Niedersachsen Archive | Reiselust-Mag https://www.reiselust-mag.de/tag/niedersachsen/ Reisetipps für Bestager Fri, 12 Apr 2024 17:50:53 +0000 de hourly 1 https://wordpress.org/?v=6.5.5 https://www.reiselust-mag.de/wp-content/uploads/cropped-Logo-Reiselust-32x32.png Niedersachsen Archive | Reiselust-Mag https://www.reiselust-mag.de/tag/niedersachsen/ 32 32 Jahresrückblick 2023: von Schweden bis zu den Kanaren und eine Reise zu mir selbst https://www.reiselust-mag.de/jahresrueckblick-2023/ Tue, 26 Dec 2023 19:36:50 +0000 https://www.reiselust-mag.de/?p=5832 Mein persönlicher Jahresrückblick 2023 – mit neu entdeckten Plätzen zum Überwintern, frischen Sommerzielen sowie liebenswerten Orten mit Charme und Geschichte.

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Schon wieder ist die Zeit gekommen, um das vergangene Jahr Revue passieren zu lassen. Für mich bedeutet das in erster Linie, an schöne Erlebnisse zurückzudenken und an Orte, die einen bleibend guten Eindruck bei mir hinterließen. Habe ich 2023 Städte oder Landschaften entdeckt, die in Zukunft eine Rolle in meinem Leben spielen könnten? Definitiv! Aber: Ich habe im vergangenen Jahr auch eine Reise zu mir selbst gemacht. Mein Jahresrückblick 2023 ist also ein Reiserückblick in jeder Hinsicht.

Hier lest ihr, welche Orte zum Überwintern ich im Jahr 2023 erkundet habe. Lernt Orte mit Geschichte kennen, charmante Städte und erfahrt, wo ich am liebsten – so auch in 2023 – meinen Sommerurlaub verbringe. Und am Ende meines persönlichen Jahresrückblicks 2023 teile ich zudem meine Ziele und Vorhaben für 2024 mit euch.

Das hatte ich mir für 2023 vorgenommen

Eigentlich bin ich mit nur einem Vorsatz ins Jahr 2023 gestartet. Ich wollte wieder in Form kommen. Die erste Maßnahme – Training im Fitnessraum eines Sportvereins – blieb leider erfolglos. So kam ich auf die Idee, mich erstmals in meinem Leben coachen zu lassen.

Ein kleines Ziel am Jahresanfang war, meine Haare abschneiden zu lassen. Außerdem begleitete mich auch 2023 die bisher unausgesprochene Suche nach Orten, an denen ich gerne leben und insbesondere überwintern möchte. Es ist nämlich so, dass ich den deutschen Winter nicht besonders schätze – zumindest meistens. Da hat auch der Einbau einer Infrarotkabine im Keller meines Hauses nur wenig Abhilfe geschafft.

Das ist aus meinen Zielen geworden

  • In Form kommen: Schon lange vor dem Ende des sechsmonatigen Coachings war mir klar, dass ich selten eine wirksamere Entscheidung getroffen habe. Ja, ich habe Zeit investiert für Fitnesseinheiten, tägliche Bewegung und Bücherlesen. In relativ kurzer Zeit hatte ich fast alle ursprünglichen Ziele erreicht und noch Einiges mehr. Heute weiß ich: Mit entsprechender Strategie und Engagement kann ich alle Ziele erreichen, die ich erreichen will. Und so starte ich auch mit klaren Zielen ins kommende Jahr. Dazu später mehr.
  • Haare abschneiden lassen: Haken dran. Im Frühjahr 2023 war die rote Mähne Geschichte und ich fühlte plötzlich Energie für weitere Veränderungen in mir.
  • Orte zum Überwintern finden: Diesem Dauerziel waren in 2023 zwei Reisen gewidmet. Tatsächlich habe ich vier Orte entdeckt, die sich anbieten, um im Winter der feuchten Kälte zu entfliehen.
Beate Ziehres, Malmö, Lilla Torg. Foto: Bernd Ewert

Den Abend genießen am Lilla torg in Malmö. Foto: Bernd Ewert

Mein Reiserückblick 2023

Langfristige Reiseplanungen sind nicht mein Ding. Ich liebe es, spontan aufbrechen zu können – wenn das Wetter schön ist, ich eine Idee habe oder ein spannendes Angebot bekomme. So entschieden wir uns im Januar sprichwörtlich in der letzten Minute für eine Kanaren-Kreuzfahrt.

Beim Rückblick auf das Reisejahr 2023 habe ich vier Vorlieben ausgemacht, an denen sich meine Reiseplanungen häufig orientieren. Im Winter suche ich meist die Wärme und im Sommer Ziele, die Erfrischung versprechen. Städte mit einem gewissen Charme begeistern mit grundsätzlich, ebenso Orte mit Geschichte.

Orte zum Überwintern

Die Kanaren-Kreuzfahrt mit der AIDA Nova hat meinem Lebensgefährten so gut gefallen, dass wir im November gleich wieder an Bord gegangen sind. In Hamburg sind wir mit der AIDA Prima in Richtung Mallorca gestartet. Auf beiden Kreuzfahrten haben wir Orte entdeckt, die mir zum Überwintern geeignet erscheinen.

Madeira

Die portugiesische Insel im Atlantik liegt näher bei Marokko als beim europäischen Festland und wird auch die Insel des ewigen Frühlings genannt. Im Winter beträgt die Durchschnittstemperatur 16 Grad, im Sommer etwa 23 Grad. Wir haben in Funchal die Markthallen besucht und sind dann mit dem Taxi nach Monte gefahren. Auf kurzer Strecke führt hier eine Serpentinenstraße von Meereshöhe auf 600 bis 800 Meter. Oben besuchten wir den tropischen Garten Monte Palace – ein absolutes Muss für Gartenfreunde. Für den Rückweg haben wir die Seilbahn genommen und noch einmal ganz andere Ansichten und die Aussicht genossen. Unser Fazit nach einem Tag auf der Insel: Hier lohnt sich auf jeden Fall ein längerer Aufenthalt.

Tropischer Garten Monte Palace bei Funchal, Madeira. Foto: Beate Ziehres, Reiselust-Mag Tropischer Garten Monte Palace, Funchal, Madeira. Foto: Bernd Ewert

Teneriffa

Für die spanische Kanaren-Insel Teneriffa hatten wir ebenfalls nur einen Tag Zeit. Hier entschieden wir uns nach einem kurzen Bummel durch Santa Cruz de Tenerife, einen Ausflug in die alte Inselhauptstadt San Cristóbal de La Laguna zu machen. Dafür nahmen wir die Straßenbahn, die zwischen den beiden nahezu aneinandergewachsenen Städten verkehrt.

La Laguna liegt auf 550 Metern Höhe. Daher ist es hier etwa 4 Grad kälter als in Santa Cruz – ein Umstand, der uns im Januar zusammen mit einem frischen Wind etwas unangenehm aufgefallen ist. Trotzdem habe ich La Laguna als charmante Stadt mit einer hübschen Altstadt, netten Boutiquen und ausgefallenen Cafés in Erinnerung behalten.

Skulptur in Erinnerung an Papst Johannes Paul II, Iglesia La Concepción, La Laguna, Teneriffa. Foto: Beate Ziehres, Reiselust-Mag

Garten der Kirche La Concepción in La Laguna (Teneriffa) mit einer Skulptur Johannes Paul II.

Lanzarote

Die Vulkaninsel Lanzarote liegt nur 125 Kilometer vor der Küste Marokkos. Das Wetter war am Tag unseres Besuchs wechselhaft: mal sonnig warm, mal bewölkt und frisch, mal nass. Aber: In Arrecife hat mein Lebensgefährte im Januar im Meer gebadet – das einzige Mal während dieser Reise.

Mir hat in Arrecife der idyllische Fischerhafen am besten gefallen. Aber auch in der Stadt gab es interessante versteckte Winkel. Nach Lanzarote will ich unbedingt noch einmal zurückkehren, mit viel Zeit für die bizarre Vulkanlandschaft, aber auch zum Baden.

Beate Ziehres, Arrecife, Lanzarote. Foto: Bernd Ewert

Am Fischerhafen von Arrecife auf Lanzarote. Foto: Bernd Ewert

Cádiz, Spanien

Im November brachte uns die AIDA Prima in die spanische Stadt Cádiz. Cádiz liegt in Andalusien und an der Costa de la Luz. Hier haben wir bei Flamenco-Klängen vor der Kulisse des ehemaligen Badehauses Balneario de la Palma am Sandstrand gechillt. An dieser Stelle wurden die Eingangsszenen des James-Bond-Streifens „Stirb an einem anderen Tag“ mit Halle Berry und Pierce Brosnan gedreht. Doch das war nur ein kleiner Teil eines herrlichen Tages in einer wunderschönen Stadt.

Ihr merkt schon: Cádiz hat mir sehr gut gefallen. T-Shirt- und Rock-Temperaturen im November und eine angenehme Atmosphäre haben dazu beigetragen, dass es die Stadt auf meine Liste der Favoriten für einen Aufenthalt im Winter geschafft hat. Vom Sonnenuntergang ganz zu schweigen.

Cadiz, Andalusien, Spanien. Kathedrale. Foto: Beate Ziehres, Reiselust-Mag

Die Kathedrale von Cádiz in Andalusien (Spanien) im Schein der untergehenden Novembersonne.

Städte mit Charme

Immer wieder entdecke ich auf meinen Reisen weltweit Städte, die mich aus den unterschiedlichsten Gründen einfach ansprechen. Das war auch dieses Jahr so. Hier denke ich insbesondere an

  • A Coruña – eine Hafenstadt im äußersten Nordwesten Spaniens, gerne aufgrund der verglasten Balkone auch „Stadt aus Glas“ genannt. Hier erlebten wir in der Dunkelheit vor dem historischen Leuchtturm „Herkules“ magische Minuten, an die ich mich lange erinnern werde.
  • Gijón – nordspanische Hafenstadt in der Provinz Asturien und am Golf von Biskaya. Die Stadt hat mich mit ihrer hübschen Altstadt, fotogenen Ansichten und dem schönen Strand San Lorenzo in ihren Bann gezogen.
  • Łódź – viertgrößte Stadt Polens, bis 1989 Industriestadt. Heute zieht in die riesigen Backsteinkomplexe der Baumwollspinnereien und Textilfabriken neues Leben ein. Mich faszinieren in Lodz die Aufbruchsstimmung und das harmonische Miteinander von Alt und Modern.
  • Malmö – drittgrößte Stadt Schwedens, im Süden des Landes am Öresund gelegen. Malmö wird geprägt durch sehr moderne Stadtteile, die beispielsweise auf dem Gelände einer ehemaligen Werft entstanden sind. Gleichzeitig lockt der Lilla Torg mit seinen alten Fachwerkhäusern insbesondere am Abend viele Menschen an. Mir gefallen in Malmö die multikulturelle Gesellschaft und die überall sichtbaren internationalen Einflüsse.
  • Warschau – Hauptstadt von Polen. Geschichtsträchtig und modern zugleich. Atemberaubend, mondän, überwältigend. Diese Stadt muss ich mir in aller Ruhe anschauen und dafür mindestens eine Woche einplanen.
Leuchtturm Herkules von A Coruna an der nordwestlichsten Spitze der iberischen Halbinsel. Foto: Beate Ziehres Gijon, Asturien, Spanien. Foto, Beate Ziehres, Reiselust-Mag. Lodz Manufaktura. Foto: Beate Ziehres, Reiselust-Mag Turning Torso in Malmö, Stadtteil Västra Hamnen. Foto: Beate Ziehres, Reiselust-Mag
Warschau, Polen, Altstadtmarkt. Foto: Beate Ziehres, Reiselust-Mag

Altstadtmarkt in Warschau, Polen.

Erfrischende Sommerziele

Natur soweit das Auge reicht und herrlich klare Luft – solche Ziele fasse ich gerne im Sommer ins Auge. In diesem Jahr haben wir den Juli in Südschweden verbracht und davon die meiste Zeit auf Öland. Bei der Auswahl des Urlaubsortes habe ich mir einige Mühe gegeben. Es sollte einen schönen Meeresstrand geben, viele Sonnenstunden und auch ein paar Sehenswürdigkeiten. Und es sollte nicht so weit im Norden sein. So landeten wir auf der Insel Öland, genauer gesagt in Böda.

Öland (Südschweden)

In Böda auf Öland liegt einer der schönsten Strände Schwedens, ein wahrer Traumstrand. Weißer, puderzuckerfeiner Sand soweit das Auge reicht und glasklares, seichtes Wasser. Dazu hatten wir eigentlich jeden Tag Sonne, während der Himmel in Deutschland wochenlang nur Wasser ausschüttete.

Öland bietet einzigartige Landschaften, die wir zum Teil mir dem Fahrrad erkunden konnten, und einige „echte“ Sehenswürdigkeiten.

Leuchtturm Lange Erik bei Byxelkrok, Öland. Foto: Beate Ziehres, Reiselust-Mag

Am nördlichsten Zipfel von Öland sorgt der Leuchtturm „Langer Erik“ für sichere Seewege.

Seen in Brandenburg

Als Paddler haben wir diesen Sommer wieder einige Wochenenden an brandenburgischen Seen verbracht. Ja, auch hier gibt es abgeschiedene Fleckchen, die eine Reise wert sind. 2023 haben wir den Springsee in Storkow (Landkreis Oder-Spree) und den Bützsee im Fehrbelliner Stadtteil Wustrau-Altfriesack (Landkreis Ostprignitz-Ruppin) entdeckt.

Springsee in Brandenburg. Foto: Beate Ziehres, Reiselust-Mag Vom Bützsee mit dem Kanu auf dem Weg zur Fischerei Pfefferkorn. Foto: Beate Ziehres, Reiselust-Mag

Orte mit Geschichte

Habe ich schon einmal erwähnt, dass ich es liebe, in die Vergangenheit zu reisen? Mein Lebens- und Reisegefährte kennt dieses Steckenpferd zur Genüge. Wo immer ich hinkomme – mein erster Weg führt in die Altstadt. Kälte, Regen und sonstige Unannehmlichkeiten sind sofort vergessen,  wenn es irgendwo Fachwerkhäuser und pittoreske Kopfsteinpflaster-Gassen gibt.

Da gab es in 2023 einige Highlights:

Honfleur in der Normandie

Unsere November-Kreuzfahrt führte unter anderem in die Normandie. Ich hatte bisher weniger gute, verschwommene Erinnerungen an die Bretagne, die in meiner Jugendzeit wurzeln, zum Anlass genommen, den Norden Frankreichs in meinen Reiseplanungen auszuklammern. Ein Fehler, wie ich heute weiß. Nur durch Zufall haben wir Honfleur entdeckt.

Dem Fischerstädtchen mit den bunten Fachwerkhäusern, der Seemannskirche aus Holz und dem pittoresken Hafen werde ich einen eigenen Blogpost widmen und sicherlich einen weiteren Besuch abstatten. Deshalb hier nur kurze Impressionen.

Honfleur Hafen, Frankreich. Foto: Beate Ziehres, Reiselust-Mag Honfleur, Normandie, Frankreich. Foto: Beate Ziehres, Reiselust-Mag

Naumburg

Ein Auftrag führte mich im August nach Naumburg. Ich nahm den Besuch zum Anlass, die mittelalterliche Domstadt an der Saale besser kennenzulernen und auch Stadtteile zu erkunden, die ich bisher nicht kannte. Außerdem holte ich im UNESCO-Weltkulturerbe Naumburger Dom die Turmbesteigung nach, die ich bei meinem ersten Besuch wegen Gewitters abbrechen musste.

Marktplatz Naumburg, Sachsen-Anhalt. Foto: Beate Ziehres, Reiselust-Mag

Marktplatz in Naumburg, Sachsen-Anhalt.

Quedlinburg

Die Welterbestadt Quedlinburg liegt nördlich des Harzes in Sachsen-Anhalt und damit gewissermaßen vor meiner Haustür. Trotzdem geht mir immer wieder das Herz auf, wenn ich durch die kopfsteingepflasterten Gassen bummele. In Quedlinburg – seit 1994 UNESCO Weltkulturerbe – sind mehr als 2000 Fachwerkhäuser aus acht Jahrhunderten erhalten.

Welterbestadt Quedlinburg, Sachsen-Anhalt. Foto: Beate Ziehres, Reiselust-Mag

Brunnen „Münzenberg Musikanten“ auf dem Marktplatz der Welterbestadt Quedlinburg.

Thront auf dem Berg noch eine Burg, eine Festung oder ein mittelalterliches Kloster, dann ist mein Reiseglück perfekt. Dies war 2023 einige Male der Fall.

Alcazaba in Málaga

Die Alcazaba ist eine maurische Festung oberhalb von Málaga in Südspanien. Ich muss zugeben, dass ich der Palastanlage in Anbetracht der Kürze unseres Besuchs einige Zeit gewidmet habe. Es gibt doch nichts Schöneres, als zwischen den alten Mauern umherzustreifen und versteckte Innenhöfe und Gärten zu entdecken!

Die Alcazaba geht auf einen Maurensultan zurück, der die Burg im 11. Jahrhundert errichtete. Und so muten nicht nur der Name, sondern auch die Bauweise und viele architektonische Details orientalisch an.

Alcazaba – Burg von Malaga. Foto: Beate Ziehres, Reiselust-Mag

Burganlage Alcazaba in Málaga.

Burg Falkenstein im Harz

Die mittelalterliche Burg Falkenstein ist eine Burg wie aus dem Bilderbuch. Ich habe sie während einer Pressereise ins südliche Sachsen-Anhalt kennengelernt. Bei einem deftigen Mittagessen erzählte uns der Wirt der Burgschänke, dass die im 12. Jahrhundert erbaute Burg niemals erobert wurde. Ein sagenumwobener Familienschatz der Asseburger, die von 1437 bis nach dem Zweiten Weltkrieg Besitzer der Burg waren, wurde erst 1990 auf der Burg Falkenstein wiedergefunden.

Die Burganlage mit Kernburg, Tor- und Zwingeranlagen, Bergfried und Vorburgen ist heute eines der beliebtesten Ausflugsziele im Harz und Bestandteil der Straße der Romanik.

Burg Falkenstein im Harz. Foto: Beate Ziehres, Reiselust-Mag

Bilderbuch-Burg Falkenstein im Selketal.

Marienkirche in Marienhafe

Eine Kirche, die berüchtigten Seeräubern als Fluchtburg gedient haben soll, entdeckten wir in Ostfriesland. Genauer gesagt im beschaulichen Marienhafe. Ich kannte Marienhafe bisher nur dem Namen nach und hätte den Ort keinesfalls in Niedersachsen vermutet. Des Öfteren kommt der Pirat Klaus Störtebeker auf der Freilichtbühne von Ralswiek auf Rügen auf Marienhafe zu sprechen. Kein Wunder, schließlich war Frauke, Störtebekers Geliebte und Tochter von Häuptling ten Brok, in Marienhafe zuhause.

Tatsächlich erkannte ich in der trutzigen Marienkirche mit dem mächtigen Turm das Vorbild für eine Kulisse der Störtebeker-Festspiele wieder. Und ich ließ es mir nicht nehmen, die ausgetretenen Stufen im Turm nach oben zu nehmen. Gewissermaßen auf den Spuren des legendären Seeräubers kletterte ich bis auf die luftige Aussichtsplattform, um den Blick zu der Stelle schweifen zu lassen, wo die Piratenschiffe dereinst im Hafen gelegen haben müssen.

Marienkirche Marienhafe. Foto: Beate Ziehres, Reiselust-Mag Turmtreppe der Marienkirche in Marienhafe. Foto: Beate Ziehres, Reiselust-Mag

Meine 3 liebsten eigenen Blogartikel des Jahres

2023 in Zahlen

  • 7 bereiste Länder
  • 35+ bereiste Orte
  • 8 Blogposts
  • 3,65 Mio. Page Impressions
  • 50.000 Klicks aus Google

Meine Ziele für 2024

  • Drei neue Länder und einen neuen Kontinent bereisen: Obwohl Asien nicht ganz neu für mich ist, stehen hier einige Ziele ganz oben auf meiner Liste. Sei es nun der Oman oder Vietnam – meiner Ansicht nach ist Asien so vielfältig wie kaum ein anderer Kontinent. Außerdem will ich in diesem Jahr ein neues afrikanisches Land bereisen.
  • Mindestens zwei neue Blogposts im Monat auf Reiselust-Mag veröffentlichen: Ich will endlich die lange Liste der Themen abarbeiten, die ich schon ewig mit den Worten kommentiere „Darüber wollte ich schon lange geschrieben haben.
  • Die Reichweite von Reiselust-Mag vergrößern: Dies möchte ich beispielsweise durch die Nutzung von Pinterest erreichen.
  • Stärker auf Leserschaft und Zielgruppe fokussieren, indem ich zielgruppenrelevante Themen aufgreife.
  • Blog Business erweitern: Ich möchte erreichen, dass mein Blog mehr Gewicht in meinem Einnahmenmix erhält.
  • Fokus auf Kategorien „Essen und Trinken“ sowie „Wellness“: Diese Themen habe ich eine Weile vernachlässigt, deshalb ist es an der Zeit, hier neue Impulse zu setzen.
  • Themenspektrum erweitern: Ich habe schon Ideen für ein oder zwei neue Kategorien, die ich jedoch hier noch nicht verraten werde.

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Deutschland, Frankreich, Schweiz, Tunesien – Reisen in 2020 https://www.reiselust-mag.de/reisen-2020/ https://www.reiselust-mag.de/reisen-2020/#comments Wed, 06 Jan 2021 19:32:53 +0000 https://www.reiselust-mag.de/?p=4834 Ein Rückblick auf ein gar nicht so außergewöhnliches Reisejahr: 2020 haben wir die Schönheit Deutschlands und europäischer Nachbarländer entdeckt. Und den Norden Tunesiens.

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Ein paar Stunden am Feuer mit einer Tasse heißem Tee und dabei in Gedanken an die Reisen im vergangenen Jahr schwelgen – dieses Vergnügen gönne ich mir auch im Jahr 2020. Nicht dass ich mich langweilen würde, nein. Es wäre genug zu tun. Aber der Reiserückblick ist ein alljährliches Ritual geworden. Und so übel war das Reisejahr nicht – Corona hin oder her. Meine Sammlung von Reisefotos kann etliche Neuzugänge verzeichnen.

Tunesien

Im Februar, als das Corona-Virus gefühlt nur die Chinesen bedroht, steht meine erste Reise im Jahr 2020 auf dem Programm. Es geht in den Norden von Tunesien. Bei der Einreise in Tunis bildet sich zu meiner Verwunderung eine Schlange.

Nicht nur wird hier die Körpertemperatur jedes ankommenden Passagiers gemessen. Zusätzlich sind einige ungewohnte Formalitäten zu erledigen: Das Woher und Wohin wird ebenso abgefragt wie die Sitznummer im Flugzeug. Ich ahne nicht, dass dies ein Vorgeschmack auf den weiteren Verlauf des Jahres ist.

Tabarka

Nach der in meiner Erinnerung letzten „normalen“ Pressekonferenz des Jahres 2020 – einem Gespräch im Tourismusministerium in Tunis – starten wir nach Tabarka. Die Stadt liegt im Nordwesten Tunesiens am Mittelmeer in der Nähe der algerischen Grenze.

Hier werden die goldfarbenen Strände umrahmt von Felsspitzen, Pinien und Korkeichenwäldern. In den Tiefen des Meeres vor Tabarka schlummern einzigartige Schätze: rote Korallen.

Einer meiner Lieblingsplätze zum Fotografieren ist der Hafen von Tabarka. Von hier aus fahren die Fischer und die Korallentaucher aufs Mittelmeer hinaus, um ihrem Tagewerk nachzugehen.

Hafen von Tabarka, Tunesien. Foto: Beate Ziehres / Reiselust-Mag

Hafen von Tabarka, Tunesien.

Niedersachsen

Von Nordafrika geht es zurück ins heimische Niedersachsen. Noch in Tabarka hat mich die Kunde vom Corona-Ausbruch in Italien erreicht. Doch von Reisen in Niedersachsen kann mich nicht einmal ein harter Lockdown abhalten. Im eigenen Land komme ich schon beruflich viel herum.

Meiner Tätigkeit als Bloggerin für den Tourismusverband Braunschweigerland verdanke ich einige meiner Lieblingsbilder aus diesem Jahr. Ein Highlight aus fotografischer Sicht war ein nachmittäglicher Stadtrundgang durch Braunschweig. Der Altstadtmarkt im Abendlicht gegen die tiefstehende Sonne ist mein Favorit.

Altstadtmarkt in Braunschweig. Foto: Beate Ziehres / Reiselust-Mag

Altstadtmarkt in Braunschweig.

Brandenburg

Auch in Brandenburg habe ich im Corona-Jahr einige Zeit verbracht. So führt unsere erste Reise nach den Lockerungen im Mai nach Frankfurt an der Oder und ins Schlaubetal. Radfahren ist angesagt. Auch in Potsdam bin ich in 2020 einige Male zu Besuch.

Frankfurt an der Oder

Während eines Familienausflugs mit den Drahteseln von Frankfurt nach Lebus entdecken wir bemerkenswerte Dinge: eine von russischen Kriegsgefangenen in sibirischer Bauweise errichtete Holzkirche, das Städtchen Lebus und das Naturschutzgebiet Oderberge.

An den Hängen der Oderberge soll es laut meinem Schwager Siggi – der hier zuhause ist – große Vorkommen des Adonisröschens geben. Doch im Mai suchen wir vergebens nach einem verspätet blühenden Exemplar. Das ist schade. Die surrealistisch anmutenden alten Weidenbäume entlang des Oder-Neiße-Radweges erfreuen den Radler glücklicherweise ganzjährig.

Familienausflug auf dem Oderradweg zwischen Lebus und Frankfurt. Foto: Beate Ziehres / Reiselust-Mag

Familienausflug auf dem Oderradweg zwischen Lebus und Frankfurt.

Potsdam

Tiefster Lockdown in Potsdam ist kein bisschen langweilig, wenn beispielsweise der Pfingstberg und der Neue Garten mit all ihren Sehenswürdigkeiten vor der Haustür liegen. In dieser Prachtlage wohnt seit einiger Zeit meine Tochter. Die bekanntesten und beliebtesten Anlaufpunkte sind hier das Belvedere auf dem Pfingstberg, das Schloss Cecilienhof und das Marmorpalais. Weniger bekannt, aber genauso schön anzusehen ist – in meinen Augen – die Alexander-Newski-Gedächtniskirche auf dem Pfingstberg.

Alexander-Newski-Gedächtniskirche auf dem Pfingstberg in Potsdam. Foto: Beate Ziehres / Reiselust-Mag

Alexander-Newski-Gedächtniskirche auf dem Pfingstberg in Potsdam.

Übrigens habe ich den März in Potsdam auch kulinarisch in bester Erinnerung behalten. Meine Tochter zauberte ein Pesto aus frisch gesammeltem Berliner Bärlauch mit Walnüssen – ein Hochgenuss!

Frankreich

Den Sommer wollen wir eigentlich in Deutschland verbringen. Um den Schwarzwald mit dem Motorrad unsicher zu machen steuern wir Lörrach an. Doch so unterhaltsam die kurvigen Straßen, urigen Täler, frischen Seen und die zahlreichen Wasserfälle des Schwarzwalds auch sind – nach einigen Tagen lockt die Welt jenseits des Rheins. Das Dreiländereck verführt geradezu zu Abstechern nach Frankreich und in die Schweiz.

Unser erstes Ziel im Ausland ist das französisch-schweizerische Gebirgsmassiv des Jura. Durch einsame Wälder und menschenleere Gegenden erreichen wir den Fluss Doubs. Von hier aus ist es nicht mehr weit nach Saint-Hippolyte. Vor dem hübschen, irgendwie typisch französischen Rathaus stellen wir die Mopeds ab. Und wie der Zufall es will gibt es an dieser Stelle eine Bar. Wir gönnen uns hausgemachte Aprikosen-Tarte mit Mandeln und einen „Petit Noir“ und fühlen uns wie Gott in Frankreich.

Pause in Saint-Hippolyte, Doubs, Frankreich. Foto: Beate Ziehres / Reiselust-Mag

Pause in Saint-Hippolyte, Doubs, Frankreich.

Eguisheim im Elsass

Das Jura und das Gefühl, wieder einmal in Frankreich zu sein, haben uns richtig gut gefallen. Deshalb machen wir gleich noch einen  Ausflug ins Elsass. Ich habe das mittelalterliche Fachwerk-Städtchen Eguisheim ausgesucht. Wie die Häute einer Zwiebel umschließen hier die vielen kleinen Gassen den alten Ortskern. Im Zentrum liegt auf einem Hügel die Burg Eguisheim. Angeblich ist hier Bruno von Egisheim-Dagsburg geboren, der im Jahr 1049 Papst Leo IX wurde.

Im Herzen der Altstadt angekommen kaufen wir ein paar Pasteten und Rotwein für das Abendbrot. Auf dem Weg zurück entpuppt sich das Gassen-Gewirr mit den pittoresken Häuschen schließlich als Labyrinth: Bei gefühlten 40 Grad im Schatten  finden wir die Motorräder nicht mehr! Das ist mir noch nie passiert. Ehrlich!

Eguisheim im Elsass, Frankreich. Foto: Beate Ziehres / Reiselust-Mag

Eguisheim im Elsass, Frankreich.

Na ja, nach einem längeren Fußmarsch und unter Zuhilfenahme der Sonne als Navigationsinstrument haben wir die Mopeds doch wieder gefunden. Und danach sogar den Weg zu einer der vielen Burgen, die über Eguisheim thronen. Die Aussicht von dort oben über die Rheinebene bis zum Schwarzwald belohnt alle Mühen.

Schweiz

Weil ich gerade von Aussicht spreche: Schon vor der Abfahrt in den Urlaub hat mein Schatz auf der Landkarte Beatenberg entdeckt und entschieden: Da müssen wir hin. Schließlich gibt es nicht viele Orte auf der Welt, die nach mir benannt sind ;-). Beatenberg liegt in der Schweiz auf 1200 Metern Höhe und verspricht eine tolle Aussicht auf Eiger, Mönch, Jungfrau und den Thunersee. Deshalb sind wir nun auf dem Weg ins Berner Oberland.

Thunersee

Der Weg nach Beatenberg war ganz schön weit. Und wir haben es nicht bis zum Ort selbst geschafft, sondern nur zur Beatenbucht am Thunersee. Vom Ufer des Thunersees konnten wir uns einfach nicht losreißen. Das Wasser des Sees ist unwirklich hellblau, sagenhaft klar, aber auch unglaublich kalt.

Da sich mein Schatz von kaltem Wasser nicht abschrecken lässt, steigt er gleich zweimal in diese eisige Flut. Dabei bemerkt er allerdings eine rätselhafte Strömung. Später berichtet uns ein Taucher, dass in Ufernähe eine Felswand bis zu 200 Meter senkrecht nach unten abfällt bis zum Grund des Sees. Das mag ein Paradies für Steilwand-Taucher sein, aber nichts für mich. Da vertreibe ich mir lieber die Zeit mit Fotografieren.

Motorradtour zum Thunersee in der Schweiz. Foto: Beate Ziehres / Reiselust-Mag

Motorradtour zum Thunersee in der Schweiz.

Rheinfall von Schaffhausen

Durch Zufall landen wir am nächsten Tag schon wieder in der Schweiz: am Rheinfall von Schaffhausen. Eigentlich hatte uns an diesem heißen Sonntagnachmittag ein Besuch im Schwimmbad vorgeschwebt. Aber: Ohne online vorgebuchten und bezahlten Slot war das in diesem Jahr ein aussichtsloses Unterfangen.

Wir also bei über 30 Grad wieder in die Motorradklamotten und diesmal auf in Richtung Osten. Ich habe mich immer gefragt, ob der Rheinfall vielleicht ein Reinfall ist. Aber ich muss sagen: Nein! Die tosenden türkisfarbenen Wassermassen, die in Schaffhausen über die und zwischen den Felsen nach unten stürzen, sind wirklich einen Besuch wert. Nicht ganz vergleichbar mit den Niagara-Fällen, aber doch beachtlich.

Rheinfall von Schaffhausen. Foto: Beate Ziehres / Reiselust-Mag

Rheinfall von Schaffhausen.

Ich bin jedenfalls beeindruckt von diesem feuchten Spektakel und muss noch einmal kommen. Denn wir haben gleich Bekanntschaft mit der schweizerischen Pünktlichkeit gemacht. Bis wir zu Lande ausführlich alle Facetten des Rheinfalls bestaunt hatten und eine Bootsfahrt machen wollten, um noch mehr zu sehen, war es 18 Uhr. Die Schiffe lagen alle am Steg, die Kapitäne saßen beim Abendbrot und die Matrosen genossen den wohlverdienten Feierabend …

Rheinland-Pfalz

Nach den ereignisreichen Tagen im äußersten Südwesten Deutschlands geht es für uns noch nicht nach Hause, sondern in die Eifel. Hier war ich auch ewig nicht und anscheinend noch nie so richtig. So entdecken wir hier im Corona-Sommer noch mehr Wasserfälle, Burgen, Schlösser und Wunderbares.

Teufelsschlucht

Unter die Rubrik „Wunder der Natur“ fällt die Teufelsschlucht in der Südeifel. Die Teufelsschlucht ist eine bizarre Landschaft mit steilen Felswänden, tiefen Spalten und engen Schluchten. Sie entstand infolge einer Serie von Felsstürzen am Ende der jüngsten Eiszeit. Die idyllischen Irreler Wasserfälle sind ebenfalls in diesem Gebiet zu finden und genauso entstanden.

Teufelsschlucht in der Eifel. Foto: Beate Ziehres / Reiselust-Mag

Teufelsschlucht in der Eifel.

Saarburg

Ein Wasserfall mitten im Stadtzentrum – welche Stadt hat eine solche Attraktion schon zu bieten? Ich kannte bis zum Sommer 2020 keine. Doch dann regte die Nichte meines Mannes genau eine Woche nach der ausgefallenen Bootsfahrt beim Rheinfall eine Schifffahrt in Saarburg an.

Zwar fährt der Ausflugsdampfer in Saarburg nicht vor die herunterstürzenden Wassermassen. Hier handelt es sich um zwei unterschiedliche Ereignisse: eine Schifffahrt auf der Saar, vorbei an Weinbergen, und einen Wasserfall im Herzen Saarburgs, den man sich ausschließlich zu Fuß erschließt.

Saarburg: Wasserfall im Ortskern. Foto: Beate Ziehres / Reiselust-Mag

Saarburg: Wasserfall im Ortskern.

Um den von Cafés, Pizzerien und Schalläden gesäumten Wasserfall ist Saarburg zu beneiden. Hier hätte ich mich gerne länger aufgehalten, aber in Saarburg sind an diesem Sonntagnachmittag gefühlt noch mehr Menschen unterwegs als die Woche zuvor am Rheinfall von Schaffhausen. Hinzu kommt: Die Nichte hat eine Tiramisu-Torte gebacken. Dafür lohnt sich die Weiterfahrt ins Saarland allemal! Ein weiteres kulinarisches Highlight des Jahres.

Berchtesgadener Land

Bevor ich im Oktober das Berchtesgadener Land entdeckte, waren wir noch zu einem Familien-Wochenendtrip in Tangermünde . Der Ausflug nach Sachsen-Anhalt mit einer Übernachtung in den Exempel Schlafstuben war das Ostergeschenk für meine Lieben.   Nach all den Kontaktbeschränkungen und Restaurantschließungen im Frühjahr wollten wir es uns einmal richtig gut gehen lassen. Das ist gelungen.

Aber ich komme nun langsam in Zeitnot. Denn mit diesem Beitrag will ich mich an Michaels traditioneller Fotoparade zum Jahresende auf Erkunde-die-Welt.de beteiligen. Weil sich der Einsendeschluss schnell nähert, muss ich mich etwas sputen. Und der Bericht über den Fotoworkshop im Berchtesgadener Land fällt notgedrungen kürzer aus.

Soviel: Unsere kleine Gruppe hatte riesiges Glück. Wenige Tage nach unserem Besuch mussten alle Gäste nach Hause und das Berchtesgadener Land wurde als erste Region Deutschlands in den zweiten Lockdown geschickt. Umso unvergesslicher war für mich die Zeit zwischen Almbachklamm und Wimbachklamm, berauschend die Exkursionen zu Hintersee und Obersee, traumhaft schön die Momente zwischen Watzmann und Jenner.

Aus dem Berchtesgadener Land habe ich so viele Bilder mitgebracht, dass es für mindestens fünf Blogposts reicht. Leider hat die Zeit bisher nicht mal für einen einzigen gereicht und auch nicht, um das Bildmaterial genüsslich zu bearbeiten.

Deshalb schließe ich jetzt mit

  • einer Impression vom legendären Bootshaus am Obersee im Regen und
  • einem morgendlichen Eindruck vom Königssee in Schönau.

Und dem großen Versprechen, dass irgendwann mehr kommt aus dem Berchtesgadener Land.

Morgenstimmung am Königssee in Schönau. Foto: Beate Ziehres / Reiselust-Mag

Morgenstimmung am Königssee in Schönau.

Instagramable Bootshaus am Obersee im Berchtesgadener Land. Foto: Beate Ziehres / Reiselust-Mag

Instagramable Bootshaus am Obersee im Berchtesgadener Land.

Alle Fotos: Beate Ziehres

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Urlaub von Corona – meine Lieblingsziele in Deutschland https://www.reiselust-mag.de/urlaub-corona-deutschland/ https://www.reiselust-mag.de/urlaub-corona-deutschland/#comments Mon, 04 May 2020 09:37:37 +0000 https://www.reiselust-mag.de/?p=4625 Urlaub in Deutschland ist für mich keine Notlösung. Sechs Bundesländer habe ich ausgesucht, die entspannende und erlebnisreiche Reisen versprechen.

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Während ich diese Zeilen schreibe, sitze ich im Garten. Über mir spannt sich knallblauer Himmel, die Sonne scheint, der Kirschbaum blüht und die Vögel haben ein vielstimmiges Konzert angestimmt. Ein schöner Frühlingstag also. Es hätte schlimmer kommen können. Doch vom Sommer erwarte ich mehr: genussvolle Roadtrips, baden in klaren Seen und Entspannung bei regionalen kulinarischen Köstlichkeiten, die ich nicht selbst gekocht habe. Deshalb schmiede ich – Corona zum Trotz – Pläne für Urlaub in Deutschland.

Baden-Württemberg

Für Baden-Württemberg schwebt mir in diesem Sommer eine Tour vor, die seit dem vorigen Jahr auf meiner Bucket List steht: mit Wohnmobil und Motorrad vom äußersten nördlichen Zipfel bis in die südwestliche Ecke des Bundeslandes. Also von Wertheim am Main durchs liebliche Taubertal über die schwäbische Alb und den Schwarzwald ins Markgräflerland. Natürlich mit einem Abstecher zum Kaiserstuhl.

Taubertal: Weinberg Hoher Herrgott in Külsheim – Beate Ziehres

Liebliches Taubertal: Weinberg Hoher Herrgott in Külsheim.

Taubertal

Auf dem Weg werden wir meine Lieblingswinzer besuchen und uns bis zum Erreichen des zulässigen Gesamtgewichts mit Wein eindecken. Auf meiner Einkaufsliste steht unter anderem der Rosé des Weingutes Benz in Beckstein. Der Wein aus dem Taubertal hat ein feines Himbeeraroma – in der warmen Jahreszeit gibt es nichts Besseres.

Weinstraße Taubertal, Weingut Benz: Juniorchefin Corina Benz. Foto: Beate Ziehres

Corina Benz, Juniorchefin des Weingutes Benz in Beckstein

Entlang der badischen Weinstraße, zu der auch das Taubertal zählt, werden wir auf Winzerhöfen und bei Weinbauern übernachten. Ein entsprechender Flyer weist alleine an dieser genussversprechenden Route 66 Wohnmobilstellplätze aus. Sie liegen an oder in den Weinbergen, in den Obstgärten der Winzer oder auf ihren Höfen.

Markgräflerland

Einer dieser Stellplätze im Markgräflerland ist die Obstwiese des Weinguts Claudia Straub in Efringen-Kirchen. Hier haben wir schon einmal nach Kellerbesichtigung und Weinkauf eine Nacht verbracht. Ich erinnere mich noch an die Ruhe und die herrliche Abgeschiedenheit des Gartens. Und daran, dass wir zu später Stunde den selbstgebrannten Zibärtle eines Wohnmobilisten, der zwei Bäume weiter stand, kosten durften. Es war eine Offenbarung!

Blansingen, Wohnmobilstellplatz im Garten des Weinguts Claudia Straub. Foto: Beate Ziehres

Grüner Stellplatz für Wohnmobile auf dem Weingut Claudia Staub in Efringen-Kirchen (Blansingen).

Kellerbesichtigung Weingut Claudia Staub in Blansingen, Efringen-Kirchen, Baden-Württemberg. Chef Markus Worm. Foto: Beate Ziehres

Kellerbesichtigung auf dem Weingut Claudia Staub in Blansingen. Winzer Markus Worm lädt zur Weinprobe.

Schon jetzt gilt für mich auch ein Abendessen im Gasthof „Ochsen“ in Feldberg, einem Stadtteil von Müllheim/Baden, als gesetzt. Hier im zauberhaften Eggenertal am Fuß des sehenswerten Schlosses Bürgeln haben wir während unserer Erkundungstour durchs Markgräflerland ebenfalls Station gemacht.

Im weithin für seine gute Küche bekannten Ochsen bereitet der Chef Hans Adam-Eglin köstliche Markgräfler Gerichte zu. Zu den Spezialitäten zählen insbesondere Innereien. Beispielsweise geschnetzelte Kalbsnieren in Pommery-Senfsoße oder Kalbsleberschnitten in Butter gebraten mit Speck, Rösti und Salat. Ach, die Gutedelcremesuppe als Vorspeise ist ein Muss! Schließlich befinden wir uns hier im Heimatland des Gutedels.

Gutedelsuppe im "Ochsen" in Feldberg, Markgräflerland. Foto: Beate Ziehres

Gutedelcremesuppe

Kalbsleber beim "Ochsen" in Feldberg. Foto: Beate Ziehres

Kalbsleber zum Abendessen im Garten des „Ochsen“ in Feldberg.

Garten des Gasthof "Ochsen" in Feldberg. Foto: Beate Ziehres

Der Garten des Gasthofs „Ochsen“.

Brandenburg

Brandenburg ist in unserem Haus immer für eine kleine Flucht aus dem Alltag gut. Sicherlich ist in diesem Sommer noch eine Stippvisite am Wusterwitzer See drin. Potsdam ist eine der wenigen Städte auf meiner Liste. Mit dem Seenland Oder-Spree bin ich während eines Viertagestrips im vergangenen Herbst nicht fertig geworden. Und der Spreewald war eigentlich schon an Ostern vorgesehen und ist leider ausgefallen.

Wusterwitzer See

Etwas mehr als eine Stunde trennt uns von diesem kleinen See mit Havelanschluss. Ein Essen, eine Bootstour oder ein erfrischendes Bad sind immer drin am Wusterwitzer See. Im Zweifelsfall reichen sogar ein Spaziergang am Ufer und ein Eis, um bei mir Urlaubsstimmung aufkommen zu lassen.

Mein Lebensgefährte verbindet mit diesem beschaulichen See westlich der Stadt Brandenburg besondere Erinnerungen. Deshalb ist der Wusterwitzer See regelmäßig ein Ziel für Ausflüge. Vielleicht bleiben wir dieses Jahr sogar mal länger, schließlich gibt es drei Campingplätze am See.

Wusterwitzer See, Brandenburg, Deutschland. Foto: Beate Ziehres

Am Wusterwitzer See

Urlaub in Deutschland: Wusterwitzer See. Foto: Beate Ziehres

Na?? Wohl doch noch etwas frisch für ein Bad …

Urlaub in Deutschland: Boote am Wusterwitzer See in Brandenburg. Foto: Beate Ziehres

Boote am Wusterwitzer See in Brandenburg

Salat am Wusterwitzer See. Foto: Beate Ziehres

Direkt am Ufer des Wusterwitzer Sees schmeckt der Salat noch besser.

Potsdam

Die Hauptstadt Brandenburgs geht für uns immer. Hier haben wir Freunde und neuerdings sogar Familie. Schon seit dem ersten Kennenlernen bin ich begeistert von der Lebensqualität in Potsdam. Und die Sehenswürdigkeiten, die man in aller Ruhe außerhalb der Innenstadt zu Fuß oder mit dem Fahrrad erkunden kann, ergeben eine lange Liste.

Ich kenne keine andere deutsche Stadt, die eine vergleichbare Anzahl von Schlössern, Gärten und beachtenswerten Gebäuden vorweisen kann. Das Schönste: Viele Schlösser und Museen haben nach dem Corona-Shutdown schon wieder geöffnet.

Potsdam, Brandenburg: Heiliger See. Foto: Beate Ziehres

Idyll am Heiligen See in Potsdam.

Potsdam: Marmor-Palais im Neuen Garten. Foto: Beate Ziehres

Potsdam: Marmor-Palais im Neuen Garten.

Seenland Oder-Spree

Nachdem unsere Tour durchs Seenland Oder-Spree im vergangenen Herbst eindeutig zu kurz war, zieht es mich in diesem Jahr wieder in die Gegend zwischen Märkischer Schweiz und Oderbruch.

Hier gilt es ebenfalls, einige Schlösser, Burgen und Gutshöfe zu entdecken. Das Kloster Neuzelle steht auf meiner Liste und das wildromantische Schlaubetal. Ein Abstecher an den Scharmützelsee mit einem Bummel durch Bad Saarow ist ein Muss, ein erfrischendes Bad im Helene-See oder im Schervenzsee ein Kann – je nach Wetter.

Seenland Oder-Spree, Märkische Schweiz, Ihlow, Dorfteich. Foto: Beate Ziehres

Dorfteich in Ihlow, Märkische Schweiz.

Schervenzsee im Schlaubetal, Brandenburg. Foto: Beate Ziehres

Schön zum Baden: der Schervenzsee im Schlaubetal.

Brandenburg: Schloss Gusow. Foto: Beate Ziehres

Dornröschen lässt grüßen: merkwürdiges Schloss Gusow.

In Bad Saarow kann ich übrigens das „Freilich am See“ empfehlen. Hier sitzt man idealerweise mit einem Drink am Wasser und beobachtet den Sonnenuntergang. Dazu gibt’s bayerische Schmankerln wie Obatzter, Brezeln, Weißwurst und Backhendl. Danach Kaiserschmarrn mit Zwetschgenkompott – Herz, was willst du mehr! Das Freilich am See öffnet ab Freitag, 15. Mai, wieder. Täglich ab 12 Uhr.

Bad Saarow, Freilich am See. Bayerische Schmankerln. Foto: Beate Ziehres

Bayerische Schmankerln kommen im Freilich am See in Bad Saarow auf den Tisch.

Freilich am See, Bad Saarow, Biergarten. Foto: Beate Ziehres

Biergarten des Freilich am See in Bad Saarow.

Und wenn wir schon im Seenland Oder-Spree sind, darf ein Verwandtenbesuch in Frankfurt/Oder mit einer ausführlichen Runde Rommé nicht fehlen.

Spreewald

Mein bisher einziger Besuch im Spreewald liegt schon viele Jahre zurück. Deshalb hatte ich mich schon auf Ostern gefreut. Vorgesehen war ein Familientreffen, natürlich mit touristischen Sequenzen. Abgesagt wegen Corona, aber der Spreewald gilt für mich nur als aufgeschoben.

Die mystische Stille des Waldes, nur unterbrochen vom Plätschern des Wassers am Kahn, das satte Grün, das sich im Wasser der Fließe spiegelt – herrlich! Bis es soweit ist, werde ich mir noch den einen oder anderen Spreewaldkrimi anschauen …

Hessen

Obwohl ich jahrelang in Hessen gelebt habe und unmittelbar an der hessischen Landesgrenze aufgewachsen bin, habe ich in diesem Bundesland noch längst nicht alles angeschaut. Zudem tut es ab und zu gut, sich wieder an Orten aufzuhalten, die man kennt.

Motorradtour

Deshalb habe ich auch in diesem Jahr wieder eine Motorradtour durch den Odenwald vorgesehen. Schon der Weg dorthin verspricht einen Rausch für die Sinne. Die urigen Buchen im Nationalpark Kellerwald-Edersee, übrigens UNESCO Welterbe, verzaubern mich immer wieder. Abstecher durch die Wälder des Lahn-Dill-Berglandes lohnen sich  ebenso wie Ausflüge in die geheimnisvollen Täler von Rhön und Spessart.

Wiesbaden

Seit meine Freundin Petra in Wiebaden wohnt, hat sie sich zur Hessen-Kennerin entwickelt. Gemeinsam haben wir die hessische Landeshauptstadt erkundet. Das Biebricher Schloss mit dem Schlosspark ist unbedingt einen Ausflug wert. Ein Bummel auf der Rheinpromenade gehört ebenfalls zu einem Besuch in Wiesbaden. Ein Eis von Stefano Covre vom Eiscafé am Rhein an der Ecke Rheingaustraße/Rathausstraße ist Kult, genau wie ein Wein vom Probierstand am Rhein, ganz in der Nähe des Eiscafés.

Ebenfalls schön: ein Spaziergang durch den Kurpark. Ich war übrigens überrascht, dass Wiesbaden eine international bekannte Kurstadt mit Kuranlagen, Thermalbad und Kurklinik ist. Das schreit nach einem Thermentest. Mein nächster Besuch in Wiesbaden ist schon geplant.

Wiesbaden: blühender Baum im Kurpark. Foto: Beate Ziehres

Blütenpracht im Kurpark von Wiesbaden.

Rheingau

Unter Petras Führung steht in diesem Jahr auch noch ein Ausflug ins Rheingau an. Genauer gesagt eine Wanderung. Von Rüdesheim am Rhein werden wir entweder – je nach Vorabendprogramm ;-) – die Seilbahn zum Niederwalddenkmal nehmen oder hoch wandern. Vom Niederwalddenkmal geht es weiter zum Jagdschloss Niederwald. Hier kann man ein schönes Mittagessen zu sich nehmen.

Danach steht schon wieder eine Entscheidung an: Nehmen wir den Sessellift nach Assmannshausen oder wandern wir? Es geht ja bergab … Von Assmannshausen treten wir den Rückweg mit dem Schiff an. Vorbei an der Ruine Burg Ehrenfels geht es gemächlich zurück nach Rüdesheim.

Hessen, Rheingau: an der Rheinpromenade von Eltville. Foto: Beate Ziehres

An der Rheinpromenade von Eltville.

Das Staatsweingut Kloster Eberbach ist als Drehort des Filmes „Im Name der Rose“ bekannt. Von der ehemaligen Zisterzienserabtei aus lohnt sich ein Abstecher zum schwarzen Häuschen im Steinberg. Hier genießt man edle Weine und die Panoramaaussicht auf das Rheingau.

Petras Restaurantempfehlungen im Rheingau

Baiken, Eltville. Petra Bohn

Petra beim Baiken in Eltville. Foto: Ronald Gleich

Niedersachsen

Wenn ich so nachrechne, komme ich zu dem Schluss, dass ich inzwischen 30 Jahre in Niedersachsen lebe. Langweilig geworden ist mir noch nie. Wie pflegte doch ein Bekannter von mir zu sagen: „Ich brauche keinen Psychiater, ich fahre Motorrad“. Diese Maxime habe ich mir zu Eigen gemacht und befolge sie auch jetzt in Zeiten von Corona. Niedersachsen ist in dieser Hinsicht zum Glück sehr liberal. Danke dafür!

Ich finde ja, dass es keinen Zeitvertreib gibt, der entspannender und abwechslungsreicher ist. Meine Maschine bringt mich den einen Sonntag in das nördliche Harzvorland, auch liebevoll Toskana des Nordens genannt, und den nächsten in die Heide nördlich von Gifhorn. Hier bietet sich ein Besuch im Internationalen Mühlenmuseum an.

Niedersachsen: Motorradtour im nördlichen Harzvorland. Foto: Beate Ziehres

Motorradtour durchs Nördliche Harzvorland.

Niedersachsen: Vienenburger See. Foto: Beate Ziehres

Vienenburger See im Nördlichen Harzvorland.

Wenn ich die Zeit am Frühstückstisch nicht vergesse, reicht der Tag auch für eine entspannte Tour in den Harz. Apropos Harz: Hier soll es spannende neue Angebote für Genießer geben. Eine Bloggerreise, in deren Rahmen ich sie kennenlernen und vorstellen wollte, wurde verschoben. Die Vorfreude ist also noch etwas verlängert.

Waldschaukel am Hasselteich bei Bad Harzburg – Foto: Beate Ziehres

Schöne Pause auf der Waldschaukel beim Molkenhaus, Bad Harzburg – Foto: Beate Ziehres

Wo ich in diesem Sommer noch hinfahren möchte in Niedersachsen? Auf jeden Fall ans Steinhuder Meer, um geräucherten Aal zu essen und den Sonnenuntergang am Wasser zu genießen. Und die Grafschaft Bentheim steht schon lange auf meiner Liste. Wenn Städtereisen wieder Spaß machen, will ich unbedingt nach Einbeck und Stade.

Rheinland-Pfalz

In Rheinland-Pfalz war ich lange nicht. Deshalb steht die Gegend auch auf dem Programm, wenn ich Petra in Wiesbaden wieder besuche. Geplant ist beispielsweise ein Ausflug nach Oberwesel. Die Stadt war im Hoch- und Spätmittelalter selbstständige Reichsstadt im Heiligen Römischen Reich.

Oberwesel ist nicht nur interessant für Geschichtsinteressierte. Auch Filmfans kommen hier auf ihre Kosten. Das Günderodehaus oberhalb von Oberwesel war Kulisse für den letzten Teil der „Heimat“-Trilogie. Hier genießt man eine grandiose Aussicht über das Rheintal und die Stadt und isst authentische Hunsrücker Gerichte.

Rheinland-Pfalz: Blick vom Günderodehaus in Oberwesel auf den Rhein. Foto: Petra Bohn

Rheinland-Pfalz: Blick vom Günderodehaus in Oberwesel auf den Rhein. Foto: Petra Bohn

Ebenfalls sehenswert im Rheintal sind die alte Weinstadt Bacharach und Bingen. Beide Städte sind Teil des UNESCO Welterbes Kulturlandschaft Oberes Mittelrheintal. Das Rheintal gilt an dieser Stelle als Inbegriff von Rheinromantik. Baudenkmäler, Weinberge, am Ufer zusammengedrängte Orte und Höhenburgen auf den Felsvorsprüngen prägen das Bild.

Thüringen

Thüringen ist für uns ein traditionelles Ziel auf ausgedehnten Motorradtouren. Eisenach mit der Wartburg und der Drachenschlucht hatte ich lange nicht mehr. Die Drachenschlucht ist eine wildromantische Klamm, die an manchen Stellen nur schulterbreit ist. Unter den Füßen rauscht ein Bach.

Ein Besuch auf der Wartburg – ebenfalls UNESCO Welterbe und ab Montag, 4. Mai, nach der Corona-Pause wieder geöffnet – passt hervorragend zu einer Wanderung durch die Drachenschlucht. Ich sage nur Sängerkrieg, Heilige Elisabeth und Martin Luther – das besondere Ambiente der Wartburg beeindruckt und verzaubert mich immer wieder.

Hof der Wartburg in Thüringen. Foto: Beate Ziehres

Mittelalterliches Gemäuer: auf dem Hof der Wartburg in Thüringen.

Thüringen: Drachenschlucht bei Eisenach. Foto: Beate Ziehres

Thüringen: Drachenschlucht bei Eisenach.

Für Motorradfahrer ist in Thüringen der Kyffhäuser Kult. Nicht wegen des Kyffhäuserdenkmals, sondern wegen der 36 Kurven auf der knapp vier Kilometer langen Bergrennstrecke von Kelbra bis zur Bergkuppe. Ich fahre diese Strecke am liebsten abends, um geistigen Tieffliegern aus dem Weg zu gehen. Auch die Barbarossahöhle in Rottleben ist einen Besuch wert. Sie ist eine von weltweit zwei zugänglichen Anhydrit-Höhlen.

Weitere Ausflugsziele in Thüringen:

  • Erfurt
  • Weimar
  • Burgruine Hohnstein, Neustadt/Harz
  • Wandern im Thüringer Burgenland „Drei Gleichen“
  • Wandern in Neuhaus am Rennweg
  • Bergsee Ebertswiese, in der Nähe des Rennsteigs
  • Bergsee Ratscher, am Südhang des Thüringer Waldes
  • Bleilochstausee
Urlaub in Deutschland: Burgruine Hohnstein. Foto: Beate Ziehres

Urlaub in Deutschland: Burgruine Hohnstein.

Die beste Bratwurst Thüringens soll es übrigens im Gasthof „Zur Wegscheide“ zwischen Oberhof und Luisenthal geben. Der Grill ist auch während der Corona-Maßnahmen ab 11 Uhr geöffnet.

So, nun freue ich mich richtig auf einen entspannten und erlebnisreichen Urlaub in Deutschland – Corona hin oder her. Mir wird mit Sicherheit nichts fehlen. Ach ja, richtig: Das Programm reicht für mehrere Urlaube. Hoffentlich schaffe ich das alles in diesem Jahr …

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Helmstedt – eine Stadt wie ein lebendiges Geschichtsbuch https://www.reiselust-mag.de/helmstedt/ https://www.reiselust-mag.de/helmstedt/#comments Tue, 31 Mar 2020 21:20:27 +0000 https://www.reiselust-mag.de/?p=4486 In Helmstedt finden Besucher und Bewohner unberührte Natur, attraktive Outdoor-Möglichkeiten, nostalgische Kultureinrichtungen, Geschichte und Geschichten.

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Helmstedt ist eine Stadt mit knapp 26.000 Einwohnern und Kreisstadt des gleichnamigen Landkreises. Oft wird Helmstedt mit der DDR in Verbindung gebracht. Viele Menschen wissen nicht, dass die Stadt in Niedersachsen liegt. Doch östlich an Helmstedt grenzt Sachsen-Anhalt. Bis 1989 war in Helmstedt die westliche Welt zu Ende. Von der Stadt an der A2 bis nach Magdeburg sind es 45 Kilometer. 184 Kilometer liegen zwischen Helmstedts Rathaus und dem Kurfürstendamm in Berlin. Übrigens: Der 11. Längengrad verläuft mitten durch die Stadt.

Ich lebe seit beinahe 30 Jahren in Helmstedt. Die Stadt ist in dieser Zeit eine zweite Heimat für mich geworden. Deshalb finde ich es schade, dass man Helmstedt oft auf die 40-jährige Geschichte als Grenzstadt reduziert. Denn Helmstedt hat viel mehr zu bieten: geschichtlich, an Sehenswürdigkeiten, kulturell und für die Freizeitgestaltung.

Geschichte Helmstedts

Als Archäologen im Helmstedter Braunkohlerevier auf Zeitreise gingen, entdeckten sie, dass im Gebiet zwischen den beiden Höhenzügen Elm und Lappwald schon vor 300.000 Jahren Menschen lebten. Dies belegt der Fund der Schöninger Speere. Die Geschichte der Menschheit musste nach dieser Entdeckung teilweise neu geschrieben werden.

Zwei Großsteingräber – die sogenannten Lübbensteine – auf einem Hügel vor den Toren Helmstedts stammen aus der Zeit um 3.500 vor Christus. Die steinzeitliche Kultstätte ist ein beliebter Ort, besonders zur Zeit des Sonnenuntergangs.

Im Jahr 952 wird Helmstedt erstmals urkundlich erwähnt. Die Siedlung ging aus dem Kloster St. Ludgerus hervor, das der heilige Liudger um das Jahr 800 an einer wichtigen Handelsstraße zwischen braunschweigischen und magdeburgischen Siedlungsgebieten gegründet hat.

Collegienflügel der Academia Julia. Foto: Beate Ziehres

Collegienflügel der Academia Julia

Im 13. Jahrhundert erhält Helmstedt Stadtrechte. In dieser Zeit entstehen die Stadtmauer und der Hausmannsturm, heute das älteste erhaltene Stadttor im Braunschweiger Land. 1576 gründet Herzog Julius hier die welfische Landesuniversität, die Academia Julia. Napoleons Bruder Jérome Bonaparte schließt die Universität im Jahr 1810 wieder.

1755 werden im Brunnental bei Helmstedt stark schwefel- und kohlensaure Quellen entdeckt. Daraufhin entwickelt sich ein reger Kurbetrieb im Brunnental, der die Bezeichnung Bad Helmstedt prägt. Im 19. Jahrhundert wird bei Helmstedt Braunkohle gefunden. Die Braunschweigischen Kohlen-Bergwerke erschließen den ersten Tagebau im Jahr 1874. Die Bergwerkstätigkeit in Beendorf oder Helmstedt soll verantwortlich dafür gewesen sein, dass die Heilquellen in Bad Helmstedt ab 1894 versiegten. Inzwischen ist auch der Bergbau in Helmstedt Geschichte.

Helmstedt-Barmke: Betriebsgebäude Grube Emma im Lappwald. Foto: Beate Ziehres

Helmstedt-Barmke: das ehemalige Betriebsgebäude Grube Emma im Lappwald.

Sehenswürdigkeiten in Helmstedt

Ein Spaziergang in Helmstedts Zentrum erlaubt einen Streifzug durch die bewegte Geschichte der Stadt. Knapp 400 bunte Fachwerk- und Professorenhäuser aus dem 16. und 17. Jahrhundert erinnern an die Zeit als Universitätsstadt. Zum erhaltenen Universitätsgebäude gesellen sich beeindruckende romanische und gotische Bauwerke. An die weniger weit zurückliegende Zeit der deutschen Teilung und Wiedervereinigung erinnert man in Helmstedt mit besonderen Angeboten.

Norddeutschlands erste protestantische Universität: die Academia Julia

Hauptanziehungspunkt für Besucher der Stadt ist das palastartige Juleum, erbaut ab 1592. In diesem Renaissancebau war das „Auditorium Maximum“ der Helmstedter Universität untergebracht. Noch heute dient die Aula im Erdgeschoss als stilvoller Veranstaltungsort. Im Obergeschoss werden in der Universitätsbibliothek wertvolle mittelalterliche Schriften aufbewahrt.

Juleum, Helmstedt. Foto: Lena Ziehres

Juleum. Foto: Lena Ziehres

Im Keller des Juleum Novum, der früheren Trinkstube der Studenten, ist das Kreis- und Universitätsmuseum beheimatet. Hier können sich Besucher mit den teilweise sehr skurrilen Einzelheiten der Universitätszeit befassen. So war der erste Rektor bei Amtsantritt erst zwölf Jahre alt. Es war der Sohn des Universitätsgründers, der spätere Herzog Heinrich-Julius.

Anfang 1625 war die Academia Julia die drittgrößte Universität im deutschsprachigen Raum. Zu dieser Zeit begannen jährlich rund 500 junge Männer ihr Studium in Helmstedt. Gleichzeitig wurde in diesem Jahr infolge des Dreißigjährigen Kriegs und nach dem Ausbruch der Pest der Lehrbetrieb eingestellt und erst 1626 wieder aufgenommen. Laut einem Geschichtsbuch war im November 1625 ein Drittel der Einwohner Helmstedts der Seuche zum Opfer gefallen. 295 Bürgerhäuser standen leer.

In diesem Haus wohnte Giordano Bruno um 1590. Foto: Lena Ziehres

In diesem Haus wohnte Giordano Bruno um 1590. Foto: Lena Ziehres

Die Studenten, unter ihnen auch Otto von Guericke, genossen in Helmstedt ein feuchtfröhliches Leben. Man sagt ihnen auch nach, dass sie sich gerne und leidenschaftlich duellierten. Unter den Professoren, die in prächtigen Wohnhäusern lehrten, finden sich illustre Persönlichkeiten. Einer von ihnen ist der Theologe Giordano Bruno, der zehn Jahre später in Rom als Ketzer verbrannt wurde. Er war überzeugt davon, dass das Weltall unendlich ist und hatte eine erste Raumfahrtidee entwickelt.

Was auch ich bisher nicht gewusst habe: Die juristische Fakultät der Universität Helmstedt tat sich als Hardliner bei Gutachten in Hexenprozessen hervor.

Helmstedts Altstadt – ein Rundgang

Einen Spaziergang durch die Altstadt Helmstedts beginnt man am besten am Rathaus. Das neugotische Gebäude an der höchsten Stelle des Marktplatzes ist nicht einmal 120 Jahre alt. Links neben dem Rathaus steht das eindrucksvollste Fachwerkhaus der Stadt, das sogenannte Herzogliche Hoflager. Das Haus mit der reich geschnitzten Fassade diente Herzog Julius und seinem Gefolge ab 1567 als Wohnung, wenn er in der Stadt war.

Herzogliches Hoflager und Rathaus Helmstedt. Foto: Beate Ziehres

Herzogliches Hoflager und Rathaus Helmstedt

Das westliche Ende der Fußgängerzone Neumärker Straße, die am Marktplatz vor dem Rathaus beginnt, markiert der Hausmannsturm. Der rosa verputzte Turm ist das einzige erhaltene Stadttor des Mauerrings um die Innenstadt. Hier wohnte früher der Helmstedter Hausmann.

Tipp: Als Turmwächter und Musikus tritt der Hausmann noch heute mit zwei Gesellen in Erscheinung. Im Sommer bläst er immer samstags um 12 Uhr die Woche ab.

Hausmannsturm, Neumärker Straße in Helmstedt. Foto: Beate Ziehres

Hausmannsturm in der Neumärker Straße.

Besonderheit Professorenhäuser

In den alten Straßen und Gassen rund um die Universität fallen die Professorenhäuser ins Auge. Ein Beispiel ist das Professorenhaus in der Bötticherstraße 51. Es hat eine Durchfahrt für Wagen und rechts den Zugang zum früheren Vorlesungsraum. Ebenfalls erkennbar ist die steinerne Wendeltreppe zu den Wohnräumen der Studenten.

Professorenhaus in der Bötticherstraße. Foto: Lena Ziehres

Professorenhaus in der Bötticherstraße. Foto: Lena Ziehres

Fachwerkliebhaber sollten die Kybitzstraße nicht versäumen. In dieser Altstadtstraße finden sich zahlreiche historische Häuser. Mir hat es besonders das Haus mit der Nummer 23 angetan. Hier sollen noch spätmittelalterliche Gebäudestrukturen vorhanden sein. 1576 wurde der ganze Gebäudekomplex umgebaut. Etwa 200 Jahre später richtet man hier ein philosophisches Seminar ein. Heinrich Hoffmann von Fallersleben, der Dichter des Deutschlandliedes, besucht das Pädagogium in der Zeit von 1812 bis 1814.

Kybitzstraße. Foto: Beate Ziehres

Kybitzstraße

Kybitzstraße. Foto: Beate Ziehres

Blick in die Kybitzstraße.

Fachwerkhäuser in der Kybitzstraße. Foto: Beate Ziehres

Fachwerkhäuser in der Kybitzstraße

Bunte Fachwerkstadt

Von der Kybitzstraße führt unser Spaziergang über den Marktplatz mit den hübschen, historischen Häusern. Hier am Markt 7 steht auch das älteste noch erhaltene Wohn- und Geschäftshaus der Stadt. Es wurde 1491 als dreigeschossiges Fachwerkhaus über dem Keller eines noch älteren Gebäudes errichtet. Bei Sanierungsarbeiten fanden die Denkmalschützer einen Deckenbalken aus der Zeit um 1250. Sie vermuten, dass das Haus das letzte Siebtel einer Reihenhausbebauung am Markt war.

Helmstedt, Springbrunnen auf dem Marktplatz mit herzoglichem Hoflager. Foto: Beate Ziehres

Springbrunnen auf dem Marktplatz mit herzoglichem Hoflager.

Rathaus Helmstedt. Foto: Beate Ziehres

Rathaus Helmstedt

Am Springbrunnen mit den Knollenquarziten vorbei halte ich mich rechts, um zum Holzberg zu kommen. Hier findet heute der Wochenmarkt statt. Außerdem ist der Holzberg der wohl größte Parkplatz im Zentrum. Auch hier stehen schöne Fachwerkhäuser. Ein Beispiel ist das Doppelhaus Nr. 17, das in den Jahren von 1561 bis 1648 erbaut wurde. Es hat einen Fächerfries und kunstvolles Schnitzwerk an Balken und Fenstern.

Fachwerkhäuser am Holzberg. Foto: Beate Ziehres

Fachwerkhäuser am Holzberg

Nun mache ich noch einen Abstecher in die Beguinenstraße, in der einige wunderschön sanierte Häuser zu sehen sind. Die Wallanlage rund um die Altstadt Helmstedts ist eines meiner Lieblingsziele für ausgedehnte Spaziergänge. Der Wall dient an manchen Stellen als grüne Lunge, an anderen Stellen ist er bevorzugte Wohnlage. Die stilvollen Häuser mit alten Gärten erzählen von wohlhabenden Erbauern.

Helmstedt, Beguinenstraße. Foto: Beate Ziehres

Helmstedt, Beguinenstraße

Häuser am Wall. Foto: Beate Ziehres

Bevorzugte Wohnlage am Wall.

Helmstedts Klöster und Kirchen

Helmstedt als Stadt geht, wie oben schon kurz erwähnt, auf die Benediktinerabtei St. Ludgeri zurück. Das im Osten der Stadt liegende Kloster war die Keimzelle Helmstedts. Doch auch im Westen der Stadt gibt es ein Kloster: das Chorfrauenstift St. Marienberg. Hartnäckig halten sich in Helmstedt Gerüchte, dass ein unterirdischer Geheimgang die beiden Klöster verbindet.

Kirche St. Marienberg. Foto: Beate Ziehres

Kirche St. Marienberg.

St. Marienberg

Westlich der Innenstadt liegt auf einem Hügel das Kloster St. Marienberg. Es wurde 1176 als Augustiner-Chorfrauenstift gegründet. Die romanische Klosterkirche mit den Ausmaßen einer Basilika lohnt einen Besuch. Ich mag besonders die Stimmung im vierflügeligen Kreuzgang und im sogenannten Kreuzhof.

In der Schatzkammer des Klosters, dem ehemaligen Kapitelsaal, bewahren die Konventualinnen des evangelischen Damenstifts kostbare mittelalterliche Paramente und Wandteppiche auf. Die Herstellung von Textilien war eine der wesentlichen Aufgaben in Frauenklöstern und –stiften.

Heute ist die Restaurierungsabteilung der Paramentenwerkstatt im Kloster St. Marienberg international bekannt für ihre Arbeit. Die Mitarbeiterinnen der Werkstatt beherrschen die alten Techniken kirchlicher Textilkunst. Sie kümmern sich um die Erhaltung wertvoller historischer Textilien aus Museen, Kirchen und Klöstern. Gleichzeitig verfügt die Paramentenwerkstatt über modernste technische Ausstattung. Das textile Kompetenzzentrum der von Veltheim-Stiftung produziert Wandbehänge, Altarwäsche, Damen- und Herrentalare und vieles mehr.

Besucher können mit angemeldeter Führung Kloster, Kirche, Schatzkammer und die Paramentenwerkstatt besichtigen.  Kontakt

St. Ludgeri

Besuchern, die zu Fuß aus der Innenstadt kommen, fällt am Ludgerihof zuerst das Türkentor auf. Das Türkentor ist das ehemalige Eingangsportal des Klosters St. Ludgerus und steht nicht mehr an seiner ursprünglichen Stelle. Auf einer Verkehrsinsel zwischen zwei Flügeln des ehemaligen Klosterkomplexes befindet sich heutzutage das stattliche Taubenhaus. In den ehemaligen Bullenställen des Klosters ist inzwischen – zur allgemeinen Belustigung – die Polizeiinspektion untergebracht.

Türkentor am Ludgerihof. Foto: Beate Ziehres

Türkentor am Ludgerihof

Taubenhaus und Konventsgebäude St. Ludgeri. Foto: Beate Ziehres

Taubenhaus und Konventsgebäude St. Ludgeri.

Das Konvent-Gebäude fungiert heute als katholische Begegnungsstätte. Es ist außen mit prunkvollen Wappen bestückt. Der Kaisersaal mit prächtigen Stuckdekorationen aus der Rokokozeit ist ebenfalls sehenswert.

Um zu den frühesten Wurzeln von Helmstedt vorzudringen gehe ich um die Kirche herum und erreiche durch eine kleine Tür den Innenhof des Klosterkomplexes, den Passhof. Hier steht völlig unscheinbar das älteste Gebäude Helmstedts, die Doppelkapelle. Sie ist den Heiligen St. Petrus und St. Johannes geweiht. Die untere, die Peterskapelle aus dem 9. Jahrhundert, verfügt über ein romanisches Tonnengewölbe. Die jüngere Oberkapelle ist in barocker Form mit Stuck ausgestaltet.

Doppelkapelle im Passhof St. Ludgeri. Foto: Beate Ziehres

Doppelkapelle im Passhof St. Ludgeri.

St. Peter-Kapelle, Doppelkapelle St. Ludgeri. Foto: Beate Ziehres

St. Peter-Kapelle, Doppelkapelle St. Ludgeri.

St.-Johannes-Kapelle, Doppelkapelle. Foto: Beate Ziehres

Die St.-Johannes-Kapelle, obere und neuere Kapelle der Doppelkapelle.

Stuckverziehrung an der Decke der St. Johannes-Kapelle. Foto: Beate Ziehres

Stuckverziehrung an der Decke der St. Johannes-Kapelle

Unter dem Chorraum der heutigen katholischen Pfarrkirche St. Ludgeri befindet sich außerdem die Felicitas-Krypta. Sie wurde um 1050 als typisch niedersächsische Hallenkirche im romanischen Stil erbaut. Im Vorraum der Krypta haben Forscher einen wertvollen romanischen Schmuckfußboden aus Gips freigelegt.

Besichtigungen des Klosters St. Ludgerus sind werktags zwischen 9 und 17 Uhr möglich. Zu diesen Zeiten ist auch die Doppelkapelle zugänglich. Führungen mit Besichtigung der Felicitas-Krypta sind nur nach vorheriger Vereinbarung mit der Tourist-Info im Bürgerbüro möglich.

Kirche St. Stephani

Die St. Stephani-Kirche wurde vor 1300 als dreischiffige spätgotische Hallenkirche mit mächtigem Westwerk erbaut. Im Inneren des Gotteshauses finden sich romanische, gotische und Renaissance-Elemente. St. Stephani ist meine Lieblingskirche in Helmstedt, die Stimmung ist einfach toll.

St. Stephani-Kirche in Helmstedt. Foto: Beate Ziehres

St. Stephani-Kirche in Helmstedt

Die St. Stephani Kirche ist Dienstag bis Freitag von 10 bis 16 Uhr, Samstag von 10 bis 12 Uhr und nach den Gottesdiensten geöffnet.

Tipp: Gänsehautfeeling verspricht ein Konzert der Helmstedter Bachkantorei in St. Stephani. Der Chor ist an die Gemeinde angegliedert und führt in der Kirche unter anderem Konzerte und Abendmusiken auf.

Auf der Ostseite der St. Stephani-Kirche versteckt sich die von Böckeln’sche Grabkapelle. Hier haben im 17. Jahrhundert die Angehörigen der Professorenfamilie von Böckeln die letzte Ruhe gefunden. Der morbide Charme der steinernen Särge im Inneren verzaubert mich immer wieder, wenn ich den Weg dorthin finde.

Helmstedt, von-Böckeln'sche Kapelle. Foto: Beate Ziehres

Von Böckeln’sche Grabkapelle

Grenzübergang Helmstedt-Marienborn

Bis 1989 verbreitete alleine die Bezeichnung Angst und Schrecken unter Reisenden zwischen Berlin und Westdeutschland: Der Grenzübergang Helmstedt–Marienborn war der größte und bedeutendste Grenzübergang an der innerdeutschen Grenze zu Zeiten der deutschen Teilung. Wegen der geografischen Nähe zu West-Berlin wurde der Großteil des Transitverkehrs zwischen Westdeutschland und Berlin über diesen Grenzübergang abgewickelt. Doch auch Reisende in die DDR, nach Polen und in andere Ostblock-Staaten passierten in Helmstedt den Eisernen Vorhang.

Auf dem Areal der sogenannten GÜSt (Grenzübergangsstelle) waren zeitweise bis zu 1.000 Bedienstete tätig. Sie arbeiteten in der Passkontrolle, beim Zoll, für die Grenztruppen und im Ministerium für Staatssicherheit (MfS). Die zahlreichen Gebäude waren durch ein unterirdisches Tunnelversorgungssystem verbunden. Nur ein kleiner Kreis der Beschäftigten wusste überhaupt um den Tunnel und kannte den Zugang.

Heute heißt die GÜSt Gedenkstätte Deutsche Teilung Marienborn. Sie ist zu einem großen Teil im Original erhalten. Besucher können das 7,5 Hektar große Gelände auf eigene Faust erkunden oder sonntags an Führungen teilnehmen. In den verschiedenen Einrichtungen wie Passkontrolle, PKW-Einreise, Kontrollbox-Ausreise und Kommandoturm erklären Tafeln die Funktion der jeweiligen Einheiten. Außerdem gibt es bewegende Zeitzeugenberichte.

Einen Besuch in der Gedenkstätte Deutsche Teilung Marienborn kann ich jedem Helmstedt-Besucher nur empfehlen. Nehmen Sie sich genügend Zeit, um sich auf die Zeitzeugen-Dokumente und -Berichte einlassen zu können.

Die Gedenkstätte ist über die A2 in Richtung Berlin an der Ausfahrt zur Tankstelle mit Raststätte und Parkplatz zu erreichen. Die Gedenkstätte kann von diesem Parkplatz nur zu Fuß betreten werden. An der Rückseite der Anlage gibt es ebenfalls einen Parkplatz. Die Gedenkstätte ist von Harbke oder Morsleben kommend ausgeschildert.

Die Gedenkstätte ist Bestandteil der organisierten Tour „Grenzenlos“. Termine, Preise und Anmeldung hier.

Die Lübbensteine – vorgeschichtliche Gräber

Lübbensteine. Foto: Beate Ziehres

Großsteingrab Lübbensteine.

Die mehr als 5000 Jahre alten Lübbensteine zählen zu meinen Lieblingsorten in Helmstedt. An dieser jungsteinzeitlichen Begräbnis- und Kultstätte spüre ich eine ganz besondere Atmosphäre. Vom St. Annenberg schweift der Blick über Wiesen, Felder und Wälder bis nach Königslutter. Wenn dann die Sonne versinkt und die Grabkammern aus riesigen Steinen in mystisches Licht kleidet, klingt der Tag in Helmstedt perfekt aus.

Die Lübbensteine liegen an der B1 in Richtung Braunschweig. Den Abzweig etwa 200 Meter nach der Ampelkreuzung B1 / B 244 nicht verpassen! 

Freizeit in Helmstedt

Ich muss an dieser Stelle ja mal zugeben, dass ich ein absoluter Outdoor-Fan bin. Sobald das Wetter halbwegs einladend ist, bin ich draußen zu finden. Entweder in der Natur beim Laufen, Radfahren oder Schwimmen oder in meinem Garten. Dort trifft man mich auch gerne samt Laptop und Arbeitsunterlagen an. Was Freizeitvergnügen an der frischen Luft angeht hat Helmstedt allerhand zu bieten.

Radtour im Lappwald. Foto: Beate Ziehres

Radtour im Lappwald.

Wandern und Radfahren im Naturpark Elm-Lappwald

Helmstedt ist von den bewaldeten Höhenzügen Elm und Lappwald umgeben. Hier im Naturpark Elm-Lappwald finden sowohl Wanderer als auch Radfahrer ein beschildertes Wegenetz vor. Rund 600 Kilometer Wanderwege laden ein, die artenreiche Natur zu genießen und imposante zeitgeschichtliche Zeugnisse zu entdecken. Dazu kommen Radwege für Freizeit-, Mountain- und E-Biker.

Radtour Klosterkirche Mariental. Foto: Beate Ziehres

Kulturhistorische Schätze am Wegesrand, beispielsweise während einer Radtour: Klosterkirche Mariental.

Barmke, Grube Emma. Foto: Beate Ziehres

Station an der Naturroute rund um Helmstedt: Ehemaliger Braunkohlebergbau in der Grube Emma am Rande des Lappwalds.

Helmstedts idyllischsten Ortsteil genießen: Bad Helmstedt

Das Brunnental, wie die Helmstedter diesen Teil der Stadt liebevoll nennen, ist ein Idyll mitten im Lappwald. Hier in Bad Helmstedt sprudelte einst eine Heilquelle. Die Damen aus Braunschweig kamen, um hier zu baden sowie Gesundheit und Zerstreuung zu finden. Es entstanden Badeeinrichtungen, das Kurtheater und ein Kurpark. Seit dem Versiegen der Heilquellen dient das Brunnental der Naherholung. An schönen Sonntagen trifft man sich hier, um einen Spaziergang um den Clarabadteich zu machen, Enten zu füttern und die frische Luft zu genießen.

Clarabadteich im Brunnental. Foto: Beate Ziehres

Clarabadteich im Brunnental

Wandern und Radfahren am Lappwaldsee

Wo sich früher die Tagebaue Helmstedt und Wulfersdorf erstreckten, entsteht bis zum Jahr 2030 ein Bade- und Freizeitsee. Nach der Auskohlung werden die Tagebaue geflutet. So entsteht der Lappwaldsee mit vier Quadratkilometern Wasseroberfläche und etwa 11 Kilometern Uferlänge.

Geplant sind Strandbereiche für den Badebetrieb, Anlegeplätze für Segel- und Motorboote und eine Infrastruktur zum Surfen, Wasserskifahren, für Regattasport sowie Drachen- und Gleitschirmfliegen. Man denkt über touristische Anlagen mit schwimmenden Häusern, eine Seepromenade und einen Wasserlandeplatz für Flugzeuge nach. Außerdem sollen am See Campingplätze, Ferien- und Wochenendhäuser entstehen.

Von alldem ist momentan noch nichts zu sehen. Es existieren jedoch einige Radwege, die Blicke auf den Lappwaldsee erlauben. Dies sind die

  • Lappwaldsee Route, 18 Kilometer
  • Eitzsee Route, 20 Kilometer
  • Paläon Route, 23 Kilometer

Am Ende des Büddenstedter Wegs gibt es einen öffentlichen Parkplatz für Besucher des Lappwaldsees.

Helmstedts beliebtestes Schwimmbad: das Waldbad Birkerteich

Das Freibad Waldbad Birkerteich ist eines der ältesten und eines der am schönsten gelegenen Wald-Freibäder in Norddeutschland. Die frischen Wasserbecken im Lappwald sind im Sommer der beliebteste Ort der Helmstedter zum Abkühlen. Der charakteristische Sprungturm und die kühn geschwungene Rutsche – beides Markenzeichen des Bades – locken vergnügungssüchtige Besucher jeden Alters. Hier geht es hauptsächlich um eines: Spaß im Wasser.

Kultur in Helmstedt

Kultur in Helmstedt – da schwingt oft Nostalgie mit. Das gilt für die beiden Kinos ebenso wie für das Brunnentheater in Bad Helmstedt. Das Programm ist jedoch stets vom Neuesten.

Helmstedter Kinos

Zwei inhabergeführte Kinos – das „Roxy“ und das „Camera am Holzberg“ – garantieren in Helmstedt für Filmvergnügen. Im authentischen Stil der 1950er-Jahre werden hier die neuesten Blockbuster vorgeführt. Und zwar in digitaler 3D-Projektion, Soundtechnik vom feinsten und Surround-Lautsprechern.

Das Roxy verfügt über zwei Säle: den traditionellen großen Saal mit 256 Sesseln und einen vollklimatisierten und modernen kleinen Kinosaal mit 36 Ledersesseln. Im „Camera“ kuscheln die Cineasten in 180 bequemen Sesseln.

Programm in den Helmstedter Kinos

Brunnentheater

Das nostalgische Brunnentheater der Stadt Helmstedt liegt mitten im Grünen am Kurpark in Bad Helmstedt. Das ursprüngliche Theater im Brunnental war ein Kurtheater. Im Jahr 1924 ließ ein Hotelier aus der Nachbarschaft das neue Brunnentheater bauen. Es besteht seit damals großenteils unverändert.

Brunnentheater in Helmstedt. Foto: Beate Ziehres

Brunnentheater

Brunnentheater innen. Foto: Beate Ziehres

Brunnentheater Innenraum.

Kulissenzüge im Brunnentheater. Foto: Beate Ziehres

Kulissenzüge im Brunnentheater

Ich persönlich bin immer wieder gerne im Brunnentheater. Besonders im Winter kann schon die Anreise in ein Abenteuer ausarten. Auf die Bühne kommt ein modernes Programm, das sich am Geschmack der Besucher orientiert. Und die Laune des Publikums ist immer gut.

Auf dem Blog der Zeitorte in der Region Braunschweig-Wolfsburg habe ich über das Brunnentheater und das Brunnental geschrieben. Lesen Sie den ganzen Beitrag hier.

Museen in Helmstedt

Das Zonengrenz-Museum Helmstedt dokumentiert anhand von Originalobjekten, Fotografien, Modellen und lebensgroßen Inszenierungen die Geschichte der ehemaligen innerdeutschen Grenze von ihren Anfängen bis zur Wiedervereinigung. Dieses Museum ist auch Ausgangspunkt der Rundfahrt Grenzenlos.

Zonengrenzmuseum Helmstedt. Foto: Beate Ziehres

Zonengrenzmuseum Helmstedt

Das Kreis- und Universitätsmuseum Helmstedt befindet sich im ehemaligen Wein- und Bierkeller des Juleums. Die Ausstellung zeigt beispielsweise Original-Exponate aus der Universitätszeit wie eine astronomische Scheibe, einen Globus und Geschirr aus der Universitätsmensa.

Der Eintritt zu beiden Museen ist frei. Öffnungszeiten und Kontakt

Mit diesem Beitrag beteilige ich mich an der Aktion Heimatliebe-Blogger-Landkarte von Janett auf Teilzeitreisender.de. Eine tolle Idee, wie ich finde!

Der Beitrag Helmstedt – eine Stadt wie ein lebendiges Geschichtsbuch erschien zuerst auf Reiselust-Mag.

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Wangerooge – 9 Gründe für Sommerurlaub auf der Insel https://www.reiselust-mag.de/wangerooge/ Tue, 09 Jul 2019 15:44:38 +0000 https://www.reiselust-mag.de/?p=3471 Sommerurlaub auf Wangerooge – das ist eine überaus entspannende Angelegenheit. Es gibt viele Gründe, die Nordseeinsel in der warmen Jahreszeit zu erkunden.

Der Beitrag Wangerooge – 9 Gründe für Sommerurlaub auf der Insel erschien zuerst auf Reiselust-Mag.

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Premiere: Ich war das erste Mal auf einer ostfriesischen Insel! Wangerooge, die autofreie, die östlichste und zweitkleinste unter den sieben bewohnten Inseln vor Ostfriesland hat mich tiefenentspannt zurückkehren lassen. Dass Niedersachsen solche Schätze zu bieten hat, hätte ich als Wahlniedersächsin nicht geahnt.

Wangerooge ist Nordseeheilbad und liegt im niedersächsischen Wattenmeer. Wangerooges Nachbarinsel im Westen ist Spiekeroog, östlich von Wangerooge liegt die Minsener Oog.

7 Fakten über Wangerooge

  • Einwohner: 1300
  • Größe: 7,94 Quadratkilometer
  • Strand: 9,5 Kilometer
  • Landkreis Friesland
  • Seit 1804 Seebad
  • Seit 1975 Nordseeheilbad
  • Seit 1986 im Nationalpark Niedersächsisches Wattenmeer

9 Gründe für einen Sommerurlaub auf Wangerooge

Auf Wangerooge scheint die Zeit still zu stehen – im positiven Sinne. Schon am Start- oder Endpunkt der Inselbahn am Hafen – ganz wie man es sehen möchte – kommuniziert ein Schild die Inselphilosophie: „Gott schuf die Zeit, von Eile hat er nichts gesagt.“

Selbst im Sommer, wenn täglich zwei bis drei Schiffsladungen Menschen auf die Insel kommen, bleibt hier alles ganz entspannt. Deshalb kommen hier meine 9 Gründe für eine sommerliche Auszeit auf Wangerooge.

1. Leben am Strand

Strände üben in der warmen Jahreszeit eine besondere Anziehungskraft aus. Das gilt besonders für kilometerlange, feine Sandstrände wie die auf Wangerooge. Die Strände liegen auf der Nordseite, im Osten und im Westen der Nordseeinsel.

An den Strandabschnitten vor dem Inseldorf sind Strandkörbe aufgestellt, die gemietet werden können. Ein Strandkorb garantiert an der Nordseeküste wetterunabhängiges Strandvergnügen. Selbst wenn das Wasser zum Baden zu kalt sein sollte oder ein frischer Wind bläst, lässt es sich in einem Strandkorb gut aushalten.

Wangerooge Strand mit Strandkörben – Foto: Beate Ziehres

Strandkörbe vor dem Inseldorf.

Im Strandkorb in der Sonne dösen, den Wellen und den Möwen zuhören – entspannender geht es nicht.

Weitere Aktivitäten am Strand:

  • Barfuß am Strand entlang wandern
  • Ball spielen
  • Abends die Lichter am Strand erkunden
  • Schiffe gucken
  • Muscheln und Bernstein suchen

2. Mittsommernächte auf Wangerooge

Die Mittsommerzeit ist wirklich außergewöhnlich auf Wangerooge. Ich habe ihn in diesem Jahr selbst gesehen, den nächtlichen Silberstreif am Horizont. Und ich war nicht allein. Mit mir haben alle Insulaner und natürlich auch die Gäste die Nächte zum Tag gemacht.

Wangerooge: Diggers – foto: Beate Ziehres

Vor dem „Diggers“ den Mittsommerabend genießen.

Auf Wangerooge wird Mittsommer mit Livemusik, Tanz und anderen Veranstaltungen auf der Strandpromenade und am Strand gefeiert. Denn hier ist der Silberstreif über der Nordsee am besten zu sehen.

Wangerooge Mittsommerhimmel – Foto: Beate Ziehres

Wangerooge, 0:22 in der Mittsommernacht …

Mit einem Cocktail in der Hand im Strandkorb unter leuchtenden Nachtwolken sitzen und blinkende Schiffe und Leuchttürme auf dem Meer beobachten – wunderschön!

Wangerooge: Mittsommer am Strand – Foto: Beate Ziehres

Mittsommer am Strand: warten auf den Sonnenuntergang.

Das Beste ist, dass sich auf der autofreien Insel niemand Gedanken um den Nachhauseweg machen muss. Alle wohnen direkt um die Ecke!

Im Jahr 2020 feiert Wangerooge von Sonntag, 21. Juni, bis Sonntag, 28. Juni, Mittsommer. Mit besonderen Naturerlebnissen, beispielsweise einer Wattwanderung zum Sonnenaufgang. Um 4.20 startet Wattführerin Inga Blanke traditionell mit den Frühaufstehern ins Weltnaturerbe vor der Insel. Auch eine große Mittsommerparty wird 2020 nicht fehlen.

3. Wattwanderungen zum Sonnenuntergang

Da ich um 4 Uhr früh noch im Bett liege, habe ich einen der langen Abende für eine Wattwanderung genutzt. Gegen 21 Uhr treffe ich an den Salzwiesen ein echtes Wangerooger Original: den 82-jährigen Friedrich-Wilhelm Petrus.

Wangerooge: im Watt mit Wattführer Friedrich-Wilhelm Petrus – Foto: Beate Ziehres

Am Mittsommerabend im Watt mit Wattführer Friedrich-Wilhelm Petrus.

Der Wattführer ist bewaffnet mit einer großen Grabgabel, die er schwingt wie wir tags zuvor die Walking-Stöcke. Noch wundere ich mich, wofür die Grabgabel benötigt wird. Doch als wir etwa einen Kilometer weit vor der Insel im Schlick stehen, erfahre ich es. Der Wattführer will mir zeigen, wer die unzähligen charakteristischen Sandhäufchen produziert. Deshalb gräbt er einen Wattwurm aus.

Petrus erklärt die Unterschiede zwischen den drei Schutzzonen im Nationalpark Niedersächsisches Wattenmeer und verdeutlicht unaufgeregt die Einflüsse des Klimawandels auf das Wattenmeer.

Auf dem Rückweg durch den Schlick laufen wir dem Sonnenuntergang entgegen. Ein Grund mehr, im Sommer nach Wangerooge zu kommen!

Wangerooge: Sonnenuntergangsstimmung im Watt – Foto: Beate Ziehres

Mittsommer: Sonnenuntergangsstimmung im Wattenmeer.

4. Nordic Walking mit Marc Steffen

Draußen aktiv sein und die frische, salzige Luft tief einatmen – das ist eine Wohltat und ein Muss auf Wangerooge.

An diesem Sommermorgen bin ich direkt nach dem Frühstück mit Marc Steffen verabredet. Auf dem Programm steht Nordic Walking am Strand.

Wangerooge, Nordic Walking am Strand – Foto: Beate Ziehres

Nordic Walking am Strand.

In seinem Refugium an der Strandpromenade neben der Kurverwaltung sucht Marc erst einmal die passenden Stöcke für mich aus. Noch bevor er erklärt hat, wie man die Stöcke nutzt, habe ich mir schon damit in den großen Zeh gepiekt. Aua!

Weil Marc eine echte kölsche Frohnatur ist und noch dazu prima motivieren kann, ist der Rest der Stunde das reine Vergnügen. Zügigen Schrittes geht es – immer das Näschen nach oben – am Wassersaum entlang. Nach anfänglichen Schwierigkeiten mit Koordination und Haltung macht Nordic Walking richtig Spaß.

Wangerooge: Sportanimateur Marc Steffen – Foto: Beate Ziehres

Gute Laune, nicht nur für ein gutes Bild: Sportanimateur Marc Steffen.

Eine Runde Skigymnastik am Strand – jawohl! – und ich fühle mich wie ein Gummipüppchen. Ich ahne noch nichts von dem Muskelkater, der mich am nächsten Tag erwartet.

Zu Nordic Walking, Chi Gong und Co. muss man sich nicht anmelden. Im Sommer findet täglich kostenlose Strandgymnastik statt, Chi-Gong wird zweimal wöchentlich angeboten und ist ebenfalls kostenlos. Im Nordic-Walking-Ticket sind die Walking-Stöcke enthalten. Außerdem gibt es ein Aktiv-Insel-Ticket

5. Überall mit dem Rad hinfahren

Ok, ich weiß, dass ein echter Niedersachse auch bei Schnee und Eis mit dem Rad fährt. Bei den Insulanern ist dieses Verhalten ebenfalls sehr ausgeprägt. Ich fahre allerdings nur im Sommer Fahrrad. Vielleicht habe ich die warmen Tage auf Wangerooge deshalb besonders genossen. Jeden Punkt der Insel schnell mit dem Fahrrad erreichen zu können ist schon Luxus.

Wangerooge: Radtour zum neuen Leuchtturm – Foto: Beate Ziehres

Radtour zum neuen Leuchtturm.

So habe ich eine Radtour zum Westturm unternommen. Dieser Westturm ist bereits der dritte Westturm Wangerooges. Seine beiden Vorgänger wurden vom Meer verschlungen. Heute stünden sie theoretisch beide auf der Nachbarinsel Spiekeroog.

Den ersten Westturm, der eigentlich der Kirchturm der St.-Nicolai-Kirche war, zerstörte das Meer schon 1586.

Im Jahr 1602 baute man im Osten der Insel einen neuen Turm, der im Laufe der Zeit auch wieder zum Westturm wurde. Er war 50 Meter hoch, fünfstöckig und aus Stein. Der sogenannte Hoogen Toorn diente als Leuchtturm, als Kirche und als Zufluchtsort bei Unwettern und Sturmfluten. Um 1900 herum stand der Turm schon wieder weit im Wasser.

Der dritte Westturm wurde nach dem Vorbild des zweiten Turms 1932 gebaut. Er besteht aus Ziegelsteinen, ist 56 Meter hoch und hat acht Stockwerke. Von Anfang an diente er als Jugendherberge.

Wangerooge Westturm – Foto: Beate Ziehres

Mit dem Fahrrad unterwegs zum Westturm.

Wir haben die Gelegenheit, ein Zimmer zu besichtigen und dann weiter bis auf den Dachboden zu klettern. Die Aussicht ist schon genial.

Wangerooge: Blick vom Westturm nach Spiekeroog – Foto: Beate Ziehres

Wangerooge: Blick vom Westturm nach Spiekeroog

Auf dem Weg zum Westturm kommen wir auch am Neuen Leuchtturm vorbei. Das Seefeuer aus dem Jahr 1969 ist mit mehr als 61 Metern Höhe eines der höchsten in Deutschland.

Mein Fahrrad für die Tage auf der Insel habe ich übrigens in Wangerooge ausgeliehen.

6. Das Klima auf Wangerooge

Auf einer Nordseeinsel kommt man nicht so schnell ins Schwitzen. Selbst im Hochsommer weht hier meist eine frische Brise. Ab 25 Grad im Schatten beantragt die werktätige Bevölkerung Hitzefrei.

Aber: Die Sonne scheint hier in Küstennähe öfter als im Landesinneren. Und sie wärmt auf der Insel genauso wie anderswo. Im Strandkorb wird es deshalb kuschelig warm.

Weil der Wind die Wolken schnell wegpustet, sind richtige Regentage auf Wangerooge selten.

7. Duft der blühenden Kartoffelrosen in den Dünen

Nach meiner Ankunft auf Wangerooge habe ich direkt Schuhe und Strümpfe ausgezogen und bin an den Strand gegangen. Am Saum des ablaufenden Wassers entlang habe ich die Ostspitze der Nordseeinsel angesteuert. Herrlich!

Wangerooge, am Strand – Foto: Beate Ziehres

Strandwanderung.

Auf dem Rückweg durch die Dünen sind mir das erste Mal die pink blühenden Kartoffelrosen aufgefallen. Der Duft dieser Blüten ist unbeschreiblich, ich liebe ihn!

Wangerooge: Kartoffelrose in den Dünen – Foto: Beate Ziehres

Blühende Kartoffelrosen in den Dünen.

Die Kartoffelrosen haben mich an den nächsten Tagen begleitet, wohin ich auch gegangen und gefahren bin. Sie wachsen auf der ganzen Insel. Sie sind für mich einer der besten Gründe, im Sommer nach Wangerooge zu kommen.

Beim Spaziergang durch die Dünen – auf einem ausgewiesenen Weg natürlich! – sind mir Überreste von gesprengten Bunkern aufgefallen. Während des zweiten Weltkrieges wurden auf Wangerooge etwa 100 Bunker gebaut. In Kriegszeiten war Wangerooge die wichtigste der ostfriesischen Inseln.

Wangerooge: gesprengter Bunker – Foto: Beate Ziehres

Gesprengter Bunker in den Dünen.

8. Auf den Leuchtturm klettern

Da ich ganz Wangerooge und das Wattenmeer einmal von oben sehen wollte, bin ich im Inseldorf auf den alten Leuchtturm geklettert. Die Treppe wird noch oben immer enger, bis man schließlich die Aussichtsplattform erreicht.

Hier oben auf 39 Metern Höhe zieht es gewaltig, aber die Aussicht ist auch gewaltig.

Wangerooge: Blick vom alten Leuchtturm über das Inseldorf – Foto: Beate Ziehres

Blick vom alten Leuchtturm über das Inseldorf …

Wangerooge: Blick vom alten Leuchtturm über das Inseldorf zur Ostspitze der Insel – Foto: Beate Ziehres

… und zur Ostspitze der Insel.

Wangerooge – Westteil der Insel vom alten Leuchtturm aus gesehen – Foto: Beate Ziehres

Der Westteil von Wangerooge vom alten Leuchtturm aus gesehen.

Der alte Leuchtturm war das erste Bauwerk des Inseldorfs. Er wurde 1856 fertig. Um ihn herum bauten die Insulaner einfache Fischerhäuser. Im Erdgeschoss des Leuchtturms befindet sich heute das Inselmuseum und in der Turmspitze seit 1996 das Trauzimmer. Es war der erste Leuchtturm Deutschlands mit einem Standesamt.

Wangerooge: alter Leuchtturm – Foto: Beate Ziehres

Alter Leuchtturm im Inseldorf.

Bei seiner Fertigstellung stand der alte Leuchtturm übrigens am Ostende der Insel. Weil die Insel in den vergangenen 200 Jahren um 2,4 Kilometer nach Osten gewandert ist, steht der Leuchtturm heute westlich der Inselmitte. Mit dem Phänomen West-Ost-Drift haben alle ostfriesischen Inseln gleichermaßen zu kämpfen.

9. Exkursion in die Heide von Wangerooge

Westlich des Ehrenfriedhofs entführt uns Rieka Beewen von der Kurverwaltung Wangerooge in einen außergewöhnlichen Mikrokosmos. In den Dünen wächst an dieser Stelle Besenheide. Es ist das größte zusammenhängende Heidegebiet auf den ostfriesischen Inseln. Außerdem hat Inselchronist Hans-Jürgen Jürgens hier ein kleines Wäldchen, den Tuunpad, angelegt.

In diesem windgeschützten Gebiet, in dem es deutlich wärmer ist als nur ein paar Meter weiter, schwirrt es nur so von Insekten. Außerdem leben hier Hasen und Brandgänse.

Wangerooge: in der Heide – Foto: Bate Ziehres

In der Heide von Wangerooge.

Markant sind in diesem Gebiet die Bombentrichter. Sie stammen vom Luftangriff am Ende des zweiten Weltkriegs. Damals haben britische, kanadische und französische Bomber mehr als 6000 Sprengbomben über der Insel abgeworfen.

Inzwischen haben sich die Bombentrichter zu Biotopen entwickelt. Die kleinen Teiche sind beliebt bei Vögeln und Libellen.

Wangerooge: Bombentrichter in der Heide – Foto: Beate Ziehres

Bombentrichter in der Heide.

Das Nationalparkhaus bietet Wanderungen und Fahrradtouren in die Heide an. Eine „Natur- und inselkundliche Fahrradtour im Weltnaturerbe Wattenmeer“ startet beispielsweise jeden Dienstag um 10 Uhr am Nationalpark-Haus.

Außergewöhnliche Unterkünfte auf und um Wangerooge

  • Schlafstrandkorb am Strand von Wangerooge
  • Zimmer in der Jugendherberge im Westturm
  • Übernachtung auf dem Leuchtturm „Roter Sand“ vor Wangerooge, mit dem Schiff von Bremerhaven aus zu erreichen

Anreise nach Wangerooge

Täglich fahren vom Hafen Harlesiel mehrere Fähren zur Nordseeinsel Wangerooge. Die Abfahrtszeiten verschieben sich täglich, sie richten sich nach Hoch- und Niedrigwasser. Die Fähren können nur bei Hochwasser fahren. Deshalb kann es witterungsbedingt auch zu kurzfristigen Fahrplanänderungen kommen.

Für die Fahrt vom Fähranleger im Südwesten Wangerooges zum Inseldorf steht die Inselbahn bereit. Sie transportiert die Gäste samt Gepäck drei Kilometer weit über die Salzwiesen und durch die Lagune zum Dorfbahnhof. Die Inselbahn verkehrt nur zu Ankunft und Abfahrt der Fähre. Es gibt einen Jahresfahrplan, in dem alle Abfahrtszeiten aufgelistet sind.

Wangerooge Bahnhof – Foto: Beate Ziehres

Bahnhof im Inseldorf.

Tipp: Schauen Sie aus dem Fenster und nehmen Sie die Bilder in sich auf. So nahe kommen Sie dieser Landschaft wirklich nur in der Inselbahn!

Auf Wangerooge gibt es auch einen Flugplatz. Von hier aus fliegt die Fluggesellschaft FLN Frisia-Luftverkehr mit Kleinflugzeugen den Flugplatz Harle an. Der Flug über das Wattenmeer dauert nur fünf Minuten und ist ein unvergleichliches Erlebnis, wie ich finde. Die Strecke zwischen Harle und Wangerooge ist übrigens die kürzeste täglich bediente Linienflugverbindung Europas.

Wangerooge Flugplatz, Check-In-Schalter – Foto: Beate Ziehres

Wangerooge Flugplatz, Check-In-Schalter.

Der Hafen von Wangerooge bei Ebbe aus der Luft gesehen – Foto: Beate Ziehres

Der Hafen von Wangerooge bei Ebbe, aus der Luft gesehen.

3 Kuriositäten von der ostfriesischen Insel Wangerooge

Hochzeitsrikscha

Ein liebenswertes Taxi habe ich zufällig bei der Fahrradvermietung Beier entdeckt: die Hochzeitsrikscha. Rüdiger Faust, der Chef der Fahrradvermietung, holt damit Hochzeitspaare nach der Trauung im Leuchtturm mit der Rikscha ab.

Wangerooge: Rüdiger Faust, Fahrradvermietung Beier, auf der Hochzeitsrikscha – Foto: Beate Ziehres

Rüdiger Faust von der Fahrradvermietung Beier auf dem Weg zum Standesamt.

Goldene Linie

Wangerooge zählt als einzige bewohnte ostfriesische Insel nicht zu Ostfriesland, sondern zum friesischen Jeverland. Die sogenannte Goldene Linie, die Ostfriesland vom Jeverland trennt, verläuft zwischen Spiekeroog und Wangerooge.

Wangerooge als Teil Russlands

Im 18. und 19. Jahrhundert gehörte Wangerooge für einige Zeit zu Russland. 1818 gab Zar Alexander I die Herrschaft Jever, zu der auch Wangerooge zählte, an das Großherzogtum Oldenburg ab.

Mehr Informationen über Wangerooge

Wer jetzt Lust auf eine friesisch-frische Auszeit bekommen hat, findet alle notwendigen touristischen Informationen auf der Webseite der Nordseeinsel Wangerooge. Übrigens: Ich habe auf Einladung der Kurverwaltung Wangerooge auf der Insel recherchiert. Vielen Dank an Rieka Beewen und Ramona Engelmeier, die mir Einblicke in das außergewöhnliche Leben der Insulaner gewährt haben!

Weitere Informationen zum Reiseland Niedersachsen erhalten Sie auf der Webseite Reiseland Niedersachsen oder unter der Service-Nummer 0511- 2704880.

Ulrike von Zypresse unterwegs hat Thalasso auf Wangerooge ausprobiert. Lesen Sie hier, was Ulrike erlebt hat.

Andreas Lieblingsinsel fängt mit S an und zählt wie Wangerooge zu den ostfriesischen Inseln. Es ist Spiekeroog und Andreas Blog heißt Indigo-Blau.

Über die ostfriesische Insel Langeoog hat Lena im Beitrag 6 Erlebnisse, die einen Besuch auf Langeoog unvergesslich machen geschrieben. Und im Beitrag 10 Tipps für einen Tagesausflug nach Sylt geht es um Deutschlands nördlichste Insel.

Mit diesem Beitrag nehme ich an der Blogparade Lieblingsorte für Auszeitgenießer und Genussabenteurer auf WellSpa-Portal.de teil. Damit wird Wangerooge ein Punkt auf Katjas großer Deutschlandkarte der Lieblingsorte.

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Wolfenbüttel in 72 Stunden: unterwegs mit der echt lessig Karte https://www.reiselust-mag.de/wolfenbuettel-echt-lessig-karte/ Sun, 16 Jun 2019 17:23:27 +0000 https://www.reiselust-mag.de/?p=3282 Wolfenbüttel: Die wichtigsten Sehenswürdigkeiten der Lessingstadt – Altstadt, Schloss Wolfenbüttel, Herzog August Bibliothek und das Lessinghaus – mit der echt lessig Karte entdeckt.

Der Beitrag Wolfenbüttel in 72 Stunden: unterwegs mit der echt lessig Karte erschien zuerst auf Reiselust-Mag.

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72 Stunden haben wir Zeit, um die Lessingstadt Wolfenbüttel mit der echt lessig Karte zu entdecken. So lange gilt die kleine bunte Pappkarte ab dem Kauf. Deshalb heißt es: Auf los geht’s los! Wir wollen schließlich alle Vorteile nutzen.

Stadtführung

Über Nacht hat glücklicherweise der Dauerregen aufgehört. Rechtzeitig zum Beginn der Stadtführung stehen wir an der Tourist-Information, wo wir auch unsere echt lessig Karten in Empfang nehmen. Hier am Stadtmarkt startet der geführte Rundgang in der Sommersaison jeden Tag um 11 Uhr.

Weil die Stadtführung im Preis der Karte enthalten ist, schnippelt die Mitarbeiterin der Tourist-Information mit der Schere eine kleine Ecke aus dem Pappkärtchen. Denn jede Leistung auf der Karte kann nur einmal in Anspruch genommen werden. Die Methode mit der Schere finde ich charmant altmodisch und gleichzeitig minimalistisch modern. Denn auf diese Weise wird Plastikmüll vermieden und eine Schere hat jeder im Büro. „Die denken mit in Wolfenbüttel“, denke ich mir und bin gespannt auf das, was mich erwartet.

Hauptkirche und Kornmarkt

Der Rundgang durch die Altstadt ist genau richtig, um einen ersten Eindruck von Wolfenbüttel zu gewinnen. Wir werfen von der Westseite einen Blick auf den Kornmarkt und die Hauptkirche Beatae Mariae Virginis, kurz BMV. Herzog Heinrich Julius gab den Bau der Kirche in Auftrag. Gebaut wurde von 1608 bis 1624 unter Leitung des herzoglichen Baumeisters Paul Francke.

Leider reicht die Zeit nicht, um die erste protestantische Großkirche der Welt und die Fürstengruft von innen zu besichtigen. Da ich aber schon öfter in Wolfenbüttel war, kommen hier ein paar Bilder.

Hauptkirche BMV in Wolfenbüttel – Altar. Wolfenbüttel, Hauptkirche BMV, Blick zu Orgel. Wolfenbüttel: Blick in die Fürstengruft der Hauptkirche. Oh! Wessen Sarg das wohl sein mag?

Zur Hauptkirche und zu vielen weiteren Sehenswürdigkeiten erfährt der Besitzer der echt lessig Karte auch etwas in der mitgelieferten Broschüre.

Stadtmarkt

Vom Kornmarkt geht es zurück zum Stadtmarkt mit dem Herzog-August-Denkmal. Das Gebäudeensemble am Stadtmarkt mit dem historischen Rathaus und dem etwas anderen Reiterdenkmal ist eines der beliebtesten Fotomotive der Stadt.

Gerade bei wolkenverhangenem Himmel werden hier die Geschichten aus Wolfenbüttels Vergangenheit leicht vor dem geistigen Auge lebendig. Alleine dieser Geschichten wegen lohnt sich eine Stadtführung.

Wolfenbüttel, Stadtmarkt, Rathaus, Herzog-August-Denkmal

Der Stadtmarkt in Wolfenbüttel mit dem historischen Rathaus und dem Herzog-August-Denkmal.

Bankhaus Seeliger – Fürstliche Apotheke

Es geht weiter durch die ehemalige herzogliche Residenzstadt. Ein kurzer Halt am Bankhaus Seeliger. In diesem repräsentativen Steinbau – einem der wenigen Steinhäuser der Stadt – war zu Zeiten von Herzog August dem Jüngeren von Braunschweig und Lüneburg ab 1646 die Fürstliche Apotheke untergebracht.

Wolfenbüttel: Bankhaus Seeliger, früher die Fürstliche Apotheke.

Bankhaus Seeliger, früher die Fürstliche Apotheke.

Die Stadtführerin erklärt, dass wir die Heilmittel von damals heute eher als Gewürze bezeichnen würden. Und dass die Wirkung manchmal etwas fragwürdig war.

Klein Venedig

Nun erreichen wir ein weiteres Lieblingsfotomotiv. Dieser Abschnitt des historischen Grachtensystems, das von einem niederländischen Baumeister konzipiert wurde, nennt sich Klein Venedig.

Pittoresk: Klein Venedig in Wolfenbüttel.

Pittoresk: Klein Venedig in Wolfenbüttel.

In sozialen Netzwerken gepostet sorgen Bilder dieses Anblicks mit Sicherheit für Verwirrung. In Wolfenbüttel an der Oker vermuten nur die Wenigsten diesen Kanal.

Schmalstes Haus Niedersachsens und Krambuden

Vorbei am schmalsten Haus Niedersachsens, hinter dessen Haustür wir dank des Engagements der Stadtführerin einen Blick werfen dürfen, kommen wir zu den Krambuden.

Wolfenbüttel, schmalstes Haus Niedersachsens.

Das schmalste Haus Niedersachsens im Kleinen Zimmerhof, Wolfenbüttel.

In diesem Arkadengang haben früher die Krämer ihre Waren feilgeboden. Heute befindet sich hier im Haus Krambuden 13 die „Wolfenbütteler Tortenkultur“. Inhaber der echt lessig Karte erhalten hier zu einem Stück der vielgelobten Torten ein heißes Getränk gratis.

Auch im Hosen- und Jeanshaus, Krambuden 8, hätten wir mit der echt lessig Karte Vorteile. 10 Prozent Preisnachlass gibt es hier auf den Einkauf.

Krambuden, Wolfenbüttel.

Krambuden, Wolfenbüttel.

Auf dem Weg zu den nächsten Höhepunkten Wolfenbüttels macht uns die Stadtführerin auf eine Kuriosität aufmerksam: In der Fassade eines Hauses sind ein Kanonenrohr und Kanonenkugeln als Zierelemente verarbeitet.

Extratipp: Themenführungen

Für Gruppen bietet die Stadt Wolfenbüttel einen großen Stadtrundgang an, der auch in etwas entlegenere aber nicht minder interessante Bereiche der Altstadt führt. Außerdem gibt es eine ganze Reihe von Themenführungen, zum Beispiel „Tatorte Wolfenbüttel“ oder eine Führung in die Kasematten im Seeligerpark.

Den nächsten Höhepunkten der Stadtführung widmen wir den ganzen Nachmittag. Denn sie sind einzelne Bestandteile der echt lessig Karte.

Schloss Wolfenbüttel.

Schloss Wolfenbüttel.

Schloss Wolfenbüttel und Schloss Museum

Das Schloss Wolfenbüttel ist eine der wichtigsten Sehenswürdigkeiten in der Lessingstadt. Das vierflügelige Wasserschloss ist das zweitgrößte erhaltene Schloss in Niedersachsen. Und: Alte Bilder zeigen eine Burg, die noch größer erscheint als das heutige Schloss. Hinter den Fachwerkwänden des Schlosses residierten die Herzöge von Braunschweig-Lüneburg für beinahe 500 Jahre.

Fassade des Schlosses Wolfenbüttel, Hofansicht. Irgendwo sind hier immer die Maler zugange ...

Fassade des Schlosses Wolfenbüttel, Hofansicht. Irgendwo sind hier immer die Maler zugange …

Das Schloss Museum im Schloss Wolfenbüttel gewährt einen Einblick in die fürstlichen Gemächer, die zwischen 1690 und 1740 ausgestattet wurden. Im Audienzzimmer mit dem Thron des Herzogs und im nebenan liegenden Empfangsraum wird deutlich, wie prachtvoll im frühen 18. Jahrhundert Hof gehalten wurde.

Wolfenbüttel, Schlossmuseum: Blick ins Audienzzimmer des Herzogs.

Wolfenbüttel, Schlossmuseum: Blick ins Audienzzimmer des Herzogs.

Die netten Damen um Schloss Museum sind um keine Antwort verlegen. So wundere ich mich darüber, dass das herzogliche Schlafzimmer anscheinend direkt vom Wintergarten – dem Warteraum für Besucher – aus betreten werden kann. Das sei natürlich nicht das Schlafzimmer, erfahre ich. Vielmehr hat der Herzog die Besucher auf einer Art Himmelbett liegend empfangen.

Ich genieße die Pracht des Speisezimmers, bevor ich weitergehe in den Damenflügel. Auch hier wurde an nichts gespart. Besonders witzig finde ich das Spielzimmer der Damen.

Schlossmuseum Wolfenbüttel: Spielzimmer im Appartement de la Parade. Hier vergnügten sich die Damen am Spieltisch.

Spielzimmer im Appartement de la Parade. Hier vergnügten sich die Damen am Spieltisch.

Lessinghaus

In einem hübschen gelben Haus zwischen Schloss und Bibliothek hat Gotthold Ephraim Lessing vier Jahre lang gewohnt und gearbeitet. Falls Sie es noch nicht wissen: Der Literat war als Bibliothekar in Wolfenbüttel beschäftigt. Nebenbei hatte er noch Zeit, sich unsterblich in Eva König zu verlieben, sie zu heiraten, das Trauerspiel „Emilia Galotti“ zu schreiben und das Drama „Nathan der Weise“ fertigzustellen.

Lessinghaus in Wolfenbüttel.

Lessinghaus in Wolfenbüttel.

Im Lessinghaus erinnert ein Literaturmuseum daran, dass in diesen Mauern einer der größten deutschen Dichter gewirkt hat.

Ich finde den Garten mit den blühenden Rosen bezaubernd und bin fasziniert von einer hier aufgestellten Duftstele. Beim Hochheben des Deckels verbreitet dieses wundersame Teil den Duft, der  zu Lessings Zeiten im Garten geherrscht haben soll. Es riecht wunderbar süß und ich verlasse beschwingt den Innenhof des Lessinghauses.

Wolfenbüttel: Duftstele im Garten des Lessinghauses.

Duftstele im Garten des Lessinghauses.

Herzog August Bibliothek

Nach dem Schloss und dem Lessinghaus nähern wir uns jetzt dem – in meinen Augen – absoluten Highlight auf der echt lessig Karte: der Herzog August Bibliothek, von Insidern auch HAB genannt.

Wolfenbüttel: Herzog August Bibliothek, durch die grüne Brille betrachtet.

Herzog August Bibliothek, durch die grüne Brille betrachtet.

Die Bibliothek – gegründet im Jahr 1572 von Herzog Julius – entwickelte sich unter dem gelehrten Büchersammler und Friedensfürsten Herzog August zur größten europäischen Büchersammlung. Das heutige Bibliotheksgebäude wurde im ausgehenden 19. Jahrhundert im Stil eines florentinischen Palazzo gebaut. Es ersetzte die berühmte Bibliotheksrotunde, in der Lessing und Leibniz als Bibliothekare wirkten.

Als wir die Augusteerhalle betreten, stellt sich dann doch so etwas wie andächtiges Staunen ein. Das aber bald abgelöst wird vom verzweifelten Versuch, die Wirkung dieses Wunders irgendwie im Bild oder Video festzuhalten. Apropos Wunder. Ab und zu wurde die HAB als achtes Weltwunder bezeichnet.

Blick in die Augusteerhalle der Herzog-August-Bibliothek in Wolfenbüttel.

Blick in die Augusteerhalle der Herzog-August-Bibliothek in Wolfenbüttel.

Ebenso beeindruckend wie die Augusteerhalle finde ich den Globensaal. Ich entdecke einen Globus, der aus meinem Wohnort Helmstedt stammt, genau wie viele der in Wolfenbüttel aufbewahrten historischen Bücher. Wie das kommt, werde ich einmal in einem extra Beitrag beleuchten.

Wolfenbüttel: Blick in den Globensaal der Herzog August Bibliothek. Einer der beiden Helmstedter Globen in der Herzog August Bibliothek, Wolfenbüttel. Historische Schriften in der Herzog August Bibliothek, Wolfenbüttel

Übrigens ist hier im Globensaal auch ein Faksimile des berühmtesten Buches im Bestand der Herzog August Bibliothek zu sehen. Es ist das Evangeliar Heinrichs des Löwen, das 1983 für 32,5 Millionen D-Mark ersteigert wurde. Damit war das Evangeliar das teuerste Buch der Welt, bis Bill Gates im Jahr 1994 eine Handschrift von Leonardo Da  Vinci für 30,8 Millionen US-Dollar erwarb. Das Evangeliar Heinrichs des Löwen stammt aus dem 12. Jahrhundert und wird nur alle zwei Jahre für einen kurzen Zeitraum öffentlich ausgestellt.

Wolfenbüttel, Herzog August Bibliothek: Das Evangeliar Heinrichs des Löwen war einige Jahre lang das teuerste Buch der Welt – hier zwei exemplarische Seiten in einem Faksimile.

Das Evangeliar Heinrichs des Löwen war einige Jahre lang das teuerste Buch der Welt – hier zwei exemplarische Seiten in einem Faksimile.

Die Herzog August Bibliothek ist übrigens nicht nur eine Sammlung historischer Bücher mit musealem Charakter. Hier wird auch geforscht, gelesen und gearbeitet. Jeder kann sich Bücher in den Lesesaal bringen lassen.

Disc Golf spielen im Seeligerpark

Zwar gibt es in Wolfenbüttel noch viel mehr Sehenswürdigkeiten in Sachen Kultur. Doch nach diesen Hightlights, die auch von der echt lessig Karte abgedeckt werden, gelüstet uns nach etwas Bewegung an der frischen Luft. Schließlich strahlt die Sonne bei angenehmsten Temperaturen.

Deshalb marschieren wir wieder in die Tourist-Information. Diesmal um Disc-Golf Scheiben und eine Anleitung für das neuartige Outdoor-Spiel zu holen. Im Seeligerpark befindet sich ein Parcours. Der Startpunkt ist schnell gefunden, oder besser gesagt der Abwurfpunkt für die Scheibe, die einer Frisbee-Scheibe recht ähnlich ist. Er befindet sich gleich neben dem Jugendgästehaus. Doch wo muss die Scheibe hin?

Wolfenbüttel: Beate spielt Disc Golf im Seeliger-Park. Foto: Luisa Nebel

Das ist der Beweis: Ich habe das Disc Golf spielen wenigstens probiert … Foto: Luisa Nebel

Der Fangkorb steht listigerweise hinter einer Baumgruppe! Einige Mitbewohner der Blogger-WG machen eine ganz gute Figur beim Disc Golf, das muss mal gesagt werden. Die Scheiben fliegen wie Geschosse quer durch den Park und ich mache mir etwas Sorgen um Radfahrer und Spaziergänger, die leichtsinnig die Flugbahn kreuzen.

Wolfenbüttel: Das Runde muss in den runden Fangkorb – so einfach geht Disc Golf.

Das Runde muss in den runden Fangkorb – so einfach geht Disc Golf.

Von Profis, die in einem wilden Outfit die Scheiben durch den Seeliger Park schleudern, erfahren wir, dass es in Wolfenbüttel einen weiteren Parcours gibt, der sogar über ein Gewässer führen soll.

Wir bringen aber die Scheiben zurück, denn wir wollen einen weiteren Vorteil der echt lessig Karte nutzen: Rabatte in der Gastronomie.

Essen im l’Oliveto Pizza e Pasta

Da sogar Reiseblogger hin und wieder liebgewonnene Gewohnheiten schätzen, begeben wir uns zur Abendessenszeit ins l’Oliveto in der Langen Herzogstraße. Hier waren einige von uns schon einmal, das Restaurant ist uns in guter Erinnerung geblieben.

Mit Glück und nach kurzer Wartezeit können wir tatsächlich einen Tisch ergattern. Man verwöhnt uns mit Pizza – gut und riesig – und mit fantasievollen Pasta-Kreationen. Schließlich noch etwas Eis zum Nachtisch – an die Linie können wir morgen wieder denken. Vor lauter Begeisterung vergessen wir, beim Bezahlen die echt lessig Karten vorzulegen und 10 Prozent Rabatt in Anspruch zu nehmen …

Extra: KOMM Beach Club am Stadtgraben

Wo wir schon mal in Wolfenbüttel sind, statten wir gleich dem neu eröffneten KOMM Beach Club am Stadtgraben einen Besuch ab. Obwohl die echt lessig Karte hier keine Vorteile verspricht. Als „Strandwolf“ hat die Strandbar hinter der Trinitatiskirche Kultstatus erworben. Jetzt wurde sie mit einem neuen Betreiberteam unter neuem Namen wiedereröffnet. Ich finde: Die Lage am Wasser – der Graben ist eher ein Teich – und unter alten Bäumen ist genial, die Drinks schmecken und Sand unter den Füßen fühlt sich immer gut an. Was will man mehr!

Wolfenbüttel: KOMM Beach Club am Stadtgraben.

KOMM Beach Club am Stadtgraben.

Im KOMM Beach Club sind wir mit Björn Reckewell verabredet, auf dessen Initiative hin die Blogger-WG nach Wolfenbüttel gereist ist. Björn ist verantwortlich für die Tourismus- und Einzelhandelsentwicklung der Stadt Wolfenbüttel und bloggt selbst auf unterschiedlichen Kanälen. Das ist die Stelle, um Dankeschön zu sagen für die Einladung in die Lessingstadt!

Vielen Dank auch an alle Mitbewohner der Blogger-WG für die anregende Gesellschaft und die vielen neuen Ideen.

6 Fakten zur echt lessig Karte

  • Preis: 13,50 €
  • Gültigkeit: 72 Stunden ab Kauf
  • Inklusiv-Leistungen: die oben beschriebenen Erlebnisse, zusätzlich eine Stadtführungsbroschüre und ein Souvenir nach Wahl sowie weitere Rabatte und Vorteile
  • Verkaufsstellen: Tourist-Information Wolfenbüttel, Stadtmarkt 3-6; Schloss Museum Wolfenbüttel, Schlossplatz 13; Hotel Gästehaus Linden, Am Buschkopf 52;
  • Öffnungszeiten aller Museen sind in der Begleitbroschüre zur echt lessig Karte vermerkt
  • Mehr Informationen auf der Webseite der Stadt Wolfenbüttel

Über unseren Aufenthalt in Wolfenbüttel haben auch geschrieben:

  • Peter Pohle von Peters Travel, dem es in Wolfenbüttel ebenfalls die Herzog August Bibliothek besonders angetan hat: Hier gehts zu Peters Beitrag.
  • Ulli Jeute von Littlebigvoyager.de hat die Stadt mit den Augen einer Mutter betrachtet, die ihre Kinder mitnehmen möchte nach Wolfenbüttel: Hier gehts zu Ullis Beitrag.
  • Luisa Nebel von Sunnyside2go nimmt die Leser mit zu einer Reise durch die Lessingstadt und vergisst auch die Erwähnung des berühmtesten Produkts Wolfenbüttels nicht. Es ist der Kräuterlikör Jägermeister. Link zu Luisas Beitrag.

Der Beitrag Wolfenbüttel in 72 Stunden: unterwegs mit der echt lessig Karte erschien zuerst auf Reiselust-Mag.

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Paddeln auf der Oker – Kanutour nach Wolfenbüttel https://www.reiselust-mag.de/oker-tour/ https://www.reiselust-mag.de/oker-tour/#comments Sat, 04 May 2019 17:56:42 +0000 https://www.reiselust-mag.de/?p=3217 Eine Oker-Tour mit dem Kanu ist ein kleines, nachhaltiges Abenteuer: Wir paddeln durch Stromschnellen und idyllische Natur. Und am Ende grillen die Okerpiraten.

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Eine Okertour mit dem Kanu ist ein kleines Abenteuer, ein nachhaltiges noch dazu. Ich habe es ausprobiert und bin von Ohrum nach Wolfenbüttel gepaddelt. Romantisch windet sich der kleine Fluss zwischen hohen Bäumen hindurch. Für Nervenkitzel sorgen ein paar Stromschnellen. Die Oker entspringt im Harz und fließt nordwärts durch Wolfenbüttel und Braunschweig, um in Müden in die Aller zu münden.

Okertour: Idylle an der Oker in Ohrum

Idylle an der Oker in Ohrum

Ein leicht ungutes Gefühl in der Magengegend habe ich schon, als ich in Börßum am Haltesteg stehe und auf die Oker schaue. Olaf Schäfer hat uns gerade 1001 Möglichkeiten mit dem Kanu zu kentern aufgezählt. Der Mann muss es wissen. Er betreibt einen Bootsverleih und gilt als Spezialist für Kanutouren auf der Oker und anderen niedersächsischen Gewässern.

Okertour: Vor dem Einstieg gibt's genaue Instruktionen für die sichere Fahrt.

Vor dem Einstieg gibt’s genaue Instruktionen für die sichere Fahrt.

Okertour: "Immer auf Halt im Boot achten", predigt Olaf Schäfer.

„Immer auf Halt im Boot achten“, predigt Olaf Schäfer.

Wechselklamotten, Handy und Autoschlüssel sind bereits im wasserdichten Sack verpackt und unter dem Sitz verhaftet. Ich bewaffne mich mit einem Paddel und wäre startklar für die Okertour. Doch das Kanu muss noch auf die Oker. Oha, das Boot ist richtig schwer!

Abschnitt #1 der Okertour: von Börßum nach Ohrum

Mit vereinten Kräften kriegen meine Mitfahrerin und ich das Kanu die Böschung hinunter und ins Wasser bugsiert. Vom Steg aus steigt es sich bequem ein. Das Kanu schwimmt zum Glück schon in Fahrtrichtung Wolfenbüttel auf der Oker.

Leichtsinnigerweise habe ich mich bereit erklärt, das Steuern zu übernehmen. Doch die eigentlich logische Anleitung von Olaf Schäfer praktisch umzusetzen erweist sich als schwierig. Das Boot verfängt sich mal am linken, mal am rechten Ufer im Gebüsch. Und während ich noch mit dem Paddel und der Strömung kämpfe, nähert sich unser Kanu auch schon der ersten Stromschnelle!

Wilde Oker! Desaster an der Stromschnelle

Geradeaus in der Mitte durchfahren – so lautete der Tipp von Olaf Schäfer. Doch zu meinem größten Entsetzen stellt sich das Boot an den ersten Steinen plötzlich quer. Schlimmer noch: Wir sitzen fest! Mit einiger Mühe gelingt es uns, das Kanu wieder freizukommen.

Der Rest ist ein Kinderspiel. Es gelingt uns, die Stromschnelle wie empfohlen kniend in der Mitte zu durchfahren. Die nächsten drei Stromschnellen meistern wir nach diesem Anfangspatzer souverän. Und was soll ich sagen: Es macht richtig Spaß, in rasanter Fahrt zwischen den Steinen bergab zu rauschen!

Gemächlich paddeln auf der Oker

Nach dem Streckenabschnitt mit den Stromschnellen verlangsamt sich die Fließgeschwindigkeit der Oker. Wir paddeln im Schatten riesiger alter Bäume und wundern uns über die vielen Misteln in den Zweigen. Außerdem fallen mir gewaltige Bäume auf, die fliederähnlich weiß blühen. Falls jemand weiß, welche Art von Baum das ist – bitte einen Kommentar schreiben. Der fehlt meiner Sammlung im Garten.

Okertour: Misteln ohne Ende in den hohen Bäumen am Ufer der Oker.

Misteln ohne Ende in den hohen Bäumen am Ufer der Oker.

Als das Wasser schon beinahe steht, erblicken wir einen behelfsmäßig anmutenden Steg, an dem unsere Vorpaddler anlegen, aussteigen und das Kanu aus dem Wasser hieven. Ohrum! Das anschwellende Rauschen stammt von einem Wehr.

Okertour: Der Steg zum Aussteigen vor dem Wehr in Ohrum.

Der Steg zum Aussteigen vor dem Wehr in Ohrum.

Hier gönnen wir uns eine kleine Pause mit einem Picknick. Okerpirat Michael Stier aus Wolfenbüttel tischt köstlichen Bienenstich auf, außerdem Würstchen und Beilage. Doch besser noch ist die frische Rhabarber-Schorle, denn ich habe mein Wasser zuhause vergessen.

Okertour: Pause anlässlich der Umtragung am Wehr in Ohrum.

Pause anlässlich der Umtragung am Wehr in Ohrum.

Abschnitt #2 der Okertour: von Ohrum nach Wolfenbüttel 

Nach der Pause gilt es, die Boote hinter dem Wehr wieder ins Wasser zu befördern. Kein ganz einfaches Unterfangen, denn hier gibt es keinen Steg und der Boden ist nass und glitschig. Aber das Manöver gelingt, ich erklimme trockenen Fußes das Boot.

Okertour: Schwieriger Einstieg hinter dem Wehr in Ohrum.

Schwieriger Einstieg hinter dem Wehr in Ohrum.

Paddeln auf der Oker mit dem Okerpiraten

Ich sitze jetzt in einem Boot mit dem Okerpiraten. Michael Stier übernimmt das Steuer und paddelt kraftvoll – ein Glück für mich. Denn die Oker fließt nun gemächlich und in zahlreichen Windungen nach Wolfenbüttel.

Als Pflegemaßnahme hat man an diesem Abschnitt den Randbewuchs stark beschnitten. Sprich, hinter mancher Biegung pfeift uns ein scharfer Gegenwind ins Gesicht. Doch es gibt durchaus auch romantische Streckenabschnitte mit tief ins Wasser hängenden Ästen. An der Mühle Halchter liegt ein Boot am Ufer und macht das Bild perfekt. Die Szenerie gleitet an mir vorbei, während ich paddele.

Eine Kanutour auf der Oker lässt Zeit für etwas Geschichte

An der Mündung der Altenau erklärt mir Michael Stier, dass die Sandsteinquader für die Hauptkirche in Wolfenbüttel im 17. Jahrhundert aus dem Elm mit dem Boot über die Altenau und die Oker zum Bauplatz transportiert wurden! Puh, da bin ich ja froh, dass ich nur ein Kanu fortbewegen muss!

Als der Wasserturm von Wolfenbüttel auftaucht, ist es nicht mehr weit. Denn wir wollen nicht bis in die Löwenstadt Braunschweig, auch die Okercabana ist nicht unser Ziel. Wir biegen rechts ab – das erste Mal auf dieser Kanutour, dass sich der Wasserweg verzweigt – um in den Genuss von Gegrilltem zu kommen. Vor dem nächsten Wehr liegt linkerhand ein bequemer Haltesteg, genau gegenüber der Wasserterrasse des Okerpiraten.

Ende der Okertour in Wolfenbüttel. Im Hintergrund die Terrasse der Okerpiraten.

Ende der Okertour in Wolfenbüttel. Im Hintergrund die Terrasse der Okerpiraten.

Doch vor dem Vergnügen erwartet uns Paddler noch etwas Arbeit. Olaf Schäfer will saubere Boote aufladen, deshalb gibt es auf jedem Kanu einen Schwamm. Mit etwas Okerwasser wischen wir das Boot aus und tragen es hoch zur Straße, wo Olaf Schäfer bereits mit dem Anhänger wartet.

Abschluss der Okertour: Grillen beim Okerpiraten

Unversehens ist es ziemlich frisch geworden an diesem Tag. Ich freue mich auf etwas Warmes zu essen und werde nicht enttäuscht. Im Biergarten des Okerpiraten brennt das Grillfeuer. Und neben dem Tisch unter dem Dach brennt ein Heizpilz. Das tut jetzt richtig gut. Denn zu allem Überfluss fängt es jetzt auch noch zu regnen an.

Michael Stier grillt Krakauer, Nackensteaks, Geflügelwürstchen und Schafskäse. Dazu gibt es mehrere Sorten Kartoffelsalat, Krautsalat, Rosmarinkartöffelchen, Dips und Kräuterbaguette – köstlich! Wir sitzen trocken und warm direkt an der Oker, lassen uns das Essen schmecken und die Kanutour Revue passieren.

Bei den Okerpiraten: Gegrillte Leckereien zum Abschluss der Kanutour

Bei den Okerpiraten: Gegrillte Leckereien zum Abschluss der Kanutour

Etwas müde und verspannt komme ich zuhause an. Jetzt nur noch auf’s Sofa! Der erwartete Muskelkater ist übrigens ausgeblieben …

Luisa von der Stadt Wolfenbüttel hat die Okertour auf einem Video festgehalten:

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Kanutouren auf der Oker – Zahlen und Fakten

Die Oker kann ab Schladen mit dem Kanu befahren werden. Der Start einer Kanutour nach Wolfenbüttel ist drei Orten möglich:

  • Schladen, 19 Kilometer, Dauer der Kanutour: 5 Stunden ohne Pausen
  • Börßum, 13,5 Kilometer, Dauer: 3,5 Stunden reine Fahrzeit
  • Ohrum, 6,5 Kilometer, Dauer: 1,5 Stunden
Vor dem Beginn der Okertour in Börßum.

Vor dem Beginn der Okertour in Börßum.

Der Streckenabschnitt zwischen Schladen und Börßum ist teilweise sehr schnell und deshalb für Familien mit jüngeren Kindern weniger zu empfehlen. Zwischen Börßum und Ohrum sind mehrere Stromschnellen zu bewältigen. Das Wehr in Ohrum muss umtragen werden.

Warum eine Okertour mit dem Kanu nachhaltig ist

Eine Flussfahrt mit dem Kanu ist nicht nur umweltfreundlich. Sie schafft entspannende Bilder im Kopf, die noch eine Weile nachwirken. Und ich hatte am Ende das Gefühl, körperlich etwas bewegt zu haben – was ja auch der Wahrheit entsprach.

Die Anreise zu den Startpunkten ist mit öffentlichen Verkehrsmitteln möglich. Die Einsatzstelle Okerbrücke in Schladen erreicht man ab Wolfenbüttel Bahnhof mit der Regionalbahn RB42 und mit dem Bus. Die Regionalbahn RB42 hält auch in Börßum. Die Einstiegsstelle Ohrum ist mit dem Bus bis zum Bahnhof Hedwigsburg zu erreichen.

Auch die Heimreise vom Biergarten der Okerpiraten ist mit öffentlichen Verkehrsmitteln möglich.

Lesen Sie hier über unsere Kanutour auf dem Schmalen Luzin in Mecklenburg-Vorpommern.

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Hildesheim: Weihnachtsmarkt auf dem historischen Marktplatz https://www.reiselust-mag.de/hildesheim-weihnachtsmarkt-marktplatz/ Wed, 05 Dec 2018 16:02:17 +0000 https://www.reiselust-mag.de/?p=2945 Weihnachtsmarkt vor den Fachwerk-Fassaden des historischen Marktplatzes – in Hildesheim keine Selbstverständlichkeit. Warum die Stadt zerstört und der Marktplatz zweimal wiederaufgebaut wurde ...

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Hildesheim liegt gerade einmal eine Autostunde von meinem Wohnort entfernt: an der A7 zwischen der niedersächsischen Landeshauptstadt Hannover und Salzgitter. Trotzdem habe ich eine Reise nach Hildesheim unternommen – in erster Linie, um den Weihnachtsmarkt auf dem bemerkenswerten Marktplatz der 100.000-Einwohner-Stadt zu entdecken.

Weihnachtsmarkt auf dem historischen Marktplatz von Hildesheim – Foto: Beate Ziehres

Weihnachtsmarkt auf dem historischen Marktplatz von Hildesheim – Foto: Beate Ziehres

Ich war früher schon ein paarmal in Hildesheim und hatte bei diesem Anlass einen Blick auf den Marktplatz geworfen. Damals war ich völlig überrascht von der atemberaubenden Schönheit des Platzes. Prächtig geschnitzte Fachwerkbauten inmitten von 50er-Jahre-Architektur – auf diese Zusammenstellung konnte ich mir keinen Reim machen. Deshalb bin ich nun gespannt, wie Stadtführerin Susanne Kiesel dieses Phänomen erklärt.

So alt ist Hildesheim

Tatsächlich feierten die Stadt und das Bistum Hildesheim im Jahr 2015 gemeinsam ihr 1.200-jähriges Jubiläum. Die Gründung des Bistums durch Ludwig den Frommen ist für das Jahr 815 bestätigt. Spätestens ab diesem Zeitpunkt hat sich auch die Stadt entwickelt.

Im späteren Mittelalter war Hildesheim eine bedeutende Handels- und Hansestadt. Insbesondere mit Nowgorod in Russland pflegten die Händler regen Austausch. Felle, Stinte, Tuch, Wachs und Gewürze wechselten die Besitzer. Aufgrund der zahlreichen, üppig mit Schnitzereien verzierten Fachwerkhäuser wurde die Altstadt von Hildesheim auch Nürnberg des Nordens genannt.

Details an der Fassade des rekonstruierten Knochenhaueramtshauses am Marktplatz von Hildesheim – Foto: Beate Ziehres

Details an der Fassade des rekonstruierten Knochenhaueramtshauses am Marktplatz von Hildesheim – Foto: Beate Ziehres

Die Fish Code List – warum Hildesheim bombardiert wurde

Diesen Schatz zu zerstören und zugleich den Bewohnern ihre Heimat zu nehmen – diese Strategie sollen die Alliierten während des 2. Weltkrieges verfolgt haben. Susanne Kiesel zieht ein geheimes Papier aus der Handtasche, das irgendwann im Laufe des Krieges entstanden sein muss: die Fish Code List.

Hildesheim: Stadtführerin Susanne Kiesel zeigt die Fish Code List – Foto: Beate Ziehres

Stadtführerin Susanne Kiesel zeigt die Fish Code List – Foto: Beate Ziehres

Die Liste umfasst die 100 schönsten Städte Deutschlands. Dresden steht darauf, Magdeburg und Braunschweig. Und Hildesheim. Jeder Stadt ist als Code-Bezeichnung der Name eines Fisches zugeordnet. Für Hildesheim steht Finnock, die schottische Bezeichnung für eine junge Meeresforelle.

Am frühen Nachmittag des 22. März 1945 schütteten schließlich mehr als 250 Bomber der Alliierten ihre explosive Ladung über der Altstadt aus. Susanne Kiesel nennt eine unglaubliche Zahl: 230.000 Spreng- und Brandbomben sollen es gewesen sein, die Dreiviertel der Gebäude in der Kernstadt und fast die ganze historische Altstadt zerstörten. Etwa 34.000 Menschen – das war fast die Hälfte aller Einwohner zur damaligen Zeit – waren am Ende des Tages obdachlos.

Kriegswichtige Industriebetriebe in und um Hildesheim, die Rüstungsgüter wie beispielsweise Torpedos und Komponenten für Panzer und große Lastwagen fertigten, blieben übrigens unzerstört. Und einige Straßenzüge südöstlich des Doms zwischen Keßlerstraße und Hinterer Brühl – das heutige Fachwerkviertel.

 

Erhaltene Fachwerkhäuser in der Straße Hinterer Brühl – Foto: Beate Ziehres

Erhaltene Fachwerkhäuser in der Straße Hinterer Brühl – Foto: Beate Ziehres

Das Wernersche Haus im Fachwerkviertel von Hildesheim – Foto: Beate Ziehres

Das Wernersche Haus im Fachwerkviertel von Hildesheim – Foto: Beate Ziehres

Warum der Hildesheimer Marktplatz zweimal wiederaufgebaut wurde

1950 hatte sich der Rat der Stadt Hildesheim unter anderem damit zu beschäftigen, wie die Gebäude rund um die beiden Steinbauten am historischen Marktplatz – das Rathaus und das Tempelhaus – wiederaufgebaut werden sollten. Mit einer Stimme Mehrheit – so berichtet Susanne Kiesel – entschied man sich für einen modernen Marktplatz. So entstand ein Bauensemble im 50er-Jahre-Stil.

34 Jahre später war der Marktplatz erneut Gegenstand einer Abstimmung im Rat. Mit wiederum einer Stimme Mehrheit – ein Ratsherr stimmte nicht mit seiner Fraktion – fiel der Beschluss, dem Marktplatz sein historisches Gesicht wiederzugeben. Der „neue“ Marktplatz wurde 1990 eingeweiht. Eine gute Entscheidung, wie ich finde!

Rekonstruierte Fachwerkfassade am Hildesheimer Marktplatz – Foto: Beate Ziehres

Rekonstruierte Fachwerkfassade am Hildesheimer Marktplatz – Foto: Beate Ziehres

Schnitzerei an der Fassade des Knochenhaueramtshauses, in Richtung Rathaus gewandt – Foto: Beate Ziehres

Schnitzerei an der Fassade des Knochenhaueramtshauses, in Richtung Rathaus gewandt – Foto: Beate Ziehres

Hildesheim, Marktplatz: Blick ins Innere des Knochenhaueramtshauses – Foto: Beate Ziehres

Blick ins Innere des Knochenhaueramtshauses – Foto: Beate Ziehres

Zum Kaffee ins Kleine Röstwerk

Unweit des Marktplatz macht mich Susanne Kiesel auf ein mittelalterliches Steuerparadies aufmerksam: den umgestülpten Zuckerhut. Das mehrstöckige Fachwerkhaus hat nur winzige 17 Quadratmeter Grundfläche. Durch die weiten Auskragungen sind die  oberen Geschosse deutlich größer. Doch die Obergeschosse wurden früher bei der Festsetzung der Steuer nicht berücksichtigt.

Unten klein, oben deutlich größer: der umgestülpte Zuckerhut in Hildesheim – Foto: Beate Ziehres

Unten klein, oben deutlich größer: der umgestülpte Zuckerhut in Hildesheim – Foto: Beate Ziehres

Heute ist das erst 2010 rekonstruierte Haus Anlaufpunkt für Kaffeeliebhaber: Im umgestülpten Zuckerhut und im ebenfalls denkmalgeschützten Nebengebäude aus den 50er-Jahren genießen die Gäste frischgerösteten Kaffee. Der Duft, der aus dem „Kleinen Röstwerk“ dringt, spricht für sich.

Hier treffen wir auch die Stadtjungfer Renata, besser gesagt Björg Thies. Sie ist im Kostüm der Jungfer in der einbrechenden Dunkelheit unterwegs zu einer Stadtführung.

Björg Thies als Stadtjungfer Renata – Foto: Beate Ziehres

Björg Thies als Stadtjungfer Renata – Foto: Beate Ziehres

Eindrücke vom Weihnachtsmarkt in Hildesheim

Nun stehe ich auf dem Marktplatz, inhaliere den köstlichen Duft von offenem Feuer mit frischem finnischem Lachs darüber und von Glühwein. Die klammen Finger wärme ich an einem Eierpunsch, dabei beobachte ich, wie die Weihnachtspyramide sich gemächlich dreht. Vor der 50er-Jahre-Kulisse war dieser Weihnachtsmarkt sicherlich nur halb so schön.

 

Einfach zauberhaft: Weihnachtsmarkt auf dem historischen Marktplatz von Hildesheim – Foto: Beate Ziehres

Einfach zauberhaft: Weihnachtsmarkt auf dem historischen Marktplatz von Hildesheim – Foto: Beate Ziehres

Übrigens stelle ich auch fest, dass die Hildesheimer ihren Weihnachtsmarkt lieben und schätzen. Zu allen Tageszeiten kommen viele Besucher, essen Bratwürste in Brötchen, so groß wie Baguettes, genießen heißen Kakao mit flüssiger Schokolade oder warme Germknödel.

Weihnachtsstimmung auf dem Marktplatz von Hildesheim – Foto: Beate Ziehres

Weihnachtsstimmung – Foto: Beate Ziehres

Weihnachtspostamt Himmelsthür mit Außenstelle in Hildesheim

Eine Besonderheit des Hildesheimer Weihnachtsmarktes ist die Außenstelle des Weihnachtspostamts Himmelsthür. Hier können die Kinder direkt auf dem Weihnachtsmarkt ihren Brief an den Weihnachtsmann basteln und abgeben. Ab 12 Uhr wartet Manfred Jüngerkes oder sein Kollege – gewandet in historische Postler-Uniformen – auf Kinder. Allerdings: Die beiden vertrauenserweckenden Herren nehmen die Briefe nur entgegen. Gelesen und beantwortet werden sie von anderen Postmitarbeitern.

Der Weihnachtsmann selbst ist übrigens am Freitag, 23. Dezember 2022, von 15 bis 18 Uhr zu Gast in der Außenstelle des Weihnachtspostamts auf dem Marktplatz.

Das Weihnachtspostamt Himmelsthür hat eine Außenstelle auf dem Weihnachtsmarkt in Hildesheim – Foto: Beate Ziehres

Das Weihnachtspostamt Himmelsthür hat eine Außenstelle auf dem Weihnachtsmarkt in Hildesheim – Foto: Beate Ziehres

Manfred Jüngerkes hilft den Kindern beim Basteln des Wunschzettels – Foto: Beate Ziehres

Manfred Jüngerkes hilft den Kindern beim Basteln des Wunschzettels – Foto: Beate Ziehres

Kobolde und andere Fabelwesen treiben während des Weihnachtsmarkts in einem kleinen Wald neben dem historischen Rathaus in der Rathausstraße ihr Unwesen. Der Sagenwald wird geheimnisvoll angestrahlt und die passenden Geschichten sind ebenfalls zum Nachlesen präsent.

Der Hildesheimer Sagenwald – Foto: Beate Ziehres

Der Hildesheimer Sagenwald – Foto: Beate Ziehres

Öffnungszeiten des Weihnachtsmarkts in Hildesheim

Das vorweihnachtliche Spektakel auf dem alten Marktplatz und auf dem Platz hinter dem historischen Rathaus beginnt traditionell am Montag nach dem Totensonntag, also schon vor dem ersten Advent.

Öffnungszeiten:

  • täglich von 11 bis 20 Uhr, einzelne Stände bis 21.30 Uhr
  • letzter Markttag: 28. Dezember 2022

Informationen zum abwechslungsreichen Programm finden Sie auf der Webseite des Hildesheimer Weihnachtsmarktes.

Weitere Sehenswürdigkeiten in Hildesheim

Mit der Michaeliskirche, dem Dom mit dem sagenhaften 1000-jährigen Rosenstock und dem Dommuseum samt Domschatz steht Hildesheim auf der UNESCO-Welterbe-Liste. Viel Wissenswertes rund um die Welterbe-Stätten und den historischen Markplatz erfahren Sie direkt auf dem Marktplatz im Besucherzentrum Welterbe. Das Besucherzentrum ist im historischen Tempelhaus untergebracht.

Hinweis: Ich habe Hildesheim im Rahmen einer Pressereise auf Einladung der Stadt Hildesheim in Kooperation mit der TourismusMarketing Niedersachsen GmbH (TMN) kennengelernt. Dieser Beitrag ist nicht bezahlt und meine Meinung wurde nicht beeinflusst. Weitere Informationen zum Reiseland Niedersachsen erhalten Sie unter: www.reiseland-niedersachsen.de und der Service-Nummer 0511 270 488 0 (kostenfrei).

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Wandern in Bad Harzburg: 2 Touren, 6 Tipps und ein Extratipp https://www.reiselust-mag.de/bad-harzburg-wandern-2-touren-6-tipps-extratipp/ Tue, 25 Sep 2018 22:25:29 +0000 https://www.reiselust-mag.de/?p=2563 Bad Harzburg ist das ideale Ziel für einen Wochenendausflug: Wandern, Wellness, Klettern und Mountainbiken im oder in unmittelbarer Nähe des Nationalparks Harz – Herz, was willst Du mehr ...

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Wenn mir der Sinn nach Wandern steht, brauche ich nicht weit zu fahren: In einer Stunde bin ich im Harz. Und der ist bestens aufgestellt, wenn es darum geht, sich am Berg richtig zu verausgaben. Für uns Bewohner des nördlichen Harzvorlandes ist Bad Harzburg im Landkreis Goslar ein schnell zu erreichendes und lohnenswertes Ziel für einen Tagesausflug. Hier stelle ich Ihnen zwei Wandertouren vor, die in der Kurstadt ihren Ausgangspunkt haben und durch den Nationalpark Harz führen. Am Ende gibt es Tipps für weitere Aktivitäten in Bad Harzburg.

Die Kästeklippentour – mit bester Sicht auf Bad Harzburg

Der 11,6 Kilometer lange Rundweg „Kästeklippentour“ startet am Café Goldberg und führt durch den Naturpark Harz. Leider hat das Café an unserem Wandertag Ruhetag, deshalb müssen wir auf Tuning mittels Kaffee verzichten. Wir genießen nur die traumhafte Aussicht von der Terrasse und dann geht es ab in den Wald.

Tolle Aussicht auf Bad Harzburg am Café Goldberg – Foto: Beate Ziehres

Tolle Aussicht auf Bad Harzburg am Café Goldberg – Foto: Beate Ziehres

Das Café Goldberg bei Bad Harzburg – Foto: Beate Ziehres

Das Café Goldberg – Foto: Beate Ziehres

Die reine Wanderzeit für die Kästeklippentour soll gut drei Stunden betragen. Aber nicht mit mir! Gleich zu Beginn ist im Gläsekental ein langer Anstieg zu bewältigen, der mich fast aus den Wanderschuhen haut. Nachdem ich mich aus dem mitgebrachten Proviantbeutel bedient habe, fühle ich mich wieder stark genug für den „Rest“ der Tour.

Felsen am Weg zum "Alten vom Berge" – Foto: Beate Ziehres

Felsig: der Weg zum „Alten vom Berge“ – Foto: Beate Ziehres

Die Tour führt nun auf Pfaden immer entlang der Kästestraße und an vielen Klippen vorbei. In der Waldgaststätte Kästehaus gönnen wir uns ein frisches Getränk, während neben unserem Tisch die Ziegen in klassischer Bergziegenmanier herumklettern.

Ziegen am Kästehaus bei Bad Harzburg – Foto: Beate Ziehres

Fotogen: die Ziegen am Kästehaus – Foto: Beate Ziehres

Noch ein paar Schritte, dann stehen wir am Ziel der Wanderung: der Felsformation „Der Alte vom Berge“. Die Aussicht von dieser Stelle ist grandios und der „Alte“ ist ein dankbares Fotomotiv. Er dient übrigens auch als Symbol auf den Wegweisern für die Kästeklippentour.

Am Ziel der Kästeklippentour: die Felsformation "Alte vom Berge" – Foto: Beate Ziehres

Am Ziel der Kästeklippentour: die Felsformation „Alte vom Berge“ – Foto: Beate Ziehres

Über den Steinbrecherweg, das Rosentor und die Schutzhütte Goldberg führt die Route wieder zurück in Richtung Bad Harzburg. Beim Abstieg von der Schutzhütte Goldberg nehmen wir rechterhand den Abzweig zum Schlackental. Der Pfad entlang des Schlackentalbaches erfordert unsere ganze Aufmerksamkeit, denn er ist feucht und rutschig.

Am Schlackentalbach geht es zurück nach Bad Harzburg – Foto: Beate Ziehres

Am Schlackentalbach geht es zurück nach Bad Harzburg – Foto: Beate Ziehres

Schwierigkeitsgrad: mittelschwer. Die Kästeklippentour ist kein ausgewiesener Winterwanderweg

Tierisch gut in Bad Harzburg: die Luchstour

Eine weitere Möglichkeit, die Besonderheiten des Harzes zu entdecken, ist die Luchstour. Folgen Sie von Bad Harzburg immer dem Symbol mit dem Luchskopf. Sie landen dann unweigerlich am Luchs-Schaugehege an der Rabenklippe und machen Bekanntschaft mit den Großkatzen.

Markierung der Luchstour bei Bad Harzburg – Foto: Beate Ziehres

Markierung der Luchstour – Foto: Beate Ziehres

Wir starten im Kalten Tal am Baumwipfelpfad und klettern auf einem schmalen serpentinenartigen Pfad bergauf. Vor uns liegen 16,4 Kilometer mit zwei heftigen Anstiegen. Der erste ist allerdings schneller geschafft, als befürchtet.

Das Molkenhaus ist ein gut erreichbares Lokal im Nationalpark Harz, bei Bad Harzburg – Foto: Beate Ziehres

Das Molkenhaus ist ein gut erreichbares Lokal im Nationalpark Harz – Foto: Beate Ziehres

Am Molkenhaus legen wir eine Ruhepause ein. Die Waldschaukel am Hasselteich in unmittelbarer Nachbarschaft des Molkenhauses sollten Sie ausprobieren. Ich hätte hier in der Sonne mit Blick aufs Wasser stundenlang verweilen können.

Waldschaukel am Hasselteich bei Bad Harzburg – Foto: Beate Ziehres

Schöne Pause auf der Waldschaukel am Hasselteich – Foto: Beate Ziehres

Doch wir haben noch einen langen Weg vor uns, schließlich wollen wir die Luchsfütterung nicht versäumen. Vorbei an der Ruine der Ahlburg und entlang der innerdeutschen Grenze geht es durchs Eckertal, bevor uns der nächste schweißtreibende Aufstieg durch den Wald bevorsteht.

Spielplatz mit Holzschlangen auf der Luchstour bei Bad Harzburg – Foto: Beate Ziehres

Auf der Luchstour kann der Wanderer Holzschlangen … – Foto: Beate Ziehres

Schlange im Eckertal bei Bad Harzburg – Foto: Beate Ziehres

… und echte Schlangen entdecken – Foto: Beate Ziehres

Aber die Mühe lohnt sich: Wir erreichen eine der Hauptattraktionen Bad Harzburgs – das Luchsgehege – noch rechtzeitig zur Fütterung. Ein Ranger stellt jedes einzelne der fünf Tiere vor, die hier zurzeit leben. Und er spricht beispielsweise über die Kraft der Luchse. Doch sie sind nicht die einzigen Luchse im Harz. In der Vergangenheit wurden etliche Tiere ausgewildert, die sich vermehrt haben und nun in Freiheit im ganzen Harz anzutreffen sind.

Pinselohren im Luchsgehege bei Bad Harzburg – Foto: Beate Ziehres

Pinselohren im Luchsgehege bei Bad Harzburg – Foto: Beate Ziehres

Bei Bad Harzburg: Ein Ranger erklärt Wissenswertes über die Luchse – Foto: Beate Ziehres

Ein Ranger erklärt Wissenswertes über die Luchse – Foto: Beate Ziehres

Hinweis: Luchsfütterungen finden immer mittwochs und samstags jeweils um 14.30 Uhr statt. Genaue Termine finden Sie hier.

Der Rückweg nach Bad Harzburg führt über gut ausgebaute Wege vorbei an der Waldgaststätte Rabenklippe auf den Burgberg. Den Abstieg schenken wir uns – wir nehmen die Burgbergseilbahn und schweben ins Tal.

Blick vom Burgberg auf die Sole-Therme Bad Harzburg – Foto: Beate Ziehres

Blick vom Burgberg auf die Sole-Therme Bad Harzburg – Foto: Beate Ziehres

Weitere Aktivitäten in Bad Harzburg – 6 Tipps

  • Besuch des Baumwipfelpfads Bad Harzburg
  • Klettern im Hochseilpark im Kalten Tal
  • Entspannen in der Soletherme Bad Harzburg
  • Mountainbike-Touren rund um Bad Harzburg
  • Fahrt mit der Seilbahn auf den Burgberg
  • Besichtigung der Burg
Mountainbiker im Harz bei Bad Harzburg – Foto: Beate Ziehres Auf dem Burgberg in Bad Harzburg – Foto: Beate Ziehres Im Hochseilpark im Kalten Tal – Foto: Beate Ziehres

Extratipp: Hüttenbesuch in Bad Harzburg

Rund um Bad Harzburg bieten sich zahlreiche Hütten als Ziele für Wandertouren an. Oder als Einkehrmöglichkeit am Weg. Eine besondere Empfehlung ist das Waldgasthaus Rabenklippe. Hier offeriert Wirt Andreas Gummich den Gästen besondere Spirituosen wie den „Rabenvater“, die „Rabenmutter“ oder wahlweise hochprozentigen „Scharfen Luchs“. Na denn Prost!

Urig: Außenbereich einer Hütte im Nationalpark Harz bei Bad Harzburg – Beate Ziehres

Urig: Außenbereich einer Hütte im Nationalpark Harz – Beate Ziehres

Dies ist mein Beitrag zur Blogparade „Ausflugsziele fürs Wochenende“. Die Idee, eine große Liste und eine Landkarte mit Ausflugszielen fürs Wochenende zu erstellen, kommt von Katja Wegener vom Wellspa-Portal. Eine tolle Idee, wie ich finde!

Lesetipp: Auf ihrem Blog indigoblau.de beschreibt Andrea Lammert eine Wanderung von Hasserode zum Ottofelsen .

Hinweis: Ich habe Bad Harzburg im Rahmen einer Pressereise auf Einladung der Stadt Bad Harzburg in Kooperation mit der TourismusMarketing Niedersachsen GmbH (TMN) kennengelernt. Dieser Beitrag ist nicht bezahlt und meine Meinung wurde nicht beeinflusst. Weitere Informationen zum Reiseland Niedersachsen erhalten Sie unter: www.reiseland-niedersachsen.de und der Service-Nummer 0511 270 488 0 (kostenfrei).

 

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Überraschende Bilder aus Niedersachsen und Sachsen-Anhalt https://www.reiselust-mag.de/bilder-niedersachsen-und-sachsen-anhalt/ https://www.reiselust-mag.de/bilder-niedersachsen-und-sachsen-anhalt/#comments Tue, 17 Jul 2018 13:15:58 +0000 https://www.reiselust-mag.de/?p=2296 Fotografischer Rückblick auf das 1. Halbjahr 2018 – mit Bildern aus Baden-Württemberg, Helmstedt, Wolfsburg und dem Harz.

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Es ist schon wieder Zeit für einen Rückblick auf die erste Hälfte des Reise- und Fotojahres 2018. Angeregt von Michael von Erkunde die Welt habe ich meinen Bildbestand durchforstet, in Erinnerungen geschwelgt, ausgesucht – und am Ende wieder von vorne angefangen. Letztendlich habe ich mich für viele Bilder entschieden, die während Tagesausflügen in die Umgebung oder Spaziergängen an meinem Wohnort entstanden sind – also in Niedersachsen und Sachsen-Anhalt. Aber eine Kurzreise ins Markgräflerland ist auch dabei.

Was man im Winter in Thale machen kann

Fangen wir im Harz an. Nach wochenlanger, klirrender Kälte sind wir eines schönen Samstags nach Thale gefahren. Unser Plan: Wir wollten einen Spaziergang ins tiefgekühlte Bodetal machen und uns anschließend in der Bodetal-Therme wieder aufwärmen.

Insgeheim habe ich auf ein paar schöne Fotomotive gehofft – und tatsächlich! Die Bode war teilweise zugefroren und der Spaziergang vom Kletterwald Thale bis zur Gaststätte Königsruhe war wunderschön. Hier ist mein Beitrag zur Kategorie „nass“:

Nass: die teilweise gefrorene Bode bei Thale im Harz – Foto: Beate Ziehres

Nass: die teilweise gefrorene Bode bei Thale im Harz – Foto: Beate Ziehres

Als die „Königsruhe“ in Sicht kam, waren wir schon reichlich durchgefroren. Deshalb haben wir es uns am warmen Kachelofen gemütlich gemacht. Den warmen Pflaumenkuchen, den ich mir bestellt habe, kann ich nur als göttlich bezeichnen.

So haben wir gestärkt den Rückweg angetreten, um Teil 2 unseres Planes umzusetzen: schwitzen in der Bodetal-Therme. Warm ist uns geworden, sogar schon an der Kasse. Der Wochenendpreis für zwei Stunden mit Sauna war richtig happig: 22 Euro kostete uns das kurze Vergnügen pro Person.

Weitere Sehenswürdigkeiten im winterlichen Thale:

  • DDR-Museum Thale
  • Hüttenmuseum Thale
  • Kloster Wendhusen
  • Fahrt mit der Kabinenbahn zum Hexentanzplatz
  • Harzeum am Hexentanzplatz

Ausflug zum wohl schönsten See im Harz

Wo wir gerade im Harz sind: Eine Woche nach Ostern, als der letzte Schnee schlagartig geschmolzen war, haben wir unsere erste Ausfahrt mit dem Motorrad unternommen. Natürlich in den Harz, das nördlichste Mittelgebirge Deutschlands. Mein Schatz wollte zur Rappbode-Talsperre, wo das Unternehmen Harzdrenalin im vergangenen Sommer die längste Seilhängebrücke der Welt installiert hat und eine Megazipline betreibt. Obwohl der Rekord schon kurze Zeit nach der Eröffnung von den Schweizern gebrochen wurde, treibt die Brücke das Publikumsaufkommen an der Rappbode-Talsperre weiter in die Höhe. Unser Fazit: nicht mehr schön!

Stattdessen sind wir ein paar Kilometer weiter gefahren: zum Blauen See bei Rübeland. Schon auf dem Parkplatz stellen wir fest: Auch der Blaue See ist kein Geheimtipp mehr, aber ungebrochen schön blau. Hier ist mein Bild für die Kategorie Farbtupfer entstanden.

Farbtupfer in Pink am blauen See bei Rübeland im Harz, Sachsen-Anhalt – Foto: Beate Ziehres

Farbtupfer in Pink am blauen See bei Rübeland im Harz, Sachsen-Anhalt – Foto: Beate Ziehres

Geheimtipp in Sachsen-Anhalt: Schloss Seggerde

Das Motiv meines zweiten Beitrags zur Kategorie Farbtupfer ist ebenfalls in Sachsen-Anhalt – dem Land, in dem auch ein Teil des Harzes liegt – entstanden. Einen Katzensprung von meinem Wohnort entfernt liegt in Richtung Haldensleben das Wasserschloss Seggerde – im Dornröschenschlaf.

An einem der ersten schönen Tage dieses Jahres sind wir zufällig an Seggerde vorbeigekommen. Ich war ewig nicht am Schloss und habe deshalb spontan einen Abstecher vorgeschlagen. Es hat sich gelohnt! Schloss Seggerde ist ein echter Geheimtipp. Im parkähnlichen Garten des Schlosses ist man auch an einem zauberhaften Frühlingssonntag beinahe alleine.

Farbtupfer: Brücke im Park von Schloss Seggerde in Sachsen-Anhalt – Foto: Beate Ziehres

Farbtupfer: Brücke im Park von Schloss Seggerde in Sachsen-Anhalt – Foto: Beate Ziehres

Verkannt am Rande Niedersachsens: Helmstedt

Helmstedt? Wo liegt das denn? Wenn immer ich auf die Frage, woher ich denn komme, wahrheitsgemäß mit „Helmstedt“ antworte, schließt sich unweigerlich diese zweite Frage an. Früher war das anders. Da wusste man allgemein, dass in Helmstedt einer der größten Grenzübergänge in die DDR lag. Doch heute scheint dieses Kapitel deutscher Geschichte vergessen zu sein. Den meisten Leuten sagt Helmstedt gar nichts mehr.

Schlimmer noch empfinde ich das ebenfalls verbreitete Halbwissen, welches die Frage hervorbringt, auf welcher Seite der Grenze Helmstedt lag! Also: Helmstedt liegt am östlichen Rand des Bundeslandes Niedersachsen an der A2, etwa auf halber Strecke zwischen Hannover und Berlin. Die nächsten größeren Städte sind Wolfsburg, Braunschweig und Magdeburg – allesamt Orte, die das Schicksal Helmstedts teilen. Man weiß sie nicht so richtig geografisch zu verorten.

In Helmstedt jedenfalls – genauer gesagt im Ortsteil Barmke – entstanden jedenfalls die beiden folgenden Bilder für die Kategorie Kontraste und Nahaufnahme. Während eines Spaziergangs am Ostersamstag zeigte sich nach völlig überraschendem, ergiebigen Schneefall gegen Abend doch noch die Sonne und animierte mich zu diesem Schuss:

Kontraste beim Spaziergang in Barmke, einem Ortsteil von Helmstedt, Niedersachsen – Beate Ziehres

Kontraste beim Spaziergang in Barmke, einem Ortsteil von Helmstedt, Niedersachsen – Beate Ziehres

Noch ein Bild aus Helmstedt: Zu meinem Geburtstag habe ich dieses Jahr eine Radtour mit der Familie initiiert. Dabei kamen wir an dieser Kamelherde vorbei, die ich sonst immer nur – wie auf einer Safari – durch Autoscheiben und aus sicherer Entfernung beobachtet hatte. Und siehe da: Die Tiere kamen neugierig heran und ließen sich sogar streicheln!

Nah dran an den Kamelen in Helmstedt, Niedersachsen – Foto: Beate Ziehres

Nah dran an den Kamelen in Helmstedt, Niedersachsen – Foto: Beate Ziehres

Lieblingsmotiv am Mittellandkanal: die Autostadt in Wolfsburg

Wo ich gerade von Wolfsburg sprach: In der Autostadt – wunderschön am Mittellandkanal und am VW-Hafen vor der Kulisse des Volkswagen-Kraftwerks gelegen – finde ich immer schöne Fotomotive. Ein Widerspruch in sich, meinen Sie? Mitnichten! Die Architekten der Autostadt haben ganze Arbeit geleistet. Die modernen Gebäude liegen in einer surrealistisch anmutenden künstlichen Parklandschaft.

Die Verantwortlichen der Autostadt beweisen immer wieder ein todsicheres Gespür für außergewöhnliche Veranstaltungen, schöne Stimmungen und tolle Beleuchtung. So findet beispielsweise das Kulturfestival „Movimentos“ seit vielen Jahren im alten Kraftwerk des Volkswagenwerks statt. Alleine der abendliche Weg über das Wasser zum Kraftwerk ist jedes Jahr wieder ein Erlebnis.

Nächtliche Impression aus der feierlich beleuchteten Autostadt in Wolfsburg, Niedersachsen – Foto: Beate Ziehres

Nächtliche Impression aus der feierlich beleuchteten Autostadt in Wolfsburg, Niedersachsen – Foto: Beate Ziehres

 

Das VW-Kraftwerk in Wolfsburg in Movimentos-Laune – Foto: Beate Ziehres

Das VW-Kraftwerk in Wolfsburg in Movimentos-Laune – Foto: Beate Ziehres

Dieses Jahr hat mich glücklicherweise meine Freundin Karen mitgenommen zu „Movimentos“. Ich selbst versäume jedesmal das kurze Zeitfenster, in dem Karten für das Festival erhältlich sind. Als wir im Foyer ein Gläschen Champagner nahmen, erzählte mir Karen, dass „Movimentos“ dieses Jahr letztmalig im Kraftwerk stattfindet. Die momentan stillgelegte Anlage soll für den Umstieg Volkswagens von Kohle auf Gas modernisiert werden und steht nicht mehr als Veranstaltungsort zur Verfügung. Schade. Deshalb mein schönstes Bild: letzte Impression aus der Bar im Kraftwerk.

Mein Lieblingsbild: Die Bar im VW-Kraftwerk während des Movimentos-Festivals der Autostadt, Wolfsburg

Mein Lieblingsbild: Die Bar im VW-Kraftwerk während des Movimentos-Festivals der Autostadt in Wolfsburg

Im äußersten Südwesten der Republik: Bad Bellingen und Weil am Rhein

Hier nun noch zwei Bilder aus der Ferne: dem Markgräflerland. Genauer gesagt aus Bad Bellingen und aus Weil am Rhein. Auf Einladung von Schwarzwald-Tourismus haben wir diese Region – von der die meisten Menschen ebenfalls nicht wissen, wo sie liegt – entdeckt. Das Markgräflerland liegt im Dreiländereck Frankreich–Schweiz–Deutschland, also im südwestlichsten Zipfel Deutschlands. Südlich von Freiburg und zu Füßen des Schwarzwalds herrscht ein besonders mildes Klima. Deshalb produzieren die Winzer hier ausgezeichnete Weine. Rebarten wie der Gutedel, die in anderen deutschen Weinregionen nicht wachsen, gedeihen hier prächtig.

An der Route des Gutedelwandertages, die von Bad Bellingen aus durch die Weinberge führt, ist mir im Mai dieses Bild für die Kategorie „nah“ gelungen: eine blühende Weinrebe.

Weinrebe in Bad Bellingen in der Blüte – Beate Ziehres

Nahaufnahme: Weinrebe in Bad Bellingen in der Blüte – Beate Ziehres

Was es mit dem Vitra Campus auf sich hat

Auch nach Weil am Rhein führte uns die Reise durchs Markgräflerland: auf den Vitra Campus. Die Sammlung von Gebäuden zeitgenössischer Architekten auf dem Firmengelände des Möbelherstellers Vitra hat sich seit den 1990er-Jahren zu einem Besuchermagneten in der Region Basel entwickelt.

Der Vitra Campus umfasst Fabrikationshallen, aber auch architektonische Highlights wie das Feuerwehrhaus von Zaha Hadid aus dem Jahr 1993 und das 1989 erbaute Vitra Design Museum von Architekt Frank Gehry. Die Idee zum Vitra Campus wurde geboren, nachdem im Jahr 1981 wichtige Teile der Produktion einem Großbrand zum Opfer gefallen waren.

Unser Bildbeitrag zum Thema Kontraste entstand im 2010 eröffneten Vitra-Haus. Das Gebäude, das wirkt wie ein Haufen planlos aufgestapelter Giebelhäuser, dient als Besucherzentrum und Flagship-Store. Hier haben wir mehr über die Entstehung der Vitra-Design-Klassiker wie beispielsweise den „Lounge Chair“ des amerikanischen Designerpaares Charles und Ray Eames gelernt. Und uns ganz nebenbei Inspiration für künftige Möbelanschaffungen geholt.

Kontraste im Vitra-Haus in Weil am Rhein – Foto: Bernd Ewert

Kontraste im Vitra-Haus in Weil am Rhein – Foto: Bernd Ewert

  • Mehr über das letzte Movimentos-Festival im VW-Kraftwerk lesen Sie  hier auf dem Blog von Leonie Lauren.
  • Rezeptideen aus dem Südwesten Deutschlands präsentiert die Markgräflerin Karin Schindler auf ihrem Blog.
  • Und hier ist mein Reiserückblick 2. Halbjahr 2017 mit Zielen in Deutschland, Italien und Kroatien.
  • Vielleicht interessiert Sie auch, was wir während unserer Reise durchs Markgräflerland außerdem gesehen und erlebt haben? Hier geht’s zu unserem Blogbeitrag.
  • Und wenn Sie wissen wollen, wie es in der Altmark in Sachsen-Anhalt schmeckt, kann ich diesen Beitrag empfehlen.

 

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