Die mondähnliche Landschaft im Süden von Tunesien ist einfach faszinierend: Endlose Wüste und riesige Salzpfannen erstrecken sich zwischen dem Dahar-Bergland im Osten und der algerischen Grenze im Westen. Star Wars Regisseur George Lucas hat hier die Drehorte für den Wüstenplaneten Tatooine gefunden. Viele der Kulissen können heute besucht werden. Wir zeigen Ihnen die Drehorte, die Sie während eines Urlaubs in Tunesien nicht versäumen sollten.
Inhalt
Ksar Hadada – Mos Espa in Star Wars I
In Djerba sind wir zu unserer Reise in die Wüste aufgebrochen, um die Star Wars Drehorte zu entdecken. Durch die Stadt Medenine erreichen wir das Dahar-Bergland und das Gouvernement Tataouine. Hier horche n Star Wars Fans bereits auf: Die Namensähnlichkeit ist kein Zufall. Die Stadt Tataouine hat dem Wüstenplaneten Tatooine seinen Namen gegeben.
In Ksar Hadada erinnert ein großes Schild an die Dreharbeiten zur Star Wars Episode I „Die dunkle Bedrohung“ im Jahr 1997. Die Speicherburg diente als Kulisse für das Sklavenviertel der Stadt Mos Espa. Hier lebte der junge Anakin Skywalker mit seiner Mutter Shmi.
Speicherburgen wie Ksar Hadada sind in zahlreichen regionalen Varianten außer in Tunesien auch im ganzen nordafrikanischen Raum verbreitet. Die mächtigen Wüstenschlösser dienten den Berbern als Ort, an dem sie ihre Lebensmittelvorräte und ihr Hab und Gut sicher verwahren konnten. Dies geschah in einzelnen Speicherkammern, die in mehreren Stockwerken übereinander angelegt sind.
In Ksar Hadada hatte man in der Vergangenheit ein kleines Hotel integriert. Derzeit ist jedoch eine Übernachtung an diesem Star Wars Drehort nicht möglich.
Ksar Ouled Soltane – Star Wars Sklavenquartier
Ksar Ouled Soltane liegt mehr als 20 Kilometer südlich von Tataouine in der Halbwüste am Nordrand der Sahara. Die gleichnamige Speicherburg am Ortsrand zählt zu den eindrucksvollsten Wüstenschlössern Tunesiens.
Früher war Ksar Ouled Soltane eine wichtige Karawanenhandelsstation. In Star Wars I „Die dunkle Bedrohung“ diente die Speicherburg ebenfalls als Sklavenquartier.
Weitere Star Wars Drehorte im Südosten von Tunesien
- Djerba, Ajim: Haus von Obi-Wan Kenobi
- Djerba, Moschee von Sidi Jmour: Kulisse für die Stadt Mos Eisley
- Medenine: Haus von Anakin Skywalker (Skywalker Alley)
- Matmata, Hotel Sidi Driss: Innenaufnahmen Lars Homestead
Unser Weg führt uns jetzt quer durch Tunesien in den Westen des Landes. Hier nahe der algerischen Grenze befinden sich weitere Star Wars Drehorte. Charakteristische Bauten, die eigens für die Dreharbeiten errichtet wurden, sind erhalten geblieben. Doch auch die Landschaft rund um die Oase Tozeur lohnt einen Ausflug.
Salzsee Chott el Djerid – Kulisse für Lars Homestead
Das beginnt mit dem Salzsee Chott el Djerid, den wir von Douz kommend überqueren. Endlos weiß-bräunlich erstreckt sich die Salzpfanne. Selbst im Winter sehen wir hier in der warmen Mittagssonne Fata Morganas, die uns vorgaukeln, vor uns läge ein blau schimmernder See.
Am Rand des Chott el Djerid entstanden die Außenaufnahmen rund um Lars Homestead. Der berühmte Kuppelbau steht einsam in der Ebene. Er wurde 2012 von Star Wars Fans saniert.
Besonders im Schein der untergehenden Sonne entwickelt sich das zeitweise Zuhause des Halbwaisen Luke Skywalker zum Wallfahrtsort für Star Wars Fans. Fast ist alles wie in den Episoden II bis IV – nur mit dem Unterschied, dass in der Realität Tunesiens nur eine Sonne auf Lars Homestead scheint.
Ong Jmal – Weltraumhafen Mos Espa
Ab der Oase Nefta führt unser Weg Richtung Norden ins Nichts. Sand, Sand und noch mehr Sand prägen das Bild mit dem strahlend blauen Himmel. Dann taucht am Horizont eine Siedlung fensterloser, weißer Kuppelbauten auf: der Star Wars Set von Mos Espa.
In Mos Espa, einer gesetzlosen Stadt auf Tatooine, bestritten die Einwohner ihr Leben mit Handel, Schrottsammeln und Diebstahl. Hier wuchs der junge Anakin Skywalker mit seiner Mutter als Sklave des Schrotthändlers Watto auf.
Wir entdecken Wattos Schrottladen und laufen über den verlassenen Marktplatz von Mos Espa. Fehlen nur die eigentümlichen Figuren und die Fliegen, die dem unwirtlichen Ort in den Star Wars Filmen Leben einhauchen.
Doch leblos ist es hier nicht. Es gibt Kamele, Esel und einen süßen kleinen Wüstenfuchs, die allesamt für ein paar Dinars vor den phantasievollen Kulissen für ein Bild geknuddelt werden dürfen.
Die echten Einwohner von Ong Jmal hoffen auf Besucher, die Amethyste oder Sandrosen kaufen und selbst gebackenes Brot kosten. Star Wars Souvenirs sucht man hier vergebens. Die erforderlichen Lizenzen kann sich kein Mensch leisten. Deshalb bleibt es beim verschlissenen Darth Vader Kostüm, das ein Händler an seinem Stand als Dekoration aufgehängt hat.
Der Eintritt zu Mos Espa ist übrigens – wie zu allen anderen Drehorten, die wir besucht haben – frei.
In Sichtweite des Filmsets Mos Espa fanden wir auch versteinerte Dünen bemerkenswert. Ein Kollege war so nett zu dokumentieren, dass ich tatsächlich da war in dieser surreal anmutenden Welt aus Sand mit Farben wie aus Photoshop. Ich schwöre: Ich habe gar kein Photoshop!
Weitere Star Wars Drehorte im Südwesten von Tunesien
- Schlucht von Sidi Bouhlel (Star Wars Canyon): Podrennen; Luke Skywalker wird von Obi-Wan Kenobi gerettet
- Salzsee Chott El Gharsa: Unfall im Podrennen
- Sanddüne La Grand Dune: Landung der Druiden C3-PO und R2-D2 mit ihrer Rettungskapsel
- Felsen Ong Jmal (Hals des Kamels): Lichtschwertkampf zwischen Qui-Gon Jinn und Darth Maul.
Informationen zu den Star Wars Drehorten im Süden Tunesiens finden Sie auch hier und hier .
Alle Fotos in diesem Beitrag, sofern nicht anders vermerkt: Beate Ziehres
Ganz in der Nähe des Weltraumbahnhofs Mos Espa bei Nefta liegt das 5-Sterne-Resort Anantara Sahara Tozeur. Das Hotel hat mich zu einer kleinen Auszeit in der Wüste eingeladen: Anantara Sahara Tozeur: Wellness in der Wüstenoase
Den Süden Tunesiens und die Star Wars Drehorte habe ich während einer Reise auf Einladung des tunesischen Fremdenverkehrsamtes in Frankfurt kennengelernt. Ich gebe hier meine eigenen Eindrücke und meine eigene Meinung wieder.
Danke für diesen aktuellen und lesenswerten Beitrag. Da wir hier gerade auf Durchreise sind, wäre es noch wertvoll zu wissen, ob alle beschriebenen Orte auch unkompliziert mit einem normalen PKW erreichbar sind. Das macht natürlich ggf einen großen Unterschied.
Hallo Oliver,
alle Orte mit Ausnahme von Lars Homestead sind mit dem normalen PKW erreichbar. Lars Homestead liegt auf dem Salzsee Chott el-Jérid und ist je nach Bedingungen manchmal schlecht bis gar nicht erreichbar. Die Einheimischen in Tozeur können da sicherlich weiterhelfen.
Viel Spaß, Beate
Der Raumhafen heißt doch Mos Eisley
Hallo Michael,
danke für Deinen Kommentar. Die im Artikel erwähnten Orte stellen definitiv Mos Espa aus „Episode I – Die dunkle Bedrohung“ dar. Mos Eisley kommt hingegen in „Episode IV – Eine neue Hoffnung“ vor.
Gruß, Beate