist-Info im Rathaus
  • Preis: 5 Euro, zahlbar vor Start des Spaziergangs in der Tourist-Info

Restaurant-Tipp: „Mainly Stendal“

Ihr habt es wahrscheinlich bereits bemerkt: Um die Sehenswürdigkeiten der Hansestadt Stendal in Ruhe erkunden zu können, solltet ihr etwas Zeit mitbringen. Nur so könnt ihr eintauchen beziehungsweise abtauchen ins Mittelalter und die Zeit vergessen bei vielen spannenden Geschichten, die euch die alten Mauern zu erzählen haben.

Für den Moment, in dem euch der Magen knurrt und ihr dringend auftauchen müsst aus den alten Zeiten, empfehle ich euch das „Mainly Stendal“. Hier habe ich bei der Lektüre der Speisekarte schon wieder die Zeit vergessen. Soll ich Rinderbäckchen nehmen? Diese altmärkische Spezialität habe ich einmal im Elb-Havel-Winkel zubereiten dürfen. Auf veganes „Grünes Thaicurry mit Duftreis“ hätte ich ebenfalls Appetit.

Spezialität: Bowls

Da lenken einheimische Mitreisende meine Aufmerksamkeit auf die Bowls, die unter den Vorspeisen gelistet sind. Es gibt sie jedoch wahlweise als Vorspeise oder als Hauptgericht. Und sie werden sehr gelobt. Deshalb entscheide ich mich für die Lachs Wakame Bowl.

"Mainly Stendal": Lachs Wakame Bowl. Foto: Beate Ziehres, Reiselust-Mag

Lachs Wakame Bowl im „Mainly Stendal“

Welch ein Genuss: gebeizter Caipirinha-Lachs auf Wakamealgen, Gurke, Edamame und Salatmix. Besonderer Kick für meine Geschmacksnerven kommt von gedünsteten süß-säuerlichen Apfelstückchen, gerösteten Haselnüssen und Soja-Sesam-Mayo. Ich bin hin und weg!

Diese und andere kulinarische Köstlichkeiten genießt man im stylischen Loftambiente, wahlweise am Kamin oder mit Blick auf die Marienkirchstraße

Anschrift und Öffnungszeiten „Mainly Stendal“

  • Marienkirchstraße 7, Stendal
  • Geöffnet Dienstag bis Sonntag von 11.30 Uhr bis 23.00 Uhr
  • Bei schönem Wetter ist die Terrasse geöffnet.
  • Vorbestellungen telefonisch unter 0162-2476606 oder online

Anreise nach Stendal

  • Mit dem ICE von Berlin, Hannover und Hamburg
  • Mit dem Auto über die B188 oder die B189 beziehungsweise die A14

Alle Fotos, sofern nicht anders gekennzeichnet: Beate Ziehres

Vielen Dank an den Altmärkischen Regionalmarketing- und Tourismusverband, der mich zu dieser Recherche-Reise  eingeladen und den Besuch vorbereitet hat. Ich habe ein Honorar erhalten. Meine Meinung bleibt trotzdem meine eigene.